Rock in Vienna 2017: Familienausflug mit Marteria, Beatsteaks und Die Toten Hosen
Marteria, Beatsteaks und Die Toten Hosen sorgten dafür, dass das Rock in Vienna am letzten Tag seinem Namen doch noch alle Ehre machte. Da waren sie endlich, die begeisterungsfähigen Besucher, die schon mittags in der Sonne feierten. Ab Marteria war auf der Donauinsel die perfekte Festivalstimmung, davor zeigte man sich vor der Bühne bei The Living End und Clutch noch introvertierter. Doch wer es vor dem Auftritt nicht war, ist es mit Sicherheit jetzt – Ein „Marteria Girl“ und Boy. Obwohl er mit seiner Mischung aus Hip-Hop- und Electro-Sounds nicht ganz zu den restlichen Acts passte, konnte Marteria das Wiener Publikum mit einer gehörigen Portion Energie voll und ganz von sich überzeugen und vor allem zum Springen und Abfeiern animieren.
Power, pure Energie und ein bisschen Spaß gab es kurz darauf mit den Beatsteaks. Sänger Arnim vergewisserte sich gleich zu Beginn, ob die Besucher „warm in den Hüften“ sind, denn etwas Ausdauer braucht es für die Show der Band schon. Die Berliner hatten ihr Publikum dann aber binnen Sekunden wie immer voll im Griff und sie gaben ein buntes Potpourri aus ihren alten und neuen Songs zum Besten. Während bei Hello Joe, Summer oder I Don’t Care As Long As You Sing aus voller Kehle mitgesungen wurde, setzte man sich bei Let Me In wie gewohnt brav auf den Boden um wenig später im Staub losgelöst auf und ab zu springen. Die lieben Beatsteaks wissen halt, was ihre Fans von ihnen wollen und enttäuschten auch die Wiener nicht.
Die Toten Hosen waren danach gleich über zwei Stunden nicht von der Bühne zu holen und die Fans feierten sie ausgiebig dafür. Enttäuschte Gesichter gab es auch hier nicht, von Pushed Again, zu Bonnie And Clyde bis zu Tage wie diese – es beherrschten Gitarren, Bass, Schlagzeug und natürlich einige bengalische Feuer die Wiener Donauinsel. Da wurden Fahnen geschwungen und eifrig mitgesungen. Ein schönes Bild am letzten Abend, das man auch den anderen Acts gewünscht hätte.
Viel Kritik und Diskussion gab es in diesem Jahr um das Line Up am Rock in Vienna. Vielen war es zu sanft, zu wenig rockig und zu Mainstream. Am Ende zeigte sich, dass die Rock-Sounds die Besucher glücklich machten und einige waren zumindest wieder zufrieden gestimmt – der Familienbande sei Dank.
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Fotos: Florian Matzhold / Rock in Vienna / Christoph Stachowetz
Autor
Nina TatschlAufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.
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