Mein Hotel Mondeo ist fertig bepackt und es geht los. Aus Nelson raus in Richtung Westport. Das sind so ca. 200 km durch jede Menge Hügel, sollte also zu schaffen sein. Zuerst fahre ich durch Felder und Obstplantagen, bevor das für mich “richtige Neuseeland” losgeht: weite Hügel, viel Gras, viele Bäume, die gewohnten Schafe und Kühe und dazu ein schöner Kontrast aus weiß und Blau am Himmel. Schön!
Ab Murchinson wird die Straße kurviger und es geht bergauf und bergab. Hier beginnen die Alpen und ich folge dem schönen Buller River. Ich mache immer wieder Fotostops, überquere den Buller zu Fuß über eine Hängebrücke, schaue mir eine ehemalige Goldmine an und genieße die Fahrt einfach nur.
So sieht das aus.
Hängebrücke bei Murchinson
Nicht meins!
Ich muss nämlich zugeben dass ich ein wenig Schiss vor dem Linksverkehr hatte, schließlich bin ich bisher nur mit dem Roller links gefahren. In Asien, wo sowieso kaum einer drauf achtet, wo und wie man fährt. Aber die Sorge war völlig unbegründet. Es ist einfach, auch weil die Neuseeländer extrem relaxed fahren. Außerdem herrscht sowieso kaum Verkehr.
Immer am Fluss entlang
Die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h kann man durch die tausend Kurven eigentlich nie fahren und so komme ich nach 4h Fahrt in Westport an. Pünktlich zum Sonnenuntergang. Und der ist hier so spektakulär, dass ich anstatt zuerst meinen Campingplatz zu suchen, direkt ans Meer fahre und Fotos mache. Das Meer ist hier herrlich wild. Große Wellen spülen ganze Baumstämme an den riesigen menschenleeren Strand, es ist knackig kalt, stürmisch und vor lauter Gischt muss ich immer wieder mein Objektiv putzen. Ich steh auf sowas!
Touchdown Westport!
Der Campingplatz ist schnell gefunden. Viel los ist hier sowieso nicht, ich kann mich für recht teure 19$ hinstellen, wo ich will und koche mir schnell ein ekliges Süppchen, bevor es komplett dunkel ist. Und noch während ich dieses Etwas, das nach Minestrone schmecken soll in mich reinlöffle, wird es dunkel und Gott schaltet die Sterne an. Spektakel! Die Minestrone kann mich mal. Die Bierdose und ich schauen jetzt erstmal ne Weile nach oben.
Allerdings wird’s auch hier irgendwann kalt und ich krieche in meinen Kofferraum. Gemütliche 8 Grad drinnen, während man draußen bei 6 Grad zittern muss. SO hab ich mir das vorgestellt! Bis auf eine vermeidbare Pinkelpause (Vor dem schlafen nicht zu faul sein!) hab ich erstaunlich gut geschlafen. Und bin rechtzeitig kurz vor dem Sonnenaufgang raus an den Strand, um komplett allein mit den Wellen zu brüllen und zu joggen, um warm zu werden. Sorry an die Möwen, die ich erschrocken habe.
Erst so.
Dann so.
Käffchen, Eier kochen, Toast schmieren und in der Sonne frühstücken, dann einfach einsteigen und weiterfahren…wenn das SO weitergeht, dann wird der Roadtrip das Highlight der ganzen Reise.