Rocky gehört zu Kerstin. Und mit Kerstin bin ich schon zur Schule gegangen. Jahre später treffen wir uns wieder, weil wir zufällig im selben Dorf leben. Seitdem gehen wir mit unseren Hunden regelmäßig gemeinsam spazieren. Die Sommerferien verbringen Kerstin und ihre Familie schon seit vielen Jahren in Irland – meistens ohne Rocky, der die Zeit dann immer bei einem Freund der Familie verbringt. Doch auch Rocky soll endlich einmal in den Genuss eines Urlaubs an der irischen Atlantikküste kommen. Und von dem Abenteuer “Rocky reist nach Irland” erzählt uns Kerstin heute.
Kerstin und Rocky
Foto: KW
Wir wollen unbedingt auch einmal Rocky mit nach Irland nehmen. Mit ihm dort am Strand entlang rennen, ausgedehnte Spaziergänge über die grünen Wiesen machen oder einfach im Ferienhaus faulenzen. Ein echtes Abenteuer für unseren Mischlingsrüden also. Gesagt, getan! Bis Dezember 2011 waren eine ganze Menge von Maßnahmen notwendig, die bereits lange im Vorfeld durchgeführt werden mussten. Das hat sich mittlerweile jedoch geändert. Seit Januar 2012 gelten erleichterte Einreisebedingungen für Haustiere nach Irland und Großbritannien und die Einreise ist viel einfacher geworden. Mittlerweile entfällt der bis dahin nötige Titertest mit einer sechsmonatigen Wartezeit. Aktuell gelten folgende Bestimmungen:
- Der Vierbeiner muss gechipt sein und einen EU-Heimtier-Ausweis haben
- Tollwutimpfung muss vorliegen
- Wartefrist vor der Einreise: 21 Tage nach der Tollwutimpfung
- 24 bis 120 Stunden vor Einreise (in Großbritannien) muss eine Bandwurmkur gemacht werden
Auch wenn die Einreise für Haustiere mittlerweile vereinfacht wurde, ist es sinnvoll, rechtzeitig zu planen, sich mit dem Tierarzt zu besprechen und die neuesten Einreisebestimmungen im Internet zu überprüfen (z.B. unter www.petsontour.de). Ist soweit alles geklärt, kann es losgehen! Aber man sollte unbedingt die Geschichte mit der Wurmkur beachten, denn dabei zählt die Einreisezeit nach Großbritannien. Die einzige Kontrolle erfolgt in Frankreich bei der Ausreise – die Franzosen sind nicht sonderlich zugänglich in diesem Punkt und schicken die Leute samt Hund bei Unklarheiten zurück!
Jetzt geht es aber wirklich los – allerdings dauert die Anreise – egal wie man es dreht und wendet – zwei Tage. Fliegen mit Hund geht nicht, weil die Vierbeiner sonst in Quarantäne kommen. Es bleibt also nur die Landeinreise über Großbritannien. Dabei geht es zweimal über das Meer (ich kann nämlich keine Tunnel leiden). Aber auch, wenn man sich für eine Fahrt durch den Eurotunnel entscheidet: einmal auf ein Schiff ist Pflicht. Für uns bedeutet das: 1.500 Kilometer vom Rhein-Main-Gebiet an die Westküste Irlands. Damit Rocky einigermaßen bequem und mit ein bisschen Bewegungsfreiheit reisen kann, benötigt er einen großen Kennel, in dem er stehen und sich auch umdrehen kann. Das ist besonders wichtig, weil er auf der Fähre in der Regel das Auto nicht verlassen darf. Am besten sucht man sich immer die kürzeste Fährverbindung heraus. Es ist zwingend notwendig, dass man bei der Passagenbuchung auch den Hund mit “reserviert”.
Die Fähren sind immer gut gebucht!
Foto: KW
Wir fahren also über Belgien nach Frankreich und setzen mit DFDS Seaways von Dunkerque nach Dover über. Die Fahrt dauert rund zwei Stunden. Wir lassen die Autofenster etwas offen und stellen natürlich auch einen Wassernapf zu Rocky in die Box. Für uns Zweibeiner ist die Verpflegung an Bord ausgesprochen gut. Man kann prima essen und sich ein bisschen ausruhen, denn ist man erst einmal in England von Bord, dann geht auf einmal alles links herum … … daran gewöhnt man sich jedoch relativ schnell.
… auf geht’s …
Foto: KW
Großbritannien ist groß, und die beste Fährverbindung nach Irland geht von Holyhead nach Dublin. Doch bis wir in Holyhead ankommen, müssen wir einmal übernachten. Wir fahren bis Oxford, wo wir schon von zu Hause aus unter www.bedandbreakfast.com ein hundefreundliches B&B reserviert haben. Es gibt diverse Anbieter, die sowohl B&B als auch Hotels und Ferienhäuser anbieten – beispielsweise www.dogpeople.co.uk oder www.petholidayfinder.co.uk. Ein guter Ansprechpartner ist auch immer Gaeltacht Reisen.
Letztes Tollen vor der Weiterreise
Quelle: KW
Nach einer erholsamen Nacht und einem tollen Frühstück rennt Rocky noch einmal mit den hauseigenen Hunden und einem Lamm über die Wiese. Dann geht es wieder in den Kennel und ab in Richtung Holyhead. Es lohnt sich um Birmingham herum, die Mautstrecke zu nehmen, denn die ist meistens herrlich leer! Wir sind viel zu früh am Hafen und haben noch Zeit für ein ausführliches Gassi gehen. Die Überfahrt nach Irland dauert drei bis vier Stunden (wobei die weiblichen und zweibeinigen Reiseteilnehmer deutlich öfter austreten mussten als Rocky. Der war die Reisegelassenheit in Person).
In Irland angekommen – kurzes Beinevertreten für Rocky und nochmals 2,5 Stunden Autofahrt. Dann ist es endlich geschafft, und wir sind am Ziel. Schnell ist das Auto ausgepackt und Rockys Kennel findet für die nächsten vier Wochen seinen Platz im Ferienhäuschen. Wir ruhen uns erst einmal von den Reisestrapazen aus und werden am nächsten Tag für die lange Anreise entschädigt: Sonne, Wasser, Wind und Rocky mittendrin! Er kann gar nicht oft genug seine Kreise im Sand drehen. Und wir freuen uns, dass er dabei ist!
Rocky ist total begeistert
Foto: AW
Vielen Dank an Kerstin, dass sie für HundeReisenMehr Rockys Reise nach Irland beschrieben hat. Ich hoffe, dass sie in Zukunft nochmals als “Korrespondentin” unterwegs ist …
Rocky in Irland
Foto: AW
… oh, pardon! Und natürlich vielen Dank an Rocky, der seinem Frauchen erlaubt hat, die Geschichte zu erzählen und die Bilder freizugeben!!!
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