Ich fasse heute mal zwei Tage zusammen, da Tag 3 nicht wirklich einen eigenen Eintrag lohnt. Zuwenig passiert, zuviel äussere Umstände…
Tag 3:
Aufwachen vom Trommeln des Regens aufs Autodach.
Losfahren, Kaffee, Tanken.
Sich die Laune nicht verderben lassen.
In Franz Josef ankommen und im Dauerregen Kaffee trinken
Zum Fox Glacier weiterfahren, sich im Regen auf den Campingplatz stellen und schreiben.
Abends lecker Fish&Chips essen.
Schlafen.
Tag 4:
Ich wache auf und es ist tatsächlich blauster Himmel! Noch dazu hab ich heute fast bis 8 geschlafen. So lange habe ich seit Tagen nicht mehr geschlafen. Beim Losfahren sehe ich noch ein paar Keas in den Bäumen, sie haben allerdings – wie für diese in den Bergregionen lebende Papagaienart untypisch – keine Lust, an meinem Auto rumzuknabbern. Schade.
SONNE!
Heute gehts in die Luft. Mit einem Helikopter. Auf den Fox Gletscher. Dafür hab ich mich ganze Tage hier meistens nur von Suppe und Toast ernährt. Nicht, um nicht wegen Übergewicht nicht mitfliegen zu dürfen, sondern allein der Tatsache geschuldet, dass so ein Flug 300 NZ$ (ca. 180 Euro) kostet. Ich will auf einen Gletscher. In Neuseeland! Und ich will mal Helikopter fliegen! Wieso dann nicht beides zusammen!?
Meine Mitflieger (die haben Wochen vorher NUR gegessen!!) und ich werden zum Landeplatz gebracht, müssen gar nicht lang warten und dürfen einsteigen. Ich muss hinten sitzen! Immerhin hab ich einen Fensterplatz. Allerdings ist das Fenster recht verkratzt, macht jetzt Fotos nicht unbedingt besser. Egal. Los geht’s. Wir fliegen langsam die Gletscherzunge nach oben, über ein paar Schneefelder, bis auf einmal Mount Cook (3755m) vor uns auftaucht. Wir steigen immer höher – was für ein toller Anblick: Schneefelder in der Sonne, kleine Gletscher, Felsen.
Fox Glacier
Irgendwann bin ich wieder bei Sinnen und wir landen direkt auf dem Fox Gletscher. Aussteigen, Bilder machen und sich über Olympus oder die eigene Unfähigkeit ärgern (so ganz bin ich noch nicht dahintergesteigen, wer Schuld hat): Mein Objektiv hat genau in der Mitte einen beschlagenen Punkt (Schön auf dem Bild vom wegfliegenden Heli zu sehen). Naja, ein paar Bilder sind ja doch was geworden, also was solls, wir müssen sowieso einsteigen (Shotgun – diesmal sitz ich vorne!) und wieder ins Tal fliegen. Die 30 Minuten waren sehr sehr schnell um.
Unser Heli
Berg
Nochmal Berg
Anderer Heli
Ich schaue mir den Gletscher dann nochmal von unten an und fahre weiter in Richtung Queenstown. Die Stadt selbst möchte ich allerdings vermeiden, weil mir immer noch nicht nach zuviel Touri-Rummel ist, entscheide mich deshalb für Wanaka heute Nacht. Da wurden Teile dieser komischen Fantasy-Filme gedreht, die sicher jeder ausser ich gesehen hat.
Was für eine Landschaft!
Was soll ich sagen: Wie erwartet eine wunderschöne Strecke durch Berge, Täler, am Meer entlang und an zwei wunderschönen Seen endend. Wieder brülle ich im Auto vor lauter Begeisterung vor mich hin und wundere mich, dass ich mich an diesem Land bisher noch nicht sattgesehen habe. Vielleicht liegts an dieser unfassbaren Abwechslung, die einem hier geboten wird.
Unterwegs esse ich noch Whitebait. Das sind superkleine Fische, die sehr schwer zu fangen sind. Hier eine Delikatesse, für mich irgendwie doch nur ein sehr teures Rührei auf Brot.
Whitebait
Der Campingplatz in Wanaka ist ganz nett, es gibt überraschenderweise gratis Wifi, das aber leider Daten in Tröpchenform übermittelt. Nicht zu gebrauchen. Ausserdem wirds abends schon irgendwie recht kühl hier in den Bergen. Sehr sehr kühl!