Rote-Linsen-Patties und ein Buchtipp

Hier war letzten Monat der Wurm drin. Wir haben seit vier Wochen Windpocken im Haus. Es erwischte beide Kinder, leider nicht gleichzeitig, das hieß viele Tage Quarantäne, leider auch an Claires Geburtstag. Es fiel mir sehr schwer, ihre kleinen Gäste erst ausladen zu müssen und beim Nachholen der Feier wegen Elians Pocken nicht dabei sein zu können. Claire fühlte sich zum Glück gut gefeiert. Zwischendurch war mein Mann auf beruflicher Reise, ich war während der Quarantäne ein paar Tage alleine mit den Kindern. Es hielt mich in Schach, Claires Langeweile aufzufangen. Zurück kam mein Mann mit Schüttelfrost und ich wunderte mich schon, warum ihm Baobab und Blütenpollen nicht helfen wollten. Dann zeigte es sich, nun hatte er die Pocken. Wenn ich mich freischaufeln konnte, gab es zutun im Elternverein Claires Kindergarten. (Ich suche nach einer Leitung und nach Erzieherinnen im Raum Bremen mit Montessori-Erfahrung. Ist das etwas für jemanden von euch?) Mit einem Säugling, der sich noch nicht weglegen lässt, war das ein voller Monat.

Zum Glück macht mir Schlafmangel gerade nicht so viel aus. Irgendwie habe ich die Energie, die ich brauche. Zudem beschenkt mich Elian abends mit verlässlichen Schlafenszeiten und ich konnte schon zweimal auf zwei Stunden mit Freundinnen aus. Auch die letzten Abende hatte ich das Bedürfnis, etwas für mich zu tun. So wie sich andere vielleicht an die Nähmaschine zurückziehen (dann ist meine Schwester der Tipp), muss ich in die Küche. Ich habe gesundes Nutella zubereitet, den Tiefkühler mit Schoko-Fudge, Schoko-Flake-Pralinen, Lasagne und Humus aufgefüllt (alle Rezepte in „Gesund kochen ist Liebe“) und an einem Keksrezept gefeilt.

Für mich sind diese Vorräte wichtig. Durch das Stillen habe ich viel Hunger und wenig Zeit, tagsüber zuzubereiten. Ich bin offenbar nicht der Typ für super schlanke Schwangerschaften und ich bin so froh, mich auf meine Ernährungsweise verlassen zu können, bis sich mein Körper wieder einpendelt.

Rote-Linsen-Patties und ein Buchtipp

Gerichte schon abends teilweise oder ganz vorzubereiten, ist für mich gerade der Trick. Ein tolles Rezept dafür sind die Rote-Linsen-Patties meiner Freundin Karin. Ihr Buch „Lisbeths Krimi Knabbereien“ ist zeitgleich mit meinem Buch „Gesund kochen ist Liebe“ erschienen. Tatsächlich haben wir uns während der Entstehungen stets beratschlagt, ich fühle mich ihrem Buch also irgendwie persönlich verknüpft, auch wenn ihre Rezepte bis zum Schluss eine Überraschung für mich blieben. Karin backt und kocht wahnsinnig kreativ und leidenschaftlich. Was aus ihr heraussprudelt, ist unglaublich und ihre Fotos sind pure Augenweiden!

Weil ich das Rezept und die Vorstellung ihres Buches schon eine ganze Weile mit euch teilen möchte, habe ich inzwischen verschiedene Varianten der Patties ausprobiert. Ich habe sie vegan, also ohne Ei, ausgebacken, was funktionierte, auch wenn die Patties nicht mehr fest genug waren, um sie mit der Hand zu essen. Dann habe ich versucht, das Paniermehl wegzulassen, auch mal gegen glutenfreies Mehl ausgetauscht. Das alles geht. Da Claire weder Oliven noch Petersilie mag, bereite ich die Hälfte mit Mais zu.

Rote-Linsen-Patties und ein Buchtipp

„Lisbeths Krimi Knabbereien“ ist ein sensationelles Geschenk für Krimi-Fans! Ihr bekommt es überall im Handel oder auch, wenn ihr auf Karins Blog in der Sidebar auf das Buch klickt. (Pst, dann verdient sie ein kleines Taschengeld mehr daran mit.)

Karin verlost auf ihrem Blog gerade drei Exemplare von „Gesund backen ist Liebe“ und hat gestern einen so wunderschönen Beitrag über mich und mein Buch veröffentlicht, dass ich den ganzen Tag gerührt war. Vielen Dank auch für eure Kommentare bei ihr!! Karin schicke ich auf diesem Weg eine große Umarmung. Danke Liebes, für dein Rezept, deine Herzlichkeit und einfach dafür, dass es dich gibt!

Rote-Linsen-Patties und ein Buchtipp

Rote-Linsen-Patties mit Zitronencreme
aus „Lisbeths Krimi Knabbereien“ von Karin Buhl
ergibt 6 Patties (bei mir 12 kleine)
30 Minuten Zubereitungszeit + Abkühlzeit

Karins Beschreibung dazu: „Ein ganz wunderbar gesunder und bunter Snack für einen genussvollen Ermittlungsabend. Man muss nur aufpassen, dass die Patties nicht zum Hauptdarsteller werden und man sich kulinarisch abgelenkt auf die falsche Spur führen lässt.“
Wenn ihr mögt, könnt ihr das Ei und das Paniermehl weglassen, dafür etwas Mehl (z.B. Süßlupinenmehl) nach Bedarf einsetzen. Dann müssen die Patties kleiner sein, damit sie nicht brechen. Der „Teig“ lässt sich auch am Vorabend vorbereiten, die Kräuter erst kurz vor dem Ausbacken hinzufügen. Meine Abwandlungen findet ihr in Klammern.

Ihr braucht:
150 g rote (oder gelbe) Linsen
1 kleine Zwiebel
10 kernlose schwarze Oliven (oder 150 g vorgekochter Mais)
1 Ei
1 Bund Petersilie (oder weniger, für Kinder ggf. weglassen)
100 g Paniermehl (ich verwende Dinkelpaniermehl)
Maldon Meersalz
Pfeffer
Olivenöl (Avocadoöl oder mildes Kokosöl) zum Braten

Für die Zitronencreme
100 g Crème fraîche (bei mir griechischer Schafsjoghurt)
2 EL frischer Zitronensaft (bei mir 1 TL geriebene Schale einer Bio-Zitrone, sowie Salz)

Und so wird’s gemacht:
1 Ein Sieb in eine große Schüssel setzen und die Linsen darin mit heißem Wasser waschen. Das Wasser für diesen Vorgang etwa 3x austauschen. Die Linsen in 250 ml Wasser zum Kochen bringen, aufsteigenden Schaum abschöpfen und etwa 15 Minuten leise köcheln lassen. Anschließend abkühlen lassen.
2 Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Oliven und Petersilie hacken. In einer Schüssel alle Zutaten, miteinander vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen.
3 Aus der Masse kleine, flache Küchlein formen. Eine beschichtete Pfanne mit etwas Öl erhitzen und die Linsen-Patties für 2 Minuten anbraten. Wenden, den Pfannendeckel auflegen und weitere 2 Minuten braten lassen.
4 Für die Zitronencreme alle Zutaten miteinander verrühren. Die Patties auf einem Teller anrichten und mit etwas Zitronencreme und Salat servieren.

Lasst es euch schmecken!

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