Rom: pfeilschnell über den Po

Morgenstund habe Gold im Mund, behauptet eine Redewendung. Bei mir ist’s so gelblicher Hustenschleim, als wir im Morgengrauen in den Zug steigen. Zuerst mit der S5 nach Luzern und dann mit dem EuroCity weiter bis nach Mailand. Der Zug ist gähnend leer; und beim ersten Halt steigen noch einige Leute aus. Wenn das so weiter geht, befürchte ich ein Vakuum.
Rom: pfeilschnell über den PoIn Chiasso seigt ein „Fahrgast“ ein, der dermassen übel stinkt, dass uns die Augen brennen. Wie ein angefaulter Eselkadaver. Derweilen schiebt ein Servicemann seine Minibar durch den Mittelgang und schaut uns flehend an.
Rom: pfeilschnell über den PoAm Mittag rollen wir dann pünktlich in den Bahnhof Milano Centrale ein. Leider haben wir kaum Zeit den grandiosen Bahnhof anzuschauen, denn nebenan wartet schon unser Frecciarossa. Kurz nach dem Mittag schlängeln wir uns aus der Stadt heraus. Und als der Häuserbrei hinter uns ist, sausen wir mit 300 km/h über die Po-Ebene – pfeilschnell. Bologna, dann Firenze und weiter nach Rom.
Rom: pfeilschnell über den PoPünktlich um halb vier erreichen wir Roma Termini. Unser Hotel ist nicht weit vom Hauptbahnhof. Es wird von einer indischen Familie geführt und ist eigentlich eine umgebaute Wohnung. Unser Zimmer hat den Charme einer Schlachterei, und ein Fenster. Nach dem Hotelzimmer in Malta weiss ich sowas zu schätzen. Eine goldfarbene Steppdecke bringt zudem etwas Noblesse in unsere ansonsten eher karge Bleibe.
Rom: pfeilschnell über den PoWir machen gleich einen ersten Stadtspaziergang und sehen uns Würdigkeiten an. Viele Tagesausflügler und milde Frühlingssonne. Am Abend mache ich Frau G. noch mit „Porchetta“ bekannt – dem würzigen Schweinebraten. Gefällt uns gut, dieses Rom.
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