Road Trip durch Marokko – Mit dem Mietauto das Land entdecken

Von Intotheworld

Als wir anfingen uns Gedanken und Pläne über unseren Marokko Trip zu machen, wollten wir eigentlich alles (wie immer) mit dem Zug oder Bus fahren. Normalerweise sind wir keine großen Fans von Mietauto bzw. selber mit dem Auto in einem fremden Land zu fahren.

Aber fast alle unsere Freunde die bereits in Marokko waren haben uns geraten, ein Mietauto zu leihen und selber das Land zu erkunden.

So machten wir uns auf die Suche nach Infos und schon bald waren wir auch selber davon überzeugt ein Auto zu mieten, da wir so am einfachsten und am schnellsten im Land vorankommen. Im Nachhinein war es eine der besten Entscheidungen, die wir getroffen haben und würde es das nächste Mal genau wieder gleich machen.

Road Trip durch den Norden von Marokko

Man kann in Marokko zwischen den Städten und Sehenswürdigkeiten auch mit dem Bus, Taxi bzw. Zug fahren, leider hatten wir nicht allzu viel Zeit und wollten natürlich so viel wie möglich sehen. Auch wollten wir uns ein bißchen Abseits der Touristen Route bewegen, deswegen fiel die Entscheidung aufs selber Fahren.

Klar hatten wir Anfangs bedenken wie der Verkehr in Marokko so ist, wie gut die Straßen seien, wie Korrupt die Polizei ist und vieles mehr. Doch alle unsere Zweifel waren umsonst, wie wir später draufkamen.

Road Trip Planung: Automieten in Marokko:

Vom Automieten hört man ja oft genug Horrorstories. Auch wir waren anfangs nicht ganz überzeugt von der Idee, haben es dann aber auf Empfehlung von Freunden und Bekannten doch gemacht. Und es war die beste Entscheidung die wir treffen haben können.

Zuerst ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wo man mit dem Auto überall hinfahren will. Für die „normalen“ Landstraßen zwischen den größeren Städten reicht ein Kleinwagen völlig aus. Wer sich jedoch abseits der Hauptstraßen bewegen will, sollte auf jeden Fall einen Pickup oder zumindes Allrad nehmen.

Wir haben zuerst online bei „Mietwagencheck“ uns über die Preise infomiert. Wir waren ganz verwundert wie billig es ist, jedoch muss man beim Suchen auch darauf Acht geben, welche Versicherung man will. Zu empfehlen ist auf jeden Fall eine Vollkasko-Versicherung mit so wenig wie möglich Selbstbehalt.

Außerdem sollte man die Zusatzleistungen beachten wie z.B. Kilometeranzahl und Zusatzfahrer.
Am besten ist es wenn man den Mietwagen am selben Ort wieder zurück gibt, wo man ihn ausleiht, so spart man auch Kosten.

Mietwagencheck funktioniert wie eine Suchmaschine für Mietwägen und hat somit auch mehrere Anbieter zur Auswahl. Wir haben uns für den HERTZ entschieden, da dies ein internationales Unternehmen ist und viele gute Bewertungen hat. Ich würde auch empfehlen einen internationalen Anbieter zu nehmen, da diese meist besser sind.

Suchergebnisse Mietwagen für 7 Tage ab Marrakesch bei Mietwagencheck

Im Vorhinein muss man seine Daten online ausfüllen und Führerschein sowie Kreditkartennummer angeben. Dann bekommt man eine Email mit all den wichtigen Daten zugesendet.

Wichtig: Bitte diese Daten in ausgedruckter Form ins Reiseland mitnehmen.

Je nach Planung kann man sein Mietauto dann beim Flughafen oder an einer Zweigstelle abholen. Am Flughafen empfiehlt es sich etwas früher dort zu sein, denn oft kommt es zu langen Wartezeiten beim Abholen. Wir haben beispielsweise über 4h auf unser Auto gewartet.

