Da meine alte Logitech G15 schon sehr abgenutzt war, wollte ich nun ein neues Modell anschaffen. Mein Problem war, dass ich mich zwischen der G510 und der Isku nicht entscheiden konnte. Optisch sagte mir die G510 mehr zu, technisch die Isku. Die Daumentasten wollte ich einfach nicht missen. Daher bestellte ich mir die Isku und habe sie nun ausgiebig gestestet. Vorweg: es war absolut die richtige Entscheidung!
Als ich das gute Stück auspackte, fiel mir gleich auf, dass sie relativ leicht ist. Zum Glück wirkt sich dies nicht auf die Qualität aus: sie ist durchweg hochwertig verarbeitet, es quietscht und klappert nichts, egal wie man sie drückt und schwenkt. Als ich mir sie dann genauer angeschaut habe, gefiel sie mir auch optisch immer besser, sie ist zwar durch das eckige Design “markanter” als die eher “zierliche” G510, das hat aber auch seine Reize. Optisch klar ein Hingucker, vorallem, wenn die sehr schicke und leuchtstarke Beleuchtung eingeschaltet ist.
Da die Isku ja großteils aus Hochglanzlack besteht, lassen sich Fingerabdrücke leider nicht vermeiden. Aber die sind leicht durch Abwischen zu entfernen. Der Hochglanzlack sieht sehr edel aus, das normale Plastik, in dem der Hochglanzteil eingefasst ist, lässt jedoch leicht den Eindruck eines “Plastikbombers” entstehen… wenn auch nicht im negativen Sinne.
Die Beleuchtung ist in sechs Stufen regelbar, da lässt sich für jeden Geschmack was finden. Sehr postiv: Per Treiber lässt sich eine zeitgesteuerte Dimmung bzw. Abschaltung der Beleuchtung einstellen. Wenn man beispielsweise X Minuten nichts an der Tastatur macht, dimmt sie sich auf X % der Leuchtkraft oder schaltet sich ganz aus.
Der Treiber ist wieder erste Sahne: klar strukturiert und optisch sehr “cool” gehalten. Dort lassen sich auch mehrere Profile anlegen, womit verschiedene Anwendungsgebiete abgedeckt werden können. Ein tolles Feature ist die Möglichkeit, Tastaturprofile an .exe- Dateien von Spielen zu koppeln. Damit wird dann automatisch beim Starten des Spiels das zugewiesene Profil geladen, unterlegt von einer akustischen Ansage des Assistenten. Zudem kann man ein Profil als “Windows Profil” markieren, welches dann automatisch beim Starten des PCs und nach Beenden eines Spiels (wenn ein spezifisches dafür angelegt und gestartet wurde) angewandt wird. Die Ansagen sind sehr nützlich, weil man dadruch immer gleich weiß “alles klar, das richtige Profil wurde geladen” Toll!
Meine perönlichen Highlights sind aber klar die Makrofunktion und die Daumentasten. Das Erstellen von Makros geht wirklich kinderleicht und sehr schnell von der Hand, da der Assistent einem durch das Lautsprechersystem durch das Setup leitet. Man kann somit direkt im Spiel in sekundenschnelle neue Makros anlegen, ohne das Spiel verlassen zu müssen oder im Treiber irgendwas einzustellen.
Sehr gut gelöst! Mit dieser Tastatur fange ich erstmals an, Makros zu nutzen… mit der G15 habe ich sowas nie genutzt.
