Rohstoffversorgung für Holzkraftwerk Eberswalde nicht gesichert

Im Falle des insolventen Holzheizkraftwerkes Eberswalde (HOKAWE) prüft der Landkreis Barnim derzeit die Möglichkeiten eines Erwerbs des HOKAWEs zum Zwecke des Weiterbetriebs. Nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist der wirtschaftliche Betrieb des Kraftwerks zu marktüblichen Holzpreisen jedoch nicht möglich. Mehrere Unternehmen der Holzindustrie hatten zwischenzeitlich eine Übernahme des HOKAWEs geprüft, sich aber aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Aussichten einer Weiterführung der Anlage zurückgezogen. Es gebe weder eine gesicherte Rohstoffversorgung, noch existieren genug Wärmeabnehmer. Mit einer Wärmeauskopplung für Privathaushalte, die nur im Winter und dann auch nur für etwa vier Monate bedeutsam Wärme verbrauchen, wären schwarze Zahlen nicht zu schaffen.

Nach Erkenntnissen der AGR soll der Landesbetrieb Forst als wichtigster Holzlieferant dem HOKAWE einen Liefervertrag zu vergünstigten Konditionen angeboten haben. „Die Holzsortimente, die an das HOKAWE geliefert werden sollen, sind die gleichen, die auch von den Unternehmen der Holzindustrie in Brandenburg nachgefragt werden“, sagt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR. „Der Preis dieser Sortimente hat sich in den letzten Jahren dramatisch entwickelt. Mit einer Entspannung ist auf lange Sicht kaum zu rechnen, da die Nachfrage nach Energieholz auch durch zwei neue Biomasseheizkraftwerke in Berlin steigen wird.“ Die AGR fordert das Land Brandenburg deshalb auf, im Rohholzverkauf des landeseigenen Forstbetriebes gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Holzabnehmer sicherzustellen, anstatt einzelne Marktteilnehmer durch Liefergarantien zu subventionierten Preisen zu bevorteilen. Das Land hat sich in seiner Biomassestrategie zur Nutzungskaskade „stoffliche vor energetische Nutzung“ bekannt und als Ziel formuliert, dass die Biomasse aus der Forstwirtschaft zum überwiegenden Teil in der holzverarbeitenden Industrie verwendet werden soll. Die größere Wertschöpfung und den höchsten Klimaeffekt erzielt die Nutzung von Holz , wenn der Rohstoff in erster Linie stofflich verwertet wird, also zum Beispiel daraus Zellstoff, Parkett oer Möbelplatten hergestellt werden. Ein derartiger Eingriff in den Rohholzmarkt widerspräche diesem Ziel, verhindert einen freien Wettbewerb und würde zudem den Landeshaushalt durch Mindereinnahmen aus dem Holzverkauf in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro belasten.


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