Aufpassen sollte man auch noch, dass man genug „Deposit“ auf der Kreditkarte hat. Denn beim Ausleihen sperrt die Mietwagenfirma einen gewissen Betrag auf deine Kreditkarte, außerdem MUSS es die selbe Kreditkarte sein, wie man sie im Vorhinein bei den Daten angegeben hat. Dabei ist auch wichtig, dass man den Code für die Kreditkarte mit hat, denn sonst bekommt man kein Auto

Jetzt Mietwagen vergleichen bei Mietwagencheck

Straßen und Verkehr in Marokko:

Zu unserer Verwunderung waren die Straßen in Marokko eigentlich in einem sehr guten Zustand und auch der Verkehr hielt sich in Grenzen. Klar in Städten wie Marrakesch geht’s es oft chaotisch zu, aber wenn man langsam und aufmerksam fährt sollte es für einen geübten Fahrer kein Problem sein.

Sobald man die Stadt verlassen hat ist das Fahren auf den Straßen von Marokko sehr gemütlich und entspannt.

Die Hauptstraßen sind alle Asphaltiert und auch gut beschildert, wenn man die großen Straßen verlassen will sollte man sich einen Jeep oder zu mindesten einen 4×4 mieten.

Bei der Planung eines Roadtrips durch Marokko sollte man sich Gedanken machen wo man hin will. Es gibt noch genug Offroad Straßen die man mit einem „normalen“ Auto nicht befahren kann.

Autobahn in Marokko:

Entlang der Küste gibt es eine Autobahn die, die größten Städte des Landes miteinander verbindet. Die Autobahn ist kostenpflichtig und das Bezahlsystem funktioniert in etwa wie in Frankreich.

Alle paar Kilometer muss man für die Benützung bezahlen. Die Autobahn haben wir nur auf dem Rückweg vom Riff Gebirge nach Marrakesch benutzte weil wir Zeit sparen wollten. Sonst sind wir extra nur „Staatsstraßen“ gefahren, auf diesen Straßen kommt man zwar um einiges langsamer voran aber man sieht viel mehr von Land und Leuten.

Die Jahreszeit ist für einen Road Trip durch Marokko sehr wichtig!

Wer in Marokko einen Road Trip plant sollte sich auf alle Fälle Gedanken machen, um welcher Jahreszeit man das atemberaubende Land erleben will.

Denn im Winter liegt im Atlasgebierge Schnee, wer also in die Wüste will oder irgendwo in den Atlas sollte sich auf alle Fälle versichern ob er Winterreifen oder Ketten mit hat.

Die Pässe sind oft gesperrt bei Schneefall, deswegen ist es wichtig sich im vornhinein zu versichern ob die Straßen offen sind. Das war auch ein Grund warum wir nur westlich im Atlasgebirge unterwegs waren, wir hatten einfach kein Bock auf Schnee 😉

Esel und Schafe sind vollwertige Verkehrsteilnehmer auf Marokkos Straßen!

Auf den Straßen begegnet man immer wieder Eselskarren, die Waren transportieren. Das ist in Marokko nichts Ungewöhnliches und gehört zum Straßenbild. Diese Karren sind natürlich um einiges langsamer, nichts desto trotz sind  vollwertige Verkehrsteilnehmer.

Auch begegnet man außerhalb der Städte immer wieder Schafe und Kühe auf der Straße, deswegen sollte man immer langsam fahren damit man früh genug reagieren kann.

Achtung Geschwindigkeitskontrolle:

Vor unserem Road Trip haben wir einiges über die marokkanische Polizei und deren Kontrollen gelesen und ja, es stimmt, die Polizei ist echt „fleißig“ und kontrolliert fast vor jeder Ortseinfahrt. Normalerweise wird man als Tourist meist mit einer freundlichen Handgeste einfach durchgewinkt, dennoch sollte man vor jedem Dorf vom Gas gehen.

Die Marokkanische Polizei liebt scheinbar Geschwindigkeitskontrollen, sehr oft sieht man mobile Radarstation. Wenn man auf der Landstraße unterwegs ist und einem Auto mit Lichthupe entgegen kommen sollte man schnell vom Gas gehen, denn man kann sicher sein das  um der nächsten Kurve die Polizei steht und kontrolliert.

Wenn man eine Polizeikontrolle sieht sollte man auch die anderen warnen.

