Rouladen sind ein klassisches Schmorgericht. Leider wird das dünne und magere Fleisch schnell trocken und erinnert dann eher an eine Schuhsohle als an ein leckeres Essen. Ich habe mich vor ein paar Tagen an die Zubereitung gewagt. Durch die Gulaschkochstunde und den geglückten Eigenversuch im vergangenen Sommer, fühlte ich mich ausreichend vorbereitet.
Für meine Rouladen habe ich mich für die Variante aus Charolaisrind mit einer klassischen Füllung entschieden. Ich weiß, dass das nich aufregend und neu ist. Doch warum große Experimente wagen, wenn das Gute so einfach geht?
Kurz nach dem Anbraten habe ich dann aber doch noch schnell nach einer Flasche Rotwein gegriffen und damit das Fleisch angegossen. Wieder mal hat sich gezeigt, dass spontane Entscheidungen einfach die Besseren sind. Das Fleisch war zart und saftig. Die Soße ist einfach traumhaft geworden und den restlichen Rotwein haben wir zum Essen getrunken. Lecker!
Zutaten für klassisch gefüllte Rouladen (4 Portionen)
4 Rinderrouladen - 8 Scheiben Schinkenspeck
- 4 Teelöffel Senf
- 3 kleine Zwiebeln
- 4 Essiggurken
- 2 EL Olivenöl
- eine Butterflocke
- eine Handvoll getrocknete Waldpilze, nach Geschmack
- Salz
- Pfeffer
- etwa 500 ml Rotwein beziehungsweise Rinderbrühe (es muss ja nicht immer Alkohol ans Essen gekippt werden)
2 Teelöffel Speisestärke und etwas Wasser zum abbinden
Zubereitung der Rouladen
- Die Rouladen auf einem Brettchen ausbreiten und mit dem Handrücken platt drücken.
- Die Zwiebeln in Ringe schneiden.
- Die Essiggurken der Länge nach in Streifen schneiden.
- Jede Roulade jeweils mit einem Teelöffel Senf, ein paar Zwiebelringen, einer Gurke und 2 Streifen Speck füllen. Dabei einen kleinen Rand lassen.
- Gut gefüllt werden sie jetzt aufgerollt und mit Garn zusammen gebunden, beziehungsweise mit Rouladen-
Nadeln festgesteckt. - In einem Kochtopf das Olivenöl erhitzen und die Butterflocke darin zerlassen.
- Die Rouladen in dem heißen Fett von allen Seiten scharf anbraten. Die sollten ruhig eine richtig dunkle Farbe bekommen. Das ist gut für die Soße.
- Je nach Größe des Topfes variiert nun die Flüssigkeitsmenge, die hinzugegeben werden muss. Die Rouladen sollten quasi bis zum “Bauch” in der Flüssigkeit (egal, ob Wein oder Brühe) liegen.
- Wer möchte, der gibt jetzt noch die getrockneten Waldpilze hinein. Das verleiht dem ganzen Gericht einen unheimlich deftigen Geschmack!
- Den Deckel auf den Topf setzen und auf mittlerer Hitze etwa 1 1/2 bis 2 Stundenschmoren lassen.
Nach dem Ende der Garzeit, die Rouladen entnehmen und warm halten. - Dann die Stärke mit einem kleinen Schluck Wasser verrühren und unter weiterem Rühren in den Rouladenfond geben.
- Das muss eine weitere Minute gerührt werden, damit sich der Stärkegeschmack verflüchtigen kann.
- Am Ende mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Als Beilage passt von Kartoffeln, über Klöße und Nudeln eigentlich alles, worauf man Lust hat. Ich war traditionell und habe Kartoffeln dazu gekocht. Bei Mama gibt es für gewöhnlich noch Rotkohl dazu.