Rohkaffee-Händler zeigen Präsenz auf der Coteca

Erstellt am 27. Mai 2010 von Kaffeewacht

Hamburg, 27. Mai 2010. Kaffee gilt nach Erdöl als das zweitwichtigste Handelsgut auf der Welt. Im vergangenen Jahr lag der weltweite Ertrag bei rund 7,2 Millionen Tonnen Rohkaffee.  Eine wichtige Rolle im Rohkaffeegeschäft nehmen, nach den Kaffeebauern in den Ursprungsländern, die Rohkaffee-Händler ein. Und die leisten mehr als man vom Begriff „Handel“ erwartet.

Neue Messe, Hamburg (Foto: HMC / H.G. Esch, Ingenhoven Architects (HMCEI)

Auf der COTECA Hamburg, The International Trade Show for the Coffee, Tea & Cocoa, vom 4. bis 6. Juni auf dem Hamburger Messegelände präsenteren sich einige der weltweit wichtigsten Rohkaffee-Handelsunternehmen. Die neue internationale Fachmesse richtet sich europaweit an Experten aus der Industrie, dem Handel und Coffee-Shops. Sie bildet erstmals in Europa die vollständigen Prozessketten aller drei Branchen von der Rohware bis zum fertigen Produkt ab.

Der Rohkaffee-Handel ist eine traditionsreiche Branche. In Deutschland gibt es rund 20 Handelsunternehmen, Agenten und Makler, die in diesem Bereich tätig sind. Die meisten von ihnen haben ihren Firmensitz in Hamburg. Schließlich ist der Hafen der Hansestadt mit einem jährlichen Volumen von rund einer Million Tonnen der größte Umschlagplatz für Rohkaffee in ganz Europa. Die Rohkaffee-Händler sind jedoch nicht nur für den Import zuständig. „Wir sind der Dreh- und Angelpunkt zwischen dem Anbauer und dem Röster“, erläutert Händler Alexander Marcks von dem Unternehmen Bernhard Benecke Coffee, das sich auf der COTECA Hamburg präsentiert. Die Rohkaffee-Händler finanzieren den Handel zum Teil vor, sind Servicestelle für den Transport und garantieren, dass die Rohware rechtzeitig am Zielort eintrifft. Außerdem vermitteln sie zwischen dem Verkäufer oder Anbauer und dem Käufer. Sie wissen auch, welcher Röster welche Ware für seine ganz spezielle Mischung benötigt.

Als landwirtschaftliches Produkt unterliegt der Kaffee natürlichen Schwankungen. Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer Deutscher Kaffeeverband: „Kaffee wird wie Wein von äußeren Einflüssen wie dem Boden, der Witterung oder der Sonnenscheindauer geprägt und schmeckt daher in jedem Jahr anders. Die Konsumenten erwarten jedoch von einem Markenprodukt einen konstanten Geschmack. Um den zu gewährleisten, bestehen die klassischen Röstkaffees aus Mischungen mehrerer Sorten, die aus unterschiedlichen Anbaugebieten stammen.“ Garanten dafür, dass der Markenkaffee immer gleich schmeckt, sind die Kaffeeverkoster. Holger Preibisch: „Das Mischen ist eine hohe Kunst – ähnlich der eines Parfümeurs.“

Die Anforderungen beim Kaffeeverkosten sind hoch. Das Mischen steht am Ende der langen Prozesskette, entsprechend groß ist die Verantwortung. Die Verkoster müssen einen feinen Gaumen und eine sehr gute Nase haben. Thorsten Hammersen, Geschäftsführer des Handelsunternehmens Efico aus Uetersen, das ebenfalls in Hamburg ausstellt: „Die Unterschiede bei den einzelnen Kaffees sind erheblich. Neben den Witterungsbedingungen wirken sich auch der Säuregehalt und die Güte der Fermentierung auf den Geschmack und die Qualität aus. Erfahrung ist darum wichtig. Unsere Händler kennen sich mit Kaffees aus allen Anbaugebieten aus.“

Mit der Neumann Kaffee Gruppe ist auch der weltweit führende Rohkaffee-Dienstleister auf der COTECA Hamburg präsent. Das Handelshaus mit Sitz in Hamburg beschäftigt in seinen knapp 50 Unternehmen in 28 Ländern rund 2.100 hochqualifizierte Spezialisten. Hanns-Christian Neumann, Leiter Kommunikation: „Die Neumann Kaffee Gruppe bietet unterschiedlichste Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette von Rohkaffee an. Das breite Spektrum reicht von der Landwirtschaft und dem Farmmanagement über den Export und Import bis hin zur Logistik, dem Risikomanagement und der Finanzierung.“ Über ihr Unternehmen InterAmerican Coffee beliefert die Gruppe auch Spezialitäten-Röster in Europa und Nordamerika mit hochwertigen Rohkaffees aus aller Welt.

Während bei den klassischen Röstkaffees konstanter Geschmack ein entscheidendes Kriterium ist, werden für die so genannten Spezialitätenkaffees immer wieder neue Mischungen kreiert. In Deutschland ist die Nachfrage nach Spezialitätenkaffees seit Jahren steigend. Schätzungen zufolge gibt es bundesweit mehr als 300 kleine Röster, die vor allem Coffee-Shops und Gastronomiebetriebe mit den exklusiven Mischungen beliefern.

Im Bereich der Spezialitätenkaffees ist das Hamburger Handelsunternehmen List & Beisler aktiv. Stefan Sprengel, einer der drei Geschäftsführenden Gesellschafter: „Wir gehören zu einer Handvoll Unternehmen in Deutschland, die sich ausschließlich auf feinste Kaffees in aller Welt fokussiert hat.“ Dabei sind die Preisunterschiede gewaltig. Sprengel: „Die Spezialitätenkaffees aus Guatemala, wo in der Region um die Stadt Antigua die besten Kaffees der Welt wachsen, kosten rund doppelt so viel wie der klassische Kaffee beispielsweise aus Brasilien. Daneben gibt es aber auch echte Raritäten etwa aus Jamaika, die rund 50-mal so viel kosten.“ Auch List & Beisler informiert die Besucher der neuen Fachmesse in Hamburg über seine Produkte und Dienstleistungen, ebenso wie das Handelsunternehmen Hamburg Coffee Company HACOFCO.

Die COTECA Hamburg, The International Trade Show for the Coffee, Tea & Cocoa Business, bildet als erste Fachmesse in Europa die vollständigen Wertschöpfungsketten aller drei Segmente Kaffee, Tee und Kakao ab. Sie feiert vom 4. bis 6. Juni auf dem Hamburger Messegelände Premiere und findet alle zwei Jahre statt. Begleitet wird die neue Fachmesse von einem internationalen Kongress, auf dem hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland die globalen Herausforderungen, Chancen und Trends in den drei Märkten darstellen. Ideeller Träger der COTECA Hamburg ist der Deutsche Kaffeeverband.

Quelle: Messe Hamburg


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