Roastbeef Sandwich

Von Stilettosandsprouts

|| Ein Blick hinter die Kulissen & das ultimative Sandwichglück deluxe ||

Endlich, endlich gibt es mal wieder Fleisch auf dem Blog. Und zwar so richtig! Alle Veganer klicken jetzt bitte einfach weg, denn das hier wird euch nicht glücklich machen. Ok, habt ihr wahrscheinlich eh schon als ihr das erste Foto gesehen habt. Dem einen wird schlecht, dem andern läuft das Wasser im Munde zusammen. So ist das halt. Und deshalb: Ihr anderen, die ihr noch da seid an euren Bildschirmen, kommt mal näher…

Seht ihr dieses saftige Sandwich, seht ihr dieses zartrosa Fleisch? Und glaubt ihr mir aufs Wort, wie unfassbar guuuuuut dieses Sandwich gemundet hat? Ich weiß, ich weiß, als echter Fan von Roastbeef, Rinderfilet, Rumpsteak und Co. ist man jetzt vielleicht schon vom Stuhl gekippt, weil das Gefühl des Haben-Wollens so übermächtig war. Rappelt euch wieder auf, kriecht zurück auf Sofa oder Stuhl und feiert mit mir dieses göttliche Sandwich mit zartestem, feinstem Fleisch.

Die Veganer sind ja weg, deshalb können wir das hier in Ruhe zelebrieren. Ich steh auf rotes Fleisch, ich liebe mein Filet medium-rare und mein Roastbeef rosa und butterzart. So ist das halt. Jedem das Seine, würde ich sagen. Ich kann mir mein Genussleben ohne Carpaccio oder Rinderfilet nicht vorstellen. Punkt. Mich erklären oder rechtfertigen werde ich jetzt nicht. Und deshalb gibt es heute für alle, denen es genauso geht, das wohl beste Sandwich des Jahres in der Stilettos & Sprouts-Küche.

Wobei das Grilled Cheese ganz in Grün auch der Knaller war. Und das war sogar ohne Fleisch, hört, hört! Ich könnte mich gerade nicht wirklich entscheiden, ob kiloweise Käse oder zartrosa Roastbeef glücklicher macht. Einigen wir uns auf beides.

Es ist unnötig zu sagen, dass der Mann von meinem Vorhaben Wir-machen-ein-Sandwich-mit-Roastbeef-ein-Riesensandwich-so-groß-wie-Bielefeld-oder-so mehr als begeistert war. Machste irgendwo Fleisch ran, ist der Mann glücklich. Machste was mit über 50% Fleischanteil, ist der Mann im Himmel. Ich aber auch, muss ich gestehen.

Also hatte ich auch beim Fotoshooting (klingt das nicht oberwichtig… Wahnsinn!) Unterstützung. Und das freiwillig. Ich dachte mir so: „Das Sandwich muss leben!!“ Also hat mein Handmodel es zum Leben gebracht. Anschneiden und herzhaft zupacken. Das hat das Model gerne gemacht. Bezahlt wurde in Naturalien (Waswaswas?! Skandal!) In Roastbeef natürlich. Und am Ende hatte ich auch ein Foto für das Model. Denn er hat wirklich abgeliefert.

Einfach ist das mit mir dann auch nicht. Wie der Foto-Dominator belle ich dann Anweisungen raus, kurz und knapp, kein Bitte, kein Danke, wir haben ja keine Zeiiheeeit, Kinner, wir haben keine Zeit! Also gehts nur: „Warte. Halt. Bleib so. Runter. Das Messer! Nicht die Hand. Halt. Nicht bewegen. Mach doch mal natürlicher. Nee anders. Ach Mensch, so hält man doch kein Sandwich. Dreh das mal. Nee, anders. Andersrum!!! Nein, nach vorne. Das Sandwich, nicht deine Hand. Bleib so. Nicht so wackeln. Gut. Genau so. Jaaaaa, das ist es!!“

Ich sag mal so, das Modelleben ist hart. Und ich will einfach nur auf die brutale Welt im Handmodelbusiness vorbereiten. Jaha, als Foto-Feldwebel weiß ich, wie der Hase läuft. Und der Drill macht dich nur besser.

Was ich eigentlich sagen will: Es ist mir hinterher immer unangenehm, wie ich dann abgehe. Ich mein, liegt ja auch an mir, wenn ich mich scheinbar nicht deutlich ausdrücke. Und wackeln tu ja dann auch ich. Angeblich stehe ich auch immer hochgradig unprofessionell und angespannt da, wenn ich fotografiere. Kann gut sein. Es fühlt sich so an, weil ich regelmäßig Positionen einnehme, in denen ich fast vornüber kippe oder alternativ zusammenbreche, weil ich nicht weiter runter komme, in die Knie. Au.

Geht euch das auch so? Oder stell nur ich mich so an? Egal. Ich bin eben bereit alles zu geben für den Shoot meines Lebens! Yeaaah! So oder so ähnlich wird es wohl sein.

Kommen wir nun aber mal zum Sandwich meines Lebens. Ich sag es euch, dieses Roastbeef war ein Gedicht. Gegart haben wir es nach einem Rezept von Herrn Lafer. Vorher wurde es, nach seinen Empfehlungen, mariniert. Das hat dann beim Anbraten und späteren Garen eine unfassbar gute Kruste gezaubert, die so wunderbar und richtig intensiv nach Kräutern geschmeckt hat.

