Cpoyright Loewe-Verlag
Titel: Rosen und Seifenblasen
Autor: Sonja Kaiblinger
Verlag: Loewe-Verlag
Format: Hardcover
ISBN: 978-3785578667
Seiten: 320
Nach einem Tag, an dem so ziemlich alles schief gelaufen ist, was auch nur schief laufen kann, möchte Abby eigentlich nur eines: es sich zu Hause auf dem Sofa mit einem großen Becher Banana-Brownie-Split gemütlich machen und durch das Fernsehprogramm zappen. Allerdings kommt sie zu spät, den ihre Schwester hat sich bereits die Fernbedienung gekrallt und ist nicht gewillt, diese in der nächsten Stunde wieder herzugeben. Immerhin kündigen die schwülstigen Geigenklänge, die bereits aus den Lautsprechern dringen ihre absolute Lieblingsserie an: „Ashworth Park“ - eine Seifenoper über eine englische Adelsfamilie. Wie immer kann sich Abby nur über die überdramatischen Irrungen und Wirrungen der Handlung lustig machen – bis sie sich nur Minuten später mysteriöser Weise selbst in der Serie wieder findet...
Vor einiger Zeit aufmerksam geworden durch das wunderhübsch gestaltete Cover, bin ich schon eine ganze Weile um dieses Buch herzm geschlichen. Der Klappentext klang nämlich äußerst interessant. Allerdings hatte mich bis dato die Tatsache, dass die Protagonistin erst vierzehn Jahre alt ist, davon abgehalten, das Buch zu lesen. Nachdem ich jedoch immer mehr positives gehört hatte, war ich dann doch überzeugt, dass ich es zumindest einmal mit dem ersten Band der Reihe probieren wollte. Und was soll ich sagen? Ich bereue es in keinster Weise! Ganz im Gegenteil.
Direkt von der ersten Seite an konnte Sonja Kaiblinger mich mit ihrem Schreibstil tief in die Geschichte ziehen. Ich fühlte mich, als wäre ich mittendrin statt nur dabei. Die Art, wie die Autorin die Seifenopern auf die Schippe nimmt, hat mich wirklich amüsiert und nicht nur einmal musste ich schmunzeln, wenn mal wieder ein mysteriöser Windhauch Julians Haare zerzauste. Wir erleben die Geschichte aus Abbys Sicht, was mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat, denn so kann man sich wirklich gut in sie hinein versetzen und ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Andererseits hätte ich mir auch gewünscht, vielleicht einmal mitzuerleben, wie die Leute um Abby herum reagieren, wenn diese sich plötzlich in Luft auflöst und Sekunden danach auf der Mattscheibe zu bewundern ist.
Abby ist zwar ein typischer Teenager, jedoch war auch sie mir von Beginn an sehr sympathisch. Für ihr Alter ist sie charakterlich schon ziemlich reif, so dass ich ihr ihre vierzehn Jahre kaum angemerkt habe. Dennoch spürt man in gewissen Situationen ihre Unsicherheit und eben dies hat sie für mich wirklich real erscheinen lassen. Ihre ständigen Kabbeleien mit ihrer Schwester und Jasper haben mir gut gefallen und mir ebenfalls das eine oder andere Schmunzeln abgerungen. Ein großer Pluspunkt bei diesem Buch ist, dass auch die Nebencharaktere sehr schön ausgearbeitet sind. Natürlich werden auch hier so einige Klischees bedient (wir haben hier mit Julian den schönen, beliebte Helden, Jasper verkörpert das schwarze Schaf und Tante Gladys ist die schrullige Verwandte), aber wir befinden uns hier schließlich einen Großteil der Geschichte in einer Soap, von daher passt es einfach super und jeder der Nebencharaktere hat mir ausgesprochen gut gefallen – sogar die verschnobte Lady Ashworth und der undurchsichtige DeWitt.
Mit der Gestaltung des Covers ist dem Loewe-Verlag wieder ein absoluter Hingucker gelungen! Das Rosa des Umschlags, die vielen kleinen Abbildungen und die Schriftart passen einfach wunderbar zu der fluffigen Story und es macht sich wirklich hübsch im Buchregal.
Auch wenn das Cover und der Klappentext eventuell vermuten lassen, dass das Buch eher für die Zielgruppe jüngerer Mädchen geeignet ist, so kann ich nur sagen, dass dem nicht so ist! Mit ihrem humorvollen, spritzigen Schreibstil, einem tollen Setting und interessanten Charakteren, schafft Sonja Kaiblinger es durchaus, als ältere Zielgruppen zu begeistern. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich sehe nun zu, dass auch Teil, nein Folge (immerhin befinden wir uns hier in einer Seifenoper ;-)) 2 „Lilien und Luftschlösser“ in mein Buchregal einzieht.