Wie ihr wisst, mag ich in der kalten Jahreszeit ganz gerne mal ein Süppchen. Neben einer schnell gemachten Nudelsuppe (ich liebe Buchstabensuppe – das Spielen von essbarem Lingua :) ) stehen Gemüsesuppen wie z.B. eine Selleriesuppe ganz hoch im Kurs. Als ich letztens beim Durchblättern eines meiner Lieblingskochmagazine über meinen heimlichen Herbstfavouriten in Sachen Gemüse- die Rote Beete – in Suppenform gestolpert bin, war klar, das musste ausprobiert werden!
Eine kleine Hintergrundgeschichte vorweg…
Lange galt (und das tut es für viele bestimmt bis heute) die Rote Beete als eine lästige Salatbeilage. Dieses etwas modrig schmeckende Gemüsezeug aus dem Glas, das immer nur rote Flecken macht… Gesund soll sie sein, meinte Mama immer, aber selbst sie als Gesundesserin No. 1 hat sie verschmäht. Ich hatte also keinen wirklichen Bezug. Bis ich eines Abends im Glockenbachviertel hier in München vor meinem damalig liebsten östereichischen Restaurant, dem Firn, das es leider nicht mehr gibt (:( ) saß, und einen Salat mit Ziegenkäse bestellte. Auf der Karte stand eben diese Rote Beete und ich fragte, ob man die nicht weglassen könnte. “Na, na, probiern’s des amal, des schmeckt hervorragend!”, meinte der lässige Kellner.
Und ich probierte. Und es schmeckte. Und ich wurde ein großer Fan. Also so über Nacht, äh, über das Abendessen… Seither kombiniere ich die rote Knolle wirklich gerne zu jeglichem Allerlei. Für euch habe ich heute eine Suppe vorbereitet.
Die Frühlingsrollen sollten meine kleine Challenge werden und ja, abgesehen davon, dass ich meine Küche ein klein wenig einräucherte und man den Fritiergeruch noch Tage später roch, das Gericht ist gelungen und schmeckte vorzüglich!
Wer also schon lange ein Rote Beete Fan ist oder es noch werden möchte, der kocht das Süppchen. Und für den Chrisp (ihr wisst ja, ich mag diese unterschiedlichen Konsistenzen im Mund) gibt’s Röllchen dazu. Guten Appetit!
Rote Beete Suppe mit selbstgemachten Frühlingsrollen
Zutaten:
2 Schalotten
400 g Rote Beete (am besten vorgegart)
2 EL Zucker
2 EL Olivenöl
500 ml Geflügelfond
300 g Schlagsahne
100 g (Wild)Schweinefilet
2 Lauchzwiebeln
1 gelbe Paprikaschote
1 EL Rapsöl
1 TL Currypulver
1 TL Chiliflocken
1 EL Sojasauce
2 Eiweiß
mind. 8 Blätter Frühlingsrollenteig
700 ml Öl zum Frittieren
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
(1) Schalotten schälen und zusammen mit der Roten Beete in Würfel schneiden. Beides in einem Topf in Olivenöl anbraten. Zucker über die Zwiebeln und die rote Beete geben und leicht karamellisieren. Mit Fond ablöschen und köcheln lassen bis die Beete sehr weich ist. Wenn die rote Beete vorgegart ist, dauert das ca. 10 Minuten, im Rohzustand entsprechend länger. Sahne dazugießen und dann mit dem Pürrierstab pürrieren, durch ein feines Sieb streichen und nochmals aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Warm stellen.
(2) Das Schweinefilet, die gewaschenen Lauchzwiebeln und Paprika in sehr kleine Würfel schneiden. Alles zusammen mit Rapsöl in einer Pfanne kurz stark anbraten. Vollständig abkühlen lassen und danach mit Chili, Curry und Sojasoße abschmecken. Zum Binden 1 Eiweiß unter die Masse rühren.
(3) 1 Eiweiß verquirlen und bereitstellen. Öl in einem Topf erhitzen. Teigblätter nach Packungsanleitung in kaltem Wasser einweichen, dann auf einem feuchten Küchentuch auslegen und mit einem Pinsel dünn mit Eiweiß bestreichen. 1-2 EL in die Mitte des Teigblatts platzieren. Zwei gegenüberliegende Seiten nach innen einklappen, dann von unter her aufrollen, Enden gut festdrücken. Rolle beiseite legen und so viele Rollen füllen bis die Masse zu Ende ist.
(4) Zum Schluss die Rollen in heißem Öl kurz (!) knusprig herausbacken, vorsichtig herausnehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Sofort mit der Suppe servieren.
Rezept aus Lust auf Genuss 11. Ausgabe 2013
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