Die Remoulade besteht im Grunde aus gepimpter Mayonnaise. Wer mich kennt, weiß: Die macht keine Mayo selbst, die ist viel zu faul dafür. Richtig. So war es viel einfacher, und außerdem hat man im besten Fall viele der benötigten Zutaten eh im Haus. Davon bin ich ja immer Fan im Sinne von Nachhaltigkeit und Resteverwertung. Und auch im Sinne der Faulheit selbstverständlich. Das Fleisch gart ja zum Glück von ganz alleine. So ist dieses Rezept zwar eins, für das man ein bisschen Zeit braucht, aber es ist super easy und vor allem eben auch nicht sehr arbeitsintensiv. Dann wollen wir mal:

Zutaten für 4 Personen

Für das Roastbeef
1 kg Roastbeef
3 Zweige Thymian
2 Zweige Rosmarin
5 Knoblauchzehen
1 TL schwarzer Pfeffer
50 ml Olivenöl
grobes Salz
50 g Butterschmalz
Außerdem:
1 Gefrierbeutel
Alufolie
Für die Remoulade
1 mittelgroßes oder großes Ei
1 kleiner Apfel
150 g Gewürzgurken
1 Bund Schnittlauch
4 Stiele Petersilie
200 g Salatmayonnaise
Zitronensaft

1 mittelgroßes Baguette, z.B. Steinofenbaguette
2 Handvoll Rucola

Zubereitung

  • Das Fleisch waschen, trockentupfen, säubern und die Fettschicht entfernen. Laut Herrn Lafer lässt man 2/3 der Fettschicht dran. Ich bin da kein Freund von, also kam sie runter. Sauber ist sauber.
  • Die Thymianblätter und Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen und grob hacken. Die Knoblauchzehen ungeschält halbieren.
  • Nun das Fleisch mit den Kräutern, Knoblauch, mit frisch gemahlenem Pfeffer und Olivenöl in einen Gefrierbeutel geben, fest verschließen und mindestens 2 Stunden an einem kühlen Ort marinieren.
  • Nach 2 Stunden das Fleisch aus dem Gefrierbeutel nehmen, salzen und die restliche Marinade beiseite stellen.
  • In einer großen gusseisernen Pfanne (keine Antihaft-Pfanne) das Butterschmalz bei hoher Temperatur erhitzen. Nun das Fleisch rundherum von jeder Seite scharf anbraten. Pro Seite sind das jeweils 2 – 3 Minuten.
  • Auf einem Backblech 2 Lagen Alufolie auslegen und an den Rändern leicht nach oben klappen (wie eine Pfanne).
  • Das Fleisch auf die Alufolie legen und mit der restlichen Marinade und allen Kräutern aus der Marinade beträufeln.
  • Im auf 100° C Ober- und Unterhitze vorgeheizten Backofen das Roastbeef auf der mittleren Schiene 1 – 1,5 Stunden garen.
  • Wer ein Fleischthermometer hat, kann damit ideal das Garen überprüfen. Bei einer Kerntemperatur von 54-56 Grad ist das Roastbeef medium gebraten und wunderbar zart und rosa.
  • Vor dem Servieren das Fleisch in dünnen Scheiben quer zur Faser mit einem guten Messer aufschneiden und nach Wunsch noch mal leicht salzen.
  • Die Remoulade herstellen, während das Fleisch im Ofen ist. Dafür wird der Apfel geschält und in kleine Stücke geschnitten.
  • Das Ei in 8 – 10 Minuten hartkochen, abschrecken, pellen und in kleine Stücke würfeln.
  • Den Schnittlauch in feine Ringe schneiden, die Petersilie feinhacken. Die Gürkchen ebenfalls fein würfeln.
  • 100 g der Gewürzgurkenwürfel und 200 g Salatmayonnaise mit dem Schneidstab fein pürieren.
  • Die anderen Zutaten untermischen, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Baguette mit Rucola, großzügig mit Roastbeefscheiben und mit Remoulade belegen. Lasst es euch schmecken!

2 Stunden Marinierzeit
1 – 1,5 Stunden Garzeit

Ich gestehe euch was: Ich hab mir nach dem Fotoshooting (wuuhuuu) noch weitere Scheiben Roastbeef aufs Sandwich gepackt. Und dann hab ich mich geärgert, dass ich das nicht vor dem Shooting schon gemacht hab. Dumm gelaufen. Aber ich war so wild auf das Fleisch, ich wollte immer noch mehr. Es war dann entsprechend ein Fest, dieses Sandwich zu essen, äääh also sich reinzuziehen. Danach sind die Hände voll Remoulade und Fleischsaft, man hat ne versiffte Serviette, der Teller ist voll getropft… Klingt es noch lecker? Ich finde schon. Denn, was das Allerwichtigste ist: Nach dem Verzehr dieses Sandwiches seid ihr der glücklichste Dreckspatz der Welt, nicht nur mit fiesen Fingern, sondern auch mit einem verzückten Grinsen im Gesicht.

Ich wünsche Euch eine wunderbare Woche! Alles Liebe und ich habe heute ein Foto Riesenstück Fleisch für euch ♥ Eure Katja