Römischer Brennofen an Ost-Algarve gesichert

Schon 1896 war der Ofen in Olhos de São Bar­to­lo­meu (Kreis Cas­tro Marim) ent­deckt wor­den. José de Lei­te Vas­con­ce­los, Grün­der des Natio­nal­mu­se­ums für Archäo­lo­gie, hat­te ihn aus­ge­gra­ben.

Spä­ter muss­ten die Arbei­ten offi­zi­ell zunächst ein­ge­stellt wer­den. Den­noch gab es Archäo­lo­gen, die ohne amt­li­che Geneh­mi­gung dafür sorg­ten, dass wenigs­tens kei­ne nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf den Kul­tur­er­be-Stand­ort ent­ste­hen konn­ten.

Der Brennofen interessiert die Archäologen der Uni Faro

Die­se Schutz­maß­nah­men bestä­tig­ten den Stand­ort des Ofens aus anti­ker Zeit. Es wur­den gro­ße Men­gen an Kera­mik gefun­den und an die Uni­ver­si­tät der Algar­ve in Faro gebracht. Hier unter­such­ten Archäo­lo­gen die Fund­stü­cke und erforsch­ten Ein­zel­hei­ten über die Ein­satz­zeit und die Pro­duk­ti­ons­wei­se des Brenn­ofens.

Die archäo­lo­gi­sche Betreu­ung lag in den Hän­den von Elia­na Gou­fa und Fran­cis­co Cor­reia. Betei­ligt waren aber auch Grund­stücks-Eigen­tü­mer Antó­nio André und die ört­li­che Bevöl­ke­rung. Wis­sen­schaft­lich beglei­te­ten die For­scher Cris­ti­na Gar­cia von der regio­na­len Kul­tur­di­rek­ti­on der Algar­ve (DRCAlg) und Prof. João Ber­nar­des von der Uni­ver­si­tät Faro das Pro­jekt.

Somit ist es einer gemein­sa­men Akti­on der regio­na­len Kul­tur­di­rek­ti­on der Algar­ve, der Son­der­diens­te für den Schutz von Natur und Umwelt der Repu­bli­ka­ni­schen Natio­nal­gar­de GNR und der Stadt­ver­wal­tung von Cas­tro Marim zuzu­schrei­ben, dass der römi­sche Ofen für die Pro­duk­ti­on von Ampho­ren in Olhos de São Bar­to­lo­meu gesi­chert wer­den konn­te. Das Zeug­nis aus der Zeit der römi­schen Beset­zung der Algar­ve bleibt der Nach­welt erhal­ten.

Der Brennofen produzierte Amphoren für die Fischsoße Garum

Ampho­ren mit einer Höhe von etwa 90 Zen­ti­me­tern nutz­ten an der Algar­ve zum Bei­spiel die Her­stel­ler der Fisch-Soße „Gar­um", um das Pro­dukt von Boca do Rio und ande­ren Stel­len der Algar­ve-Küs­te bzw. Nord­afri­kas zu ver­schif­fen. Sie wur­den zunächst in den zen­tra­len Ver­la­de­ha­fen Cadiz (frü­her Gades genannt) gebracht. Von dort aus ging die Fisch­so­ße, die zum Bei­spiel zur Grund­ver­sor­gung der Armee im Römi­schen Reich gehör­te, zu vie­len Stel­len des Welt­reichs. „Auch in Pom­pe­ji konn­ten zum Bei­spiel Scher­ben von Ampho­ren gefun­den wer­den, die aus der Algar­ve stam­men", sagt der por­tu­gie­si­sche Archäo­lo­ge Ber­nar­des aus Faro.

Erläu­tert haben wir das in dem Bei­trag „ Archäo­lo­gen fin­den Fisch­so­ßen-Fabrik" über das Pro­jekt an der West-Algar­ve in Boca do Rio bei Budens. Betei­ligt dar­an sind der deut­sche Pro­fes­sor Félix Teich­ner und sein Team von der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg.


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