Tag 1: Sonntag 28.03.2010
Wie heisst es so schoen; ich liebe es wenn ein Plan funktioniert. Nunja, dafuer muss man sich erstmal an einen Plan halten. Um unsere Reise so halbwegs zu organisieren, stellte ich vor einigen Wochen einen Plan auf, wann wir wo zu sein haben, damit wir das ganze in der vorgegebenen Zeit auch bewerkstelligen koennen. Flexibel war diese Route natuerlich von Anfang an gestaltet und stellte nur eine grobe Richtlinie dar. Wie flexibel wir sein wuerden, stellte sich ein paar Tage vor dem geplanten Start heraus, als wir den Aufbruch einfach um einen Tag vorverschoben und bereits am Sonntag aufbrachen, schliesslich hatte James das Mietauto bereits abgeholt. Mit von der Partie waren Catherine (Australien), James und Kate aus England und ich; Brita (Kanada) sollte spaeter zu uns stossen. Wir kennen uns alle von VANOC und nach diesen harten Monaten hatten wir uns diesen Ausflug mehr als verdient!
Unser Aufbruch und die Flucht aus Vancouver verzoegerte sich durch bautechnische Gruende, denn der dringend benoetigte Dachgepaecktraeger musste erst aufs Dach montiert werden, damit James' und Catherine's Skis und Snowboard auf dem Dach Platz find
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender in einem Auto - und gleich am ersten Tag geht uns fast das Benzin aus, weil der Herr nicht auf uns hoeren und den Tank auffuellen wollte. Ja da ist noch genug drin! Das kann ja mehr als heiter werden!
Tag 2: Montag 29.03.2010
Die Sonne lacht und wir brechen frueh auf um uns der Kunst des Weinbaus zu widmen.
Um noch ein paar Kilometer zurueckzulegen, fahren wir in einigen Stunden nach Big White, einem gemuetlichen Ski Ressort, von dem ich vorher noch nicht viel
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender veranstalten eine Schneeballschlacht!
Tag 3: Dienstag 30.03.2010
Ueber den Walk selbst gibt es nicht viel zu sagen, ausser dass wir 15 km durch den Schnee stapften, groesstenteils auf gut ausgebauten Pfaden, aber manchmal eben auch durc
Das Wetter war fantastisch und am Abend hatten wir sogar ein wenig Farbe bekommen. Spaeter trafen wir uns wieder mit James und Catherine und machten uns im Auto auf den Weg nach Revelstoke, wo wir die Nacht im Hostel verbrachten. Den Abend liesen wir nach soviel Bewegung ganz ruhig bei einem Film, gutem Wein (wir hatten ja genug davon an den Vortagen gekauft) und leckerem Kaese ausklingen.
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender ganz international: ein Nudelgericht zum Abend, Wein und Kaese zum Nachtisch; da soll noch mal einer sagen, wir haetten keinen Stil!
Tag 4: Mittwoch 31.03.2010
Recht bald verliesen wir Revelstoke und genossen den Ausblick auf die Columbia Mountains. Schneebedeckte massive Berge wohin man schaute und leider war das Anhalten fast auf der gesamten Strecke wegen Lawinengefahr verboten. Da schmerzte mein Fotografenherz! Somit nutzten wir jede moegliche Gelegenheit zum Anhalten, denn nicht nur ich sass auf heissen Kohlen, mit der Kamera in der Hand und offenem Mund, weil wir alle nicht mehr aus dem Staunen herauskamen. Gluecklicherweise erreichten wir bald den Rogers Pass, gelegen im Glacier National Park, in dem es schaetzungsweise 430
Golden liegt ein paar Kilometer nordoestlich des Rogers Passes und wir besuchten erstmal das Visitor Centre dort, weil wir uns mehr Infos bezueglich Wanderwege in der Gegend erhofften. Uns ging es weniger um das Finden von Wanderwegen, schliesslich gibt es davon mehr als genug, aber ob sie zu dieser Jahreszeit auch offen und begehbar waren, stand zur Debatte. Die Ausbeute war klaeglich und wir aenderten unsere Plaene; wie waers mit einem Abstecher zum Northern Lights Wolf Centre? Gesagt getan und so fanden wir uns 20 Minuten spaeter vor einem Zaun wieder und fotografierten Woelfe. Die Grauwoelfe dort leben nicht in Gefangenschaft, sie koennen kommen und gehen wann sie wollen, denn die Tueren zum Gehege sind nach hinten immer offen. Der Verantwortliche dort erzaehlte uns einige interessante Dinge ueber Woelfe und ich traute meinen Ohren kaum, als er auch noch anfing, wie ein Wolf zu jaulen. Wir warteten eine ganze Weile, bis endlich einer der Woelfe antwortete - da lief mir ein Schauer ueber den Ruecken. Gehoert habe ich Wolfsgeheule ja schon oefter im Fernsehen, aber noch nie live, von einem Wolf, der sich gerade mal 5 Meter entfernt von mir befindet. Scherzhaft meinte der Typ dann noch, dass er gar nicht weiss, was er da eigentlich 'sagt' und manchmal antwortet eben eines der Tiere und manchmal nicht.
