Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn.
Lesung im Tollhaus:
Jetzt schon eine ganze Weile her, aber immer noch sehr beeindruckend.
Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie etwas von Herrn Willemsen gehört hatte. Schlimm, aber weniger niederschmetternd, da ich ihn im Tollhaus dann bei einer Lesung erleben konnte.
"Die Enden der Welt" lassen sich für mich persönlich sehr schlecht zuordnen. Es ist kein Roman, weil Herr Willemsen ja von seinen eigenen Reisen erzählt. Trotzdem ist es auch kein Reisebericht in dem Sinne, weil es sich nicht nur um eine Reise handelt und ich auch nicht sagen könnte, dass es dazu auffordert, sich auf die Spuren des Reisenden zu begeben.
Natürlich inspiriert das Buch mit seinen tollen menschlichen Begegnungen, mit den Landschaften, die beschrieben werden und den beeindruckenden Sprachbildern dazu, sich selbst auf den Weg zu machen. Aber wohin ist einem selbst überlassen.
Ich persönlich hätte nach der Lesung gern meinen Rucksack gepackt und wäre einfach los gereist. Und schon dafür mag ich das Buch. Und liebe das Audiobook, das vom Autor selbst gelesen wurde! Ein absoluter Hörtip!