Der nicht von allen begrüßte Satellit Humanity Star des neuseeländischen Raumfahrt-Unternehmens Rocket Lab wird jetzt schon viel eher in der Atmosphäre verglühen als ursprünglich geplant.
Schon morgen wird die „Disco-Kugel im All“ untergehen, heißt es vom Satelliten-Beobachtungsportal Satview, das den erwarteten Absturzort im Südpazifik lokalisiert. Der Weltraum-Müll (space junk), wie Satview den zum Glück nicht sehr funktionalen Satelliten nennt wird demnach um 15:03 Uhr MEZ verglühen.
Zum Glück funktionierte der „Stern der Menschheit“ nicht
Eigentlich sollte die aus 65 auf eine Kugel geklebten Spiegeln bestehende Disco-Kugel noch einige Monate länger die Erde umkreisen und Sternengucker dadurch inspirieren, dass er Sonnenlicht über seine Spiegel reflektieren und so als hellstes Objekt am Nachthimmel erscheinen sollte, was ein Astronom als „ökologischen Vandalismus“ und „Verunstaltung des Himmels“ bezeichnete.
Es zeigte sich: Der Satellit war nicht hell genug, um zu beeindrucken, aber hell genug, um Astronomen zu stören. Morgen fällt Humanity Star übrigens vom Himmel, weil er für die gewählte Umlaufbahn zu leicht ist…
Eigenwerbung wird zum Rohrkrepierer
Rocket Lab hatte den Satelliten beim ersten erfolgreichen Flug der Billig-Rakete Electron als eine Art Eigenwerbung mit ins All geschossen, aber erst danach öffentlich gemacht, was es damit auf sich hat.
Eins ist aber sicher: Als Werbung für Rocket Lab war das Ding ein klassischer Rohrkrepierer!
Ich nenne es optische Umweltverschmutzung
Meine Nachbarin im Penthouse nebenan hier im Forum Lüdinghausen macht sowas auch – nicht mit Satelliten, aber mit chinesischem Plastikmüll, den sie zwischen ihre Balkonpflanzen steckt, und der tagsüber mit einer Solarzelle gesammelte Sonnenenergie nachts als Licht in die Umgebung abstrahlt – und mir den Blick auf die Sterne versaut.
Da brauche ich mein Teleskop gar nicht erst anzuwerfen, es bleibt mir nur, (leise, es ist eine liebe Nachbarin) über die optische Umweltverschmutzung zu schimpfen.