Zurueck in Golden knipste ich schnell noch ein paar Bilder von den lokalen Skihaengen, genannt Kicking Horse. Da diese nicht sehr weit von Calgary entfernt liegen, triff man hier gerade am Wochenende viele Staedtler, die mal schnell zum Ski fahren her kommen und die den Massen in Banff National Park entkommen wollen, der sich auch nur ne knappe Stunde von Calgary befindet. Wir hatten nicht viel Zeit und es ging weiter durch den Yoho National Park, wo mir schon wieder die meiste Zeit der Mund offen stand. So viele Berge hatte ich noch
Die Berge begleiteten uns bis kurz vor Calgary, wo es langsam immer flacher wurde. Auf dem Weg in die ehemalige Olympiastadt von '88 kamen wir am Olympiapark vorbei und warfen einen kurzen Blick auf die Skisprungschanzen und die Skihaenge, auf denen '88 die Wettbewerbe ausgetragen wurden. Alles ein wenig kleiner als die Anlagen heutzutage, aber damals hat es vollkommen ausgereicht. Die Bobbahn befindet sich in der gleichen Anlage und somit konnten alle Wettbewerbe an einem Ort ausgetragen werden. Wenn ich da an Whistler und die 3 verschiedenen Austragungsorte denke.... teilweise 20 km voneinander entfernt.
Wir checkten im Hostel ein und trafen uns mit Kate's Freundin Rebecca zum Abendessen. Die Steaks in Calgary sind angeblich erstklassig und lecker und so liesen wir uns ein Steakrestaurant empfehlen. Spaeter fallen wir erschoepft ins Bett; das war ein anstrengender Tag und auch meine Kamera war fleissig!
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender bangen; hoffentlich kriegen wir Brita's Gepaeck ins Auto!
Tag 5: Donnerstag 01.04.2010 Der Tag der Wahrheit, wieviel Gepaeck wird der Kofferraum unseres Jeep Cherokee wohl aufnehmen koennen? Das Bangen war mehr als berechtigt, denn Brita reist normalerweise mit mindestens zwei Koffern und ist nicht wirklich der Typ fuers Backpacken. Besitzt sie ueberhaupt einen Rucksack? Und hat sie uns nur aufziehen wollen, als sie wegen eines moeglichen Einsatzes von Stoeckelschuhen und kurzem Rock nachfragte?
Da wir fuers Parken am Flughafen in Calgary nichts zahlen wollten, drehten
Zurueck in Calgary trafen wir uns wieder mit Kate's Freundin Rebecca in einem Pub und nach Abendessen und ein paar Drinks gingen Catherine und ich zurueck ins Hostel und ins Bett, wo sich auch die anderen einige Stunden spaeter und um einiges Geld aermer einfanden.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin in einem Auto und jeder spricht ein anderes Englisch; wer haette gedacht, dass man sich so missverstehen kann?
Tag 6: Freitag 02.04.2010 Kanadier sind geduldige Menschen. Es ist nicht ungewoehnlich, dass man vor Restaurants gut gelaunte Menschenmassen anfindet, diszipliniert in einer Reihe stehend, plaudernd und lachend, waehrend sie auf Einlass warten. In Deutschland wuerde niemand darauf warten, dass ein Tisch im Restaurant frei wird, schon gar nicht, wenn noch 20 andere
Danach gings in den Heritage Park, wo man sich normalerweise ein historisches Dorf anschauen kann, mit allem was dazu gehoert; Pferdekutschen, Menschen in traditionellen Kostuemen usw. Allerdings waren wir mal wieder zu frueh, denn das Dorf oeffnet erst im Mai oder Juni. Das Gasoline Alley Museum war offen und so schauten wir uns ein paar Oldtimer, alte Zapfsaeulen und noch allerlei anderen Kram an. Anfangs war ich ja gar nicht davon begeistert, in ein Automuseum zu gehen, aber am Ende war ich mehr als zufrieden und meine Fotos sind auch klasse geworden! Manchmal muss man den Dingen einfach ne Chance geben.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens; was gibts zum Fruehstueck? Pancakes oder Toast? Mit oder ohne Ei, Schinken und Speck, Maple Sirup? Milchshake oder O-Saft?