Die Daumentasten sind wirklich ein Traum für jeden Spieler: sie liegen direkt unter der Leertaste und sind ohne Umgreifen des WSAD- Steuerblocks perfekt zu erreichen. So kann man darauf Markos beliebiger Art legen. Damit hat man dann bis zu 6 Funtkionen zusätzlich im Griff, man kann nämlich per EasyShift jede der drei Daumentasten doppelt belegen. Sprich: die für EasyShift zugeteilte Taste drücken und dann T1, T2 oder T3 drücken ruft die “zweite” Funktion der Taste auf. Sehr genial! Um mal ein Beispiel zu nennen: In Battlefield nutze ich die drei Tasten bisher so: T1 wirft bei mir ein Medikit, T2 wechselt zum Defibrillator und T3 zieht die Sekundärwaffe – alles, ohne am Mausrad zum entsprechenden Gadget scrollen oder den Steuerbereich verlassen zu müssen, das erspart Zeit und man behält jederzeit die Kontrolle der Spielfigur, da man seine Finger stets auf den wichtigen Tasten behält und nicht Umgreifen muss. Ich werde demnächst noch mit EasyShift rumspielen, damit ich mit der Sekundärfunktion von T1 eine Granate werfe.
Die Kritik, sie lassen sich eher wie Maustasten klicken, kann ich nur teils nachvollziehen: sie lassen sich schwerer als die restlichen Tasten drücken, damit versehentliches Drüberrutschen keine Funktion auslöst. Ich persönlich finde daran nichts negativ. Weder der Druckpunkt noch das andere Klickverhalten stören beim Spielen. Nett: die mittlere Daumentaste (T2) ist zusätzlich mit einer Blindschreibermarkierung versehen. Damit weiß man jederzeit, man hat dan Daumen auf der mittleren der drei Tasten.
Allgemein kann man sagen, dass der Druckpunkt der Tasten wirklich perfekt ist. Sie schreiben sich sehr angenehm. Auch das Tastengeräusch ist nicht zu laut und klingt hochwertig.
Oberhalb der Tastatur befinden sich die Media- Keys, die Mediaplayer wie Winamp, iTunes, VLC etc. steuern. Diese Tasten kann man frei Programmieren, genauso wie die ganzen Makro- Keys und die Daumentasten.
Der Stand der Tastatur ist sehr fest, da die Füße gummiert sind. Wegrutschen ist damit ein Problem von gestern.
Roccat Talk ermöglicht zudem das Kommunizieren der Maus und Tastatur untereinander. So lässt sich damit z.B. die DPI- Auflösung der Maus während des Zoomens auf einen Gegner per Scharfschützengewehr “on the fly” per Tastendruck auf der Tastatur ändern. Nett, aber benutze ich bisher nicht.
EasyShift, Daumentasten und die Makros gehen jedoch sehr schnell ins Blut über und will man nach kurzer Eingewöhnung nicht mehr missen. Tolle Features!
Allerdings habe ich auch einige Kleinigkeiten auszusetzen:
– Die Tasten sind vom schrägen Blickwinkel nicht optimal ausgeleuchtet. Sie sind zwar alle gut zu lesen, aber perfekt ausgeleuchtet sind sie nur, wenn man frontal raufguckt.
– Ein Display ist für mich zwar kein Muss, aber nett wäre trotzdem eins gewesen
– Roccat Talk funktioniert – wie der Name vermuten lässt – nur mit Roccat Geräten (Isku und Kone [+])
– Media- Tasten, die Makro- Recording- Taste sowie die Taste zum Regeln der Beluchtung sind allesamt NICHT beleuchtet. Nach meinem Empfinden aber halb so wild, da die REC- Taste genau neben den Profil- LED’s sitzt und man einfach weiß, dass sich dort befindet. Auf der Höhe ist sie die einzige “normale” Taste, daneben kommen die etwas tiefer gehaltenen Media- Keys. Gleiches gilt für die Beleuchtungstaste: sie sitzt ganz rechts neben den Media- Keys, als einzige Taste nicht in der Versenkung. Nur die Media- Keys an sich sind schwer auseinander zu halten, da man im Dunkeln nicht erkennen kann, welche was regelt.
Fazit : Klare Kaufempfehlung für Spieler, die eine schicke Tastatur mit ausgeklügelten Features suchen, die einem das Spielen und die Bedienung vom OS erleichtern. Die Daumentasten sind für mich der Kaufgrund schlechthin, einfach mal austesten. Es lohnt sich! An die G510 verschwende ich keinen Gendanken mehr und bin hoch zufrieden mit der Roccat Isku.