Besonderer Fund in Westfalen.
Goldmünzen | FOTO: LWL/S. BRENTFÜHRER
Hiddenhausen (lnw). Ein Hobby-Archäologe und seine Profi- Kollegen haben in Hiddenhausen im Kreis Herford neun römische Goldmünzen gefunden. "Die neun Münzen bestehen aus reinem Gold", sagte Yasmine Freigang vom Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag.
Sie stammen aus der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Ihr Wert dürfte bei rund 10.000 Euro liegen, hieß es. Das Gutachten stehe aber noch aus. Der Fund steht dem Grundstücksbesitzer und den Findern zu. Weitere Schätze seien dort nicht mehr zu finden, betonte Freigang.
Jede der Münzen wiegt etwas über eineinhalb Gramm und hat einen Durchmesser von rund zwei Zentimetern. Geprägt wurden sie unter den römischen Kaisern Constantinus I. (306 bis 337) und seinen Nachfolgern. Acht der Münzen sind in Trier, eine in Konstantinopel hergestellt worden. Beide Städte waren zu dieser Zeit Regierungssitze des Römischen Reiches.
Chefarchäologe Michael M. Rind des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe freut sich über einen besonderen Fund.
Die ersten beiden Münzen hatte ein Geophysiker aus dem Rheinland mit Hilfe eines Metalldetektors gefunden. Er untersuchte mit Erlaubnis der Denkmalbehörde eine Ackerfläche in der Nähe von Hiddenhausen, weil er dort ein Römerlager aus dem 1. Jahrhundert vermutete. Stattdessen fand er die Goldmünzen und meldete seinen Fund. Bei der Untersuchung der 450 Quadratmeter großen Fläche entdeckten die LWL-Archäologen dann sieben weitere Goldmünzen.
"Der Fund ist kulturhistorisch sehr bedeutsam, nicht nur weil die Münzen sehr gut erhalten, ja prägefrisch sind, sondern auch weil sich daraus vielleicht neue Blickwinkel auf das Verhältnis zwischen Römern und Germanen in Westfalen in der Spätantike ergeben", sagte Münzexperte Peter Ilisch vom LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster.
via HIDDENHAUSEN: Römische Goldmünzen ausgegraben | Neue Westfälische - Neue Westfälische - OWL.