Nach so vielen ausgedehnten Reisen in die weite Welt wurde es schon längst Zeit für eine ganz klassische und konventionelle USA Reise in den Westen des Landes. Viel Platz für umwerfende Landschaften, ein Hang zur Megalomanie, der Titel als Small-Talk-Weltmeister und den Ruf als ungesunde Fast-Food-Nation – nur um ein paar Klischees zu nennen. So ist man auch nicht überrascht, dass es tatsächlich so ist wie man das Land aus Film und Fernsehen kennt. Hollywood lässt grüßen! Nach dem x-ten traumhaften Canyon bekommt man schon einen Canyon-Koller und nach 3 Tagen Las Vegas eine komplette Reizüberflutung. Da kann man von Glück reden, wenn man nach 2 Wochen immer noch genüsslich in einen Burger oder Burrito beißen kann ohne dass einem die Fettleber hochsteigt. Aber diese unwesentlichen Details mal bei Seite! Dieses Land ist ein einzige große Sehenswürdigkeit und so facettenreich wie kaum ein anderes!
Die Route
Nach langem Überlegen und Planen der Route kam uns für die 3 ½ wöchige Rundfahrt mit Mietwagen folgender Ablauf sehr sinnvoll vor:
Los Angeles – Las Vegas – Grand Canyon – Page – Monument Valley – Capitol Reef – Bryce Canyon – Zion NP – Death Valley – Yosemite NP – Napa Valley – San Francisco – Highway 1 – San Luis Obispo – Los Angeles
Die Route entpuppte sich wirklich als sehr sinnvoll sowie als unglaublich, beeindruckend, schön, wahnsinnig, idyllisch und traumhaft, wobei man das Ganze etwas gemütlicher hätte angehen können. 4500 km in 3 Wochen sind vielleicht doch etwas zu heftig, wenn man den einen oder anderen Nationalpark etwas ausgiebiger besuchen möchte oder mal einen Tag relaxen will. Man braucht sich also keine Illusionen zu machen, bei diesem Roadtrip verbringt man viiiiiiieeeeeel Zeit im Auto. Man darf je nach Bundesstaat auch nur maximal 60 bis 70 mph fahren und auf manchen Straßen, zum Beispiel Gebirgspässen oder Dirt Roads kommt man ohnehin nicht so schnell voran.
Camper oder Auto?
Anfangs stellte sich noch die Frage: Campingwagen oder Auto? Im Nachhinein betrachtet, würde mir die Entscheidung nicht mehr so schwer fallen. SUV mit Zelt oder Camper Van! Ein Campingwagen kam einfach nicht in Frage, da man damit noch langsamer, sperriger und teurer unterwegs ist. Ein „normales“ Auto ist vielleicht etwas zu „wenig“. Also wurde es ein bequemer SUV mit Camping im Zelt und zur Not bietet das Auto auch genug Platz zum Schlafen. Lediglich in den Städten haben wir in Hotels bzw. Motels übernachtet, aber in den Nationalparks ist es das Campen auf jeden Fall wert!
Reservieren oder nicht?
Das kommt wohl ganz auf die Reisezeit an. Da wir im September unterwegs waren, wäre es klüger gewesen den einen oder andern Campingplatz zu reservieren. Da wir uns allerdings nicht einschränken wollten und flexibel reisen wollten, kamen wir auch ganz ohne Reservierung gut über die Runden. Die Campingplätze in den Nationalparks sind zwar meistens schon zu Mittag voll, aber es gibt oft genügend Ausweichmöglichkeiten in der direkten Umgebung ohne dass man ewig fahren oder nach einem Platz suchen muss.
Ausrüstung …
Kann man ohne Ausnahme alles vor Ort kaufen. Einfach in den nächsten Walmart und für wenig Geld bekommt man alles, was das Camperherz begehrt. Beim Heimflug haben wir einfach alles in einen leeren Koffer (ebenfalls Walmart) gepackt und nun eine komplette Campingausrüstung zu Hause! Bezüglich Kleidung empfiehlt sich vom Bikini bis zum Fleecepulli alles mitzunehmen, denn auch im Sommer hat es in den luftigen Höhen des Colorado Plateaus nur wenige Grad plus, tagsüber hingegen fast tropische Temperaturen.