Als Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der japanische Hersteller „Rōrando Kabushiki-gaisha“, weltweit schlicht als Roland bekannt, seine ersten Rhythmusmaschinen und analogen Echo-Effekt Geräte um eine analoge Drum Machine, einen Analogsynthesizer und einen Drum Computer erweiterte, sah zunächst alles nach allem anderen als einer Erfolgsgeschichte aus.
Gerade der noch heute legendäre Analogsynthesizer TB-303, von Roland eigentlich als kostengünstige Schlagzeug und Bassunterstützung für Sologitarristen erwies sich trotz seines damals sehr günstigen Preis von 730 DM als völliger Flop. Den Testern war der Klang schlicht und ergreifend zu künstlich. 1984 wurde die Produktion eingestellt und die letzten Geräte gingen für 200 DM über die Ladentheken.
Deutlich besser erging es der analogen Drum Machine TR-808 und dem Drum Computer und designierten Nachfolger der TR-808, der TR-909. Auch war der Sound eher weich und künstlich, konnte sich aber schnell in der internationalen Künstlerszene etablieren. Ohne den charakteristischen Sound würde Marvin Gayes „Sexual Healing“ nicht so klingen, wie wir es kennen und lieben gelernt haben. Aber auch Genesis und ihr Leadsänger Phil Collins waren frühe Freunde der TR-808. Seine wirkliche Sternstunde brach aber erst Mitte der 80er an.
1985 entdeckten Pioniere der elektronischen Musik, aber auch des HipHop, den einmaligen Sound der Geräte von Roland für sich neu. Auf der Suche nach einem Sound, der eben nicht natürlich sondern weitaus technischer klingt und obendrein an eine Mischung aus „Zwitschern, Kreischen und Blubbern“ erinnert, stieß 1985 Nathan Jones, besser bekannt als DJ Pierre oder Phuture auf den ausgemusterten Analogsynthesizer. In Kombination mit der TR-909 bildete dieses Gerät den Grundstein von Acid House und Acid Techno. Die Geräte erzielen heute Einzelpreise von bis zu 2500,- € und mehr. Ersatzteile sind bis auf wenige mechanische Elemente weltweit nur noch selten verfügbar.
Roland Aira TR-8
Darauf hat Roland reagiert. Im späten Frühjahr diesen Jahres enthüllte Roland mit dem System-1, der TR-8 und TB-3, sowie dem Vocoder VT-3, gemeinsam als Rolands Aira Serie zusammengefasst, eine digitale Wiederauferstehung seiner legendäre Geräte. In froschgrünem Rahmen bieten diese Geräte endlich wieder den einzigartigen Sound ihrer Vorgänger. Entgegen der gealterten Legenden ist die Klangerzeugung nun nicht mehr analog sondern in komplett digitaler Struktur und auf dem neusten Stand der Technik. Auch wenn das Design der Nachfolger ein eigenes ist und mit den berühmten Ahnen nur noch wenig gemein hat, so ist der Sound aus den Schaltkreisen der Jungspunde System-1, TR-8, TB-3 und VT-3 der Roland Aira Serie genau der, den man sich erhofft und erwartet hat.
Im Gegensatz zu dem nur noch in Sammlerkreisen erhältlichen Originalen ist die neue Roland Aira Serie natürlich bei jedem gut sortierten Händler, online oder im lokalen Musikshop erhältlich. So zum Beispiel im Sortiment von Six+Four.