Ausstellungsbeschreibung
In den 1980er-Jahren zieht der Fotograf Robert Paris durch die fortschreitend verfallenen Straßen Ostberlins. Mittlerweile belebte Plätze wie der Potsdamer Platz waren verwaist und öde. Die Ecke Fehrbelliner Straße und Schönhauser Allee wird geschleift, ringsum bröckeln die Fassaden. Bahnhöfe sind menschenleer, Fenster blind, Türen vernagelt. Der Fotograf wird zum Chronisten des Verfalls und der Folgen der staatlichen Baupolitik, so fotografiert er das alte Gaswerk in der Dimitroffstraße vor, während und nach der Sprengung.
Robert Paris liebt dieses Berlin und trauert auf seine Art um die Stadt seiner Kindheit und Jugend. Um sich seine Stadt zu bewahren, werden Häuser, Straßen und urbane Landschaften zu Modellen, die er in einer seltenen Konstellation aus Wehmut und Nüchternheit dokumentiert und gleichzeitig porträtiert. Dabei verweist die Vergänglichkeit seiner Welt in den Bildern auf die Endzeit und den nahenden Infarkt des DDR-Systems. Nach der Wende wurde ihm seine Heimatstadt allmählich fremd, sie zu fotografieren reizt ihn nicht mehr. „Zu viele Menschen kamen, brachen geradezu ein, veränderten rigoros und nahmen in Besitz.“ (Robert Paris). Auch wenn die Stadt eine andere und jenes Berlin entschwunden ist: Die Bilder von Robert Paris bleiben.
Quelle: Kunst- und Kulturzentrum Brotfabrik
Buchveröffentlichung
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Wann und wo
Kunst- und Kulturzentrum Brotfabrik
Caligariplatz 1
13086 Berlin
24. Mai bis 30. Juni 2013