Die Getreideart Roggen wird bereits seit Tausenden von Jahren im asiatischen Raum angebaut. In Mitteleuropa verbreitete sich das anspruchslose Korn als Unkraut und wurde erst später kultiviert. Heute ist der kälteresistente Roggen von den Feldern nicht mehr wegzudenken und liefert ein kräftiges und aromatisches Mehl. Typische Backwaren aus Roggen sind schmackhaftes Schwarzbrot, Roggenbrötchen und Pumpernickel.
– Name: Roggen
– lateinische Bezeichnung: Secale cereale
– weitere Bezeichnungen: rye (engl.), seigle (franz.)
– Pflanzenordnung: Süßgrasartige (Poales)
– Pflanzenfamilie: Süßgräser (Poaceae)
– Arten: es werden die Arten Winterroggen und Sommerroggen unterschieden
– Verbreitung: USA, Ost- und Mitteleuropa sowie Spanien, Türkei, China, Kanada und USA
– Hauptanbaugebiet: Deutschland, Russland, Polen
– ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Kaukasus, Anatolien
– beliebter Standort: kühl, trocken, mäßig feucht
– optimale Saatdichte: 250 bis 350 Körner pro Quadratmeter
– optimale Saattiefe: 1 bis 2 Zentimeter
– optimaler Reihenabstand: 12 bis 18 Zentimeter
– Blattform: lang, schmal
– Farbe der Blätter: silbrig-grün
– Farbe der Blüten: grün bis hell braun
– Größe der Blüten: 5 bis 20 Zentimeter große, leicht überhängende Ähren, die zweiblütige Ährchen tragen
– Blütezeit: Mai bis Juli
– Frucht-, Samenzeit: Juli bis August
– Länge der Körner: 9 Millimeter
– Farbe der Körner: bläulich, grünlich
– Tausendkornmasse: 28 bis 50 Gramm
– Wuchsform: aufrecht
– Wuchshöhe: 65 bis 200 Zentimeter
– Wurzeltiefe: 1 Meter
– Nutzung: als Nahrungsmittel, Futtermittel, Genussmittel und nachwachsender Rohstoff
– spezielle Eigenschaften: sehr genügsame Pflanze, die auch in sandigen Böden und bei kalten klimatischen Bedingungen gut gedeiht
Interessantes zum Roggen:
– Roggen ist meist einjährig
– die Wurzeln einer freistehenden Roggenpflanze können 80 Meter lang werden und eine Oberfläche von 400 Quadratmetern erreichen
– Roggenpollen gelten als starker Allergieauslöser
– Roggen gilt als stark blähendes Getreide
– in Roggen ist sehr viel Vitamin B und E sowie Folsäure enthalten
– Roggen enthält Gluten und sollte bei Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) nicht verspeist werden
– die Früchte sind Karyopsen, also sind Samen und Fruchtschale miteinander verwachsen
– Roggen wird von allen Getreidearten am häufigsten vom Mutterkornpilz befallen
– Waldstaudenroggen gehört zu den ältesten Roggensorten
– Winterroggen übersteht Temperaturen bis -25° Celsius
– Winterroggen kann als Gründüngung eingesetzt werden
– Deutschland ist der größte Roggenproduzent
– in 100 Gramm Roggen sind 61 Gramm Kohlenhydrate, 9 Gramm Eiweiß und 2 Gramm Fett enthalten
– Roggen enthält sehr viel von der Aminosäure Lysin
– als Genussmittel wird Roggen für die Herstellung von Bier, Wodka und Korn genutzt
– als nachwachsender Rohstoff wird Roggen für die Herstellung von Biogas und Dämmstoff genutzt
– Roggen gehört zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln
– Roggenkörner sind spelzenfrei
– die Gattungshybride Triticale setzt sich aus der Kreuzung von Weizen (Triticum aestivum) als weiblicher Partner und Roggen (Secale cereale) als männlicher Partner zusammen
(Beitrag erstellt am 5. September 2018)
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