Tag 7: Samstag 03.04.2010 Einen Tag frueher als geplant hiess es Abschied nehmen von Calgary, da es hier einfach nicht so viel anzuschauen gibt und wir die Zeit nicht verplempern wollten. Wir ka
Wir verabschiedeten uns von Calgary und hatten mehr als genug Zeit nach Banff zu gelangen, denn es sind nur ca. 130 km bis dorthin. Wir stoppten einige Male auf dem Weg, um Fotos zu machen und zu wandern. So zum Beispiel am Nordic Centre in Canmore, wo Kanada's Biathleten und Langlaeufer fuer die Olympischen Spiele trainiert haben. In der Naehe gibt es einen kurzen Walk zu den Grassi Lakes und er soll zwar eisig, aber begehbar sein. Wir wagen uns auf die Piste und was soll ich sagen; JA es war eisig. Hochwaerts ist das alles nur
In Banff angekommen, trennten sich unsere Wege erstmal fuer den Nachmittag, einige gingen einkaufen, andere einen trinken und ich wusch meine Waesche.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin bei einer schwierigen Aufgabe; wer schafft es am schnellsten den Berg herunter, ohne sich die Knochen zu brechen?
Tag 8: Sonntag 04.04.2010
James juckte es mal wieder in den Fingern bzw in den Beinen und so war fuer ihn snowboarden angesagt. Wir Maedels hatten ebenfalls einen recht aktiven Tag geplant und bestiegen zuerst einmal Tunnel Mountain. Was hier so einfach klingt, war fuer mich harte Arbeit, obwohl der Hoehenunterschied gerade mal 300 Meter betrug. D
Kate hatte die aberwitzige Idee, kayaken zu gehen (klar warum nicht, die Wassertemperatur hats gerade so ueber den Gefrierpunkt geschafft...) und so suchten wir das Informationsbuero auf, um - wer haette das gedacht- Informationen zum kayaken einzuholen. Die ladys redeten ihr das Ganze gluecklicherweise wieder aus und meinten, dass momentan noch kein Anbieter a
An einigen Haengen fanden wir keinen Halt und rutschten auf unserem Allerwertesten den Berg herunter, um uns die Schmerzen zu ersparen, die man sich bei einem Fall hinzuziehen wuerde.
Zurueck in Banff trafen wir auf einen gluecklichen James, der seine snowboard Faehigkeiten nach einigen Angaben um einiges verbessern konnte (das muessen wir ihm einfach mal ungesehen glauben) und genossen ein leckeres Abendessen in der Spaghetti Factory, bevor wir zurueck ins Hostel liefen, um unsere Sachen zu packen und todmuede ins Bett zu fallen.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin und ein hoellischer Muskelkater. Bei all diesen Schneeaktivitaeten vergisst man leicht, dass viele Muskelgruppen normalerweise nicht so stark beansprucht werden.
Tag 9: Montag 05.04.2010 Unsere Zeit in Banff war leider schon wieder abgelaufen und heute ging es weiter nach Lake
Denn als wir in Lake Louise ankamen und im hostel eingescheckt hatten, fuhren wir natuerlich gleich zum beruehmten Namensgeber und wurden enttaeuscht. Keiner von uns hatte die Wahrscheinlichkeit in Erwaegung gezogen, dass der See im Winter zugefroren sein koennte. Wie dumm von uns! Da standen wir nun und lachten ueber unsere eigene Dummheit. Und nutzten die seltene Gelegenheit, auf dem See zu laufen. Nicht viele Leute koennen von sic
Tag 10: Dienstag 06.04.2010 Auch in Lake Louise befanden wir uns in der gleichen Situation wie zuvor;
Der Aufstieg war teilweise recht steil und so schnaufte und fluchte ich mal wieder vor mich hin, schliesslich hatte ich den Vorschlag gemacht, mit dem Auto zum See zu fahren und von dort aus zu mit den snowshoes zu wandern. Die anderen meinten aber, der Aufstieg vom Dorf aus sei kein Problem. Naja, haette gern mal meine Lunge mit ihnen getauscht, damit sie wissen, wie sich das anfuehlt. Am See angekommen, goennten wir uns nur ne kurze Pause und kletterten zu meiner Begeisterung gleich weiter zum Lookout, von dem man einen guten Blick aufs Hotel und den See geboten bekommt. Dort trafen wir eine englische Familie, mit der sich Kate und James ganz angetan unterhielten. Tja, man trifft immer entweder Deutsche oder Englaender, egal wo man sich aufhaelt! Zurueck am Fairmont Hotel goennten wir uns etwas Heisses zum Aufwaermen und kamen uns in der superschicken und edlen Hotelumgebung
Etwas spaeter fand die woechentliche Karaoke Party statt und Kate, Brita und James gingen hin. Da die Atmosphere mit der in Milford Sound zu vergleichen ist und ich weiss, wer solche Parties besucht (gelangweilte Einheimische) und weiss, wie solche Parties enden (nicht gut!) vermied ich den Laerm und verkroch mich mit meinem Buch auf unserem Zimmer.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin im huefthohen Schnee und das selbst mit snowshoes; moechte nicht wissen, wie tief wir ohne sie versunken waeren!
