Robert Betz Vortrag: Pinke, Kohle, Mäuse – Erfolg im Leben und in der Arbeit

Von Kristin Von Eat Train Love @EatTrainLove_de

Am letzten Mittwoch habe ich mein “Seminarjahr” eingeleitet und meinen ersten Impulsvortrag für 2014 von Robert Betz besucht. Bereits im letzten Jahr war ich auf einer seiner Veranstaltungen. Dieses Mal ging es um den eigenen Erfolg, der sich unter anderem, aber nicht ausschließlich in Geld manifestieren kann. Wir sollten lernen, wie wir aus Mangelzuständen Fülle und vor allem ER-füllung erschaffen. Ein äußerst interessantes Thema!

Im gut besuchten Congress Park in Wolfsburg warteten alle Besucher gespannt auf die Hauptperson. Und wie auch beim letzten Mal hat Robert Betz uns auf seine lockere, manchmal scherzhafte, aber immer sehr berührende Art zum Thema seines Vortrags geführt. Obwohl ich schon einige Cds von ihm  habe und letztendlich seine Grundüberzeugungen gut kenne, hat jeder Vortrag doch immer wieder etwas “Wachrüttelndes” für mich.

Haste was, biste was! Stimmt das?

Besonders großartig fand ich die Untersuchung der typischen Redewendungen in Bezug auf Erfolg, Arbeit und Geld, die in unserer Gesellschaft auf so natürliche und meist unreflektierte Weise herumgeistern. Schauen wir uns mal ein paar Beispiele an: “Vom Leben bekommt man nichts geschenkt” oder “Von nichts wird man nichts.” oder mein Liebling: “Haste was, biste was.” Als Robert Betz an diesem Abend in die Menge fragte, wer diese Glaubenssätze schon einmal gehört hat, meldeten sich gute 80 Prozent im Saal.

Solche und andere Sätze hören wir so oft in unserem Umfeld,  ohne dass wir deren Gültigkeit überprüfen. Stimmt es denn wirklich, dass uns das Leben nichts schenkt? Was ist zum Beispiel mit einem wundervollen Sonnenaufgang am Morgen? Oder mit einem saftigen Apfel, den wir einfach so vom Baum pflücken können?…Und der zweite Satz: Er beinhaltet ganz klar, dass wir uns anstrengen müssen, um überhaupt etwas zu sein. Sind wir wirklich ein NICHTS, wenn wir auf die Welt kommen und müssen erst durch Anstrengung zu ETWAS werden?…Oder mein Lieblingssatz: Erst wenn ich ein dickes Bankkonto, ein Haus und einen Managerposten habe, bin ich etwas. Manchen uns solche materiellen Dinge tatsächlich erst zu einer Persönlichkeit?

Wahrscheinlich würden wir uns nach reiflicher Überlegung absolut gegen diese Glaubenssätze entscheiden und dennoch haben sie uns stark geprägt. Wie viele von uns streben jeden Tag nach Leistung und Erfolg, erfüllen die Erwartungen anderer Menschen, überfordern sich, gehen über ihre Grenzen hinaus und können nicht mal mehr den umwerfenden, absolut geschenkten Sonnenuntergang bewundern, weil sie entweder noch auf der Arbeit sitzen oder sich einfach nicht mehr darüber freuen können? Ich behaupte: Nicht wenige. Aus diesem Grund forderte uns Robert Betz in seinem Vortrag auch auf, unser gelerntes Denken immer wieder auf seine Stimmigkeit zu überprüfen. Ist das wahr, was ich da denke? Wie fühlt sich dieser Gedanke in meinem Körper an? Schwer oder leicht? Was sagt mein Herz dazu? – Und wenn solche Glaubenssätze uns nicht in positiver Weise dienen, dann wird es Zeit, sich von ihnen zu befreien…..sie loszulassen. Aber auch das fällt uns meist nicht leicht.

Die männliche und die weibliche Seite in jedem von uns

Robert Netz verdeutlichte an diesem Abend noch einmal sehr schön die Dualität in unserem Leben: Das Yin und Yang in uns, die männliche und die weibliche Seite. Wir neigen dazu, unsere männliche Seite viel zu stark überzubetonen: Leistung, Anstrengung, Erfolgsdruck, Denken, Planen, Tun, Schaffen, Kontrollieren,… An manchen Tagen sind wir nur mit diesen Tätigkeiten des Verstandes beschäftigt und bringen uns letztendlich selbst aus dem natürlichen Gleichgewicht. Unsere weibliche Seite wird einfach vernachlässigt. Entspannen, loslassen, hingeben, empfangen, auf unser Herz hören und vertrauen – all das haben nicht wenige von uns total verlernt. Sehr wahrscheinlich aus Angst, wir könnten nicht gut genug sein, wir könnten es nicht schaffen, wir könnten ein NICHTS bleiben.

Jeder von uns ist ein Schatz!

Ein weiteres sehr interessantes Gedankenspiel/ Wortspiel war das Thema Selbstwertschätzung. Mir ist vorher nie aufgefallen, dass in “Selbstwertschätzung” gleich zwei ganz starke Worte stecken: “Wert” und “Schatz”. Die zentralen Fragen sind ganz klar: Wie hoch sehen wir selbst unseren Wert? Behandeln wir uns selbst wie einen Schatz? - Wenn wir dies nicht tun, sollten wir weiterdenken. Zum einen: Warum behandeln wir uns selbst nicht wie einen Schatz? Oftmals hat dies damit zu tun, dass wir uns selbst nicht lieben. Was wir nicht lieben, sehen wir nicht als Schatz an bzw. empfinden es sogar als wertlos! Zum anderen müssen wir uns die Folgen unserer fehlenden Selbstwertschätzung bewusst machen. Wenn wir uns selbst wertlos fühlen, wieso sollten wir dann Erfolg haben? Wieso sollten andere an unseren Wert glauben und uns als Schatz wahrnehmen? Und dabei ist es gleichgültig, ob es um einen Personalleiter eines Unternehmens geht, bei dem wir uns beworben haben, oder um den potentiellen Lebenspartner an unserer Seite. Fehlendes Selbstwertgefühl strahlen wir nach außen aus! Es lohnt sich also auf jeden Fall daran zu arbeiten, uns wertvoll zu fühlen und uns selbst als Schatz zu sehen!

Insgesamt war der Abend für mich wieder sehr bewegend. Es gab viele Dinge, dich ich für mich mitnehmen konnte und die mir jetzt einfach bewusster sind als vorher. So werde ich zum Beispiel zukünftig versuchen, meine weibliche Seite stärker zu leben. :-) Und natürlich habe ich mir auch dieses Mal wieder zwei seiner Vorträge/ Meditationen auf CD mitgenommen, die mich dieses Mal sehr angesprochen haben. Bin schon sehr gespannt! :-)