Rezension Jenny Rogneby - Leona: Die Würfel sind gefallen
Inhalt aus dem Klappentext:Stockholm: Ein siebenjähriges Mädchen betritt blutüberströmt eine Bank und schaltet einen Kassettenrekorder ein. Eine Stimme fordert Geld im Austausch für das Leben des Kindes. Die Angestellten sind entsetzt. Kurz darauf verlässt das Mädchen die Bank mit sieben Millionen Kronen und verschwindet. Der Fall macht Schlagzeilen. Bei der Polizei wird Leona Lindberg mit den Ermittlungen beauftragt. Leona ist 34, verheiratet und selbst Mutter von zwei Kindern. Sie gilt als Außenseiterin, doch ihr Ruf ist tadellos. Aber diesmal führen ihre Ermittlungen in eine Sackgasse, denn von dem Mädchen fehlt jede Spur. Und jeder scheint etwas zu verbergen. Allen voran Leona selbst.
Schwedenkrimis erfreuen sich ja besonderer Beliebtheit hier in Deutschland und Jenny Rogneby's Debütroman klingt vielversprechend und die Inhaltsangabe hat direkt Neugierig auf mehr gemacht :-)
Die Autorin redet auch nicht lange um den heißen Brei herum um und man steigt als Leser direkt in die Geschichte ein. Ein blutüberströmtes Mädchen betritt nackt eine Bank, spielt etwas vom Tonband ab und verschwindet spurlos mit dem erbeuteten Geld. Die Polizistin Leona wird auf den Fall angesetzt, doch schnell merkt man, dass Leona nicht ganz bei der Sache ist und mit eigenen Problemen beschäftigt ist. Spuren verlaufen scheinbar ins Nichts und Ermittlungserfolge bleiben aus. Gleichzeitig versucht ein Journalist einen politischen Skandal aufzudecken, doch all seine Beweise und Zeugen verlieren sich und sind nicht verwertbar. Schnell merkt man als Leser, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Dieses Buch hat es mir nicht einfach gemacht. Besonders die Hauptfigur Leona empfand ich als extrem anstrengend und merkwürdig. Leona wirkt egoistisch und kalt und schafft es im ganzen Buch nicht, mich berühren. Statt dass sie mir im Buch näher gekommen wäre und ich Verständnis für sie hätte aufbringen können, habe ich Leona beim Lesen immer mehr gehasst und war letztendlich froh, als das Buch aus war. Jenny Rogneby wird mit Leona definitiv polarisieren. Ich persönlich habe Leonas Verhalten, trotz ihrer Kindheit und Vergangenheit, nicht gutheißen können, und somit den ganzen Lesespaß an dieser durchaus ausgefeilten Story verloren.
Denn die Grundgeschichte und der Schreibstil sind grundsätzlich gut. Das Buch würde sich aber flüssiger lesen lassen, wenn Leona nicht so wäre, wie sie ist. Der Sprachstil der Autorin hat mir gefallen und die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und umgesetzt. Leider reicht das nicht, wenn man die Protagonisten nicht mag. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive aus Leonas Sicht, sowie in der dritten Person mit Blickwinkel auf weitere Protagonisten in diesem Buch. Die Spannung wird im Buch konstant bis zur letzten Seite gehalten, was für mich ein kleines Trostpflaster war. Eine Fortsetzung des Buchs, sollte es eine geben, werde ich wahrscheinlich nicht lesen.
Vielen Dank an den Atrium Verlag für das Rezensionsexemplar.
Fazit:Jenny Rogneby's Debüt-Roman wird definitiv die Leser spalten. Entweder man mag das Buch, oder nicht. Leider gehöre ich zur zweiten Kategorie. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich nicht in Leona hineinversetzen konnte, vielleicht hat mich das Buch als Mutter von zwei Kindern zu sehr mitgenommen, da die Szenen im Buch schon sehr krass und rücksichtslos erscheinen. Der Schreibstil und die Grundidee waren gut, aber Leona selber hat mir den Lesespaß verdorben.
Deshalb gibt es nur 2 von 5 PunktenQuelle: http://www.atrium-verlag.com/index.php?id=neuerscheinungen&tx_fsvsgbooks_pi1%5Btitel%5D=Leona%20-%20Die%20W%FCrfel%20sind%20gefallen&tx_fsvsgbooks_pi1%5Bisbn%5D=3-85535-627-0&tx_fsvsgbooks_pi1%5Blink%5D=detail&cHash=14117390a2
PreisKlappenbroschur: 16,99 Euro
eBook: 13,99 Euro
ISBN: 978-3-85535-627-0
Seitenzahl: 448
Übersetzer: Antje Rieck-Blankenburg