Dieser Dienstag könnte zum bisher schwärzesten Tag der Amtszeit von Donald Trump werden: In Alabama wird der Nachfolger von Justizminister Jeff Session gewählt.
Es war der verrückteste Wahlkampf seit Jahren: Der ultrarechte Republikaner Kandidat Roy Moore war wegen Vorwürfen des Missbrauchs Minderjähriger gegen den Demokraten-Rivalen Doug Jones unter Druck geraten.
Nicht ausgeschlossen ist, dass die Demokraten deshalb in dem erzkonservativen US-Südstaat eine Sensation schaffen könnten: Moore liegt laut einer „Fox"-Umfrage zehn Prozent hinten.
Kinderschänder-Vorwürfe
Ein Sieg des Demokraten Jones wäre der bisher größte Rückschlag für den Präsidenten, der sich trotz der Kinderschändervorwürfe voll hinter Rechtsaußen Moore stellte: Mit einem Sieg des Demokraten würde die Mehrheit der Republikaner im Senat auf 49 : 51 schmelzen, Trumps ganze Agenda wäre in Gefahr.
Das Finale der Schlacht um Alabama war so verrückt wie der ganze Wahlkampf: Moore hielt eine Abschlusskundgebung, nachdem er vier Tage lange abgetaucht war. Er wäre mit seiner Frau ein paar Tage weggefahren, sagte der Ex-Höchstrichter. Seine Frau tappte dann prompt in den nächsten Fettnapf: Sie wollte Vorwürfen des Antisemitismus gegen ihren Mann entgegen, als sie tollpatschig beteuerte, dass ja einer ihrer Anwälte „ein Jude" sei...
Interview mit 12-Jähriger
Ein Vertrauter enthüllte auch, dass Moore mit zwei Kameraden während des Vietnam-Krieges in ein Bordell marschiert wäre - aber angeblich entsetzt die Flucht ergriffen hätte...
Zum Verkrümmen auch die Episode, als eine 12-Jährige Schülerin Moore interviewte. Die fast gruselige Aktion hatte ein Trump-Unterstützerkomitee organisiert. Die Optik war verheerend: Bekanntlich war das jüngste, mutmaßliche Sex-Opfer des damaligen Staatsanwaltes 14 Jahre alt.