Tag 11: Mittwoch 07.04.2010
Wer den Alkohol nicht vertraegt, sollte ihn nicht anruehren; das ist
Kurz vor 11 Uhr tauchte James endlich auf, total verkatert und todmuede und als erstes nahm ich ihm erstmal die Autoschluessel ab, denn diese wuerde er heute nur von Weitem sehen! Wir verabschiedeten uns von Catherine, verfrachteten James ins Auto und fuhren in Richtung Jasper. Wir befuhren den beruehmten Icefield Parkway, der Highway zwischen Lake Louise und Jasper, gespickt mit Aussichtspunkten, Seen, Wanderungmoeglichkeiten und Bergen so weit das Auge reicht. Allein fuer diese 230km lange Strecke koennte man im Sommer Wochen einplanen, um die Schoenheit der Rockies durch Wanderungen und andere Aktivitaeten voll schaetzen zu lernen. Auf dem Weg liegen einige Uebernachtungsmoeglichkeiten, in denen man einkehren kann, wenn man aufgrund der vielen Fotostops laenger als geplant fuer die Strecke braucht. Dieses Problem wuerden wir heute wohl nicht haben,
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin spielen Karten in einem Restaurant; ist das eigentlich unhoeflich?
Tag 12: Donnerstag 08.04.2010
Bevor wir Jasper verliesen, machten wir einen kurzen Abstecher zu Edith und Annette Lakes (beide nur noch halb gefroren, nach den letzten Tagen legt man da grossen Wert drauf) und in den Maligne Canyon, wo wir erneut tiefe Schluchten und gefrorene Wasserfaelle zu Gesicht bekamen. Ausserdem bewiesen wir Kate, wie toll wir ihren Geburtstag organisiert hatten, liesen wir sie doch geschlagene 5 Minuten in der Kaelte stehen, waehrend wir im Auto ihre Geburtstagskarte unterzeichneten.
Bald liesen wir die Rockies hinter uns und verliesen Alberta. Wir waren zurueck in British Columbia! Das Wetter spielte verrueckt und wir kaempften uns durch einen kleinen Schneesturm. Kate war begeistert, schliesslich war das ihr erster Schneesturm an ihrem Geburtstag, den sie sonst hoechstens im Londoner Regen verbringt.
In Kamloops, unserem heutigen Ziel, angekommen mussten wir
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin und der boese Jaegermeister!
Tag 13: Freitag 09.04.2010
Der Trip war ein voller Erfolg und ich kann nun stolz sagen, dass ich wenigstens ein bisschen was von Kanada gesehen habe. Hoffentlich habe ich im Sommer die Gelegenheit, wiederzukommen, um ein paar der verpassten Wanderungen nachzuholen und natuerlich auch um Lake Louise in voller Pracht (aufgetaut) zu geniessen. Am Sonntag verabschiedete ich Kate in ihrer alten Wohnung, denn sie wuerde am Montag nach Hause nach London fliegen, um ihre Mutter und Freunde zu ueberraschen, die sie noch gar nicht zu Hause erwarteten. Nur ihr Dad war eingeweiht und sollte sie vom Flughafen abholen. Solche Ueberraschungen sind toll, nicht wahr? Davon kann Suhl ein Liedchen singen! ;-)
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin hatten eine tolle gemeinsame Zeit, sind aber ganz froh, nun wieder getrennte Wege zu gehen.