Auch wir haben einmal Strafe bezahlt, irgendwo außerhalb eines Dorfes war so eine mobile Radarkontrolle und natürlich waren wir zu schnell…

Wir wurden aufgehalten, uns wurde unsere „Foto“ gezeigt und wir mussten bezahlen. Insgesamt haben wir ca. 35€ Strafe bezahlt und konnten nach 5 min wieder weiterfahren, Lektion gelernt!

Unsere Strafzettel…

Die Polizisten waren sehr freundlich haben kurz unsere Pässe kontrolliert und dann konnten wir schon weiter fahren. Wir bekamen eine Rechnung (nur auf Arabisch), es war alles sehr „offiziell“ und es hatte jetzt nicht den Anschein, als wurden wir gezielt abgezockt.

Trampen und Autostopp in Marokko:

Dadurch dass, das Öffentliche Verkehrsnetz Besonderen in den ländlichen Gebieten von Marokko noch nicht so gut ausgebaut ist, ist es hier immer noch sehr üblich zu Trampen. An der Straßenseite stehen immer wieder Männer, Frauen, Tiere und Kinder die Autos anhalten.

Auch wir haben immer wieder Menschen mitgenommen, einfach an der Seite von der Straße stehen bleiben, die Einheimischen steigen dann ein und sagen dann schon wo sie aussteigen wollen. Leider sprechen wir kein Französisch, deswegen konnten wir uns nicht wirklich mit unseren Mitfahren unterhalten,dennoch war immer alles sehr unkompliziert.

Einmal haben wir sogar eine ganze Schulklasse mitgenommen. Im Riffgebirge standen sehr viele Kinder an der Straße und haben auf eine Mitfahrt gewartet, wir bleiben stehen und bevor wir realisierten was los ist hatten wir schon 8 kleine Kinder im Auto.

Die Kids fuhren von der Schule mit uns in ihr Dorf, irgendwann erklärten sie uns wo sie raus mussten, sie bedanken sich in 5 Sprachen und rannten den Hügel hoch… war auch eine lustige Erfahrung.

Orientierung auf den Straßen von Marokko:

Die Straßen in Marokko sind eigentlich sehr übersichtlich und gut beschildert. Die Straßenschilder sind meistens in zwei Sprachen (Arabisch und Französisch).

Wir haben uns gleich eine Sim Karte mit Internet gekauft und haben uns somit meistens mit Google Maps orientiert. Dennoch muss man sagen,dass nicht alles Straßen eingezeichnet waren und die Entfernungen nicht immer richtig waren.

Dazu haben wir uns noch einen Reiseführer und eine Straßenkarte gekauft, darüber waren wir sehr froh, denn in vielen Orten war das Internet eher bescheiden und so hatten wir immer eine Karte dabei.

Reiseführer können wir den „Reise Know-How Marokko: Reiseführer für individuelles Entdecken“ empfehlen, sehr gute Tipps und Informationen.

Wo parkt man sicher sein Auto in Marokko?

Ja genau diese Frage haben wir uns am Anfang sehr oft gestellt, wo parkt man das Auto wenn man zum Beispiel zwei Tage in einer Stadt ist?

Die meisten Altstädte (Medinas) wo wir meistens auch geschlafen haben, sind Autofreie Zonen. So muss man das Auto irgendwo außerhalb parken, es gibt fast immer „überwachte“ Parkplätze wo man sein eigenes Auto für eine geringer Gebühr (meistens 2-3€ pro Tag) stehen lassen kann. Am besten man fragt in der gebuchten Unterkunft schon vorher nach wo man das Auto am günstigsten abstellen kann.

Generell ist das Parken in Marokko fast nie gratis, wenn man irgendwo parkt  kommt gleich jemand mit einer Warnweste und will ein bisschen Kleingeld damit er auf das Auto aufpasst. Wir haben eigentlich immer bezahlt und haben nie schlechte Erfahrungen gemacht.

Unsere Route durch Marokkos Norden im Detail:

Wir hatten insgesamt 10 Tage den Mietwagen, insgesamt fuhren wir 1391 Kilometer. Wir sind immer sehr zügig weiterfahren, beim nächsten Mal planen wir sicher etwas mehr Zeit ein.

1. Marrakesch

In Marrakesch haben wir unser Mietauto abgeholt und es war somit auch Start- und Endpunkt von unserem Road Trip durch den Norden.

Die Stadt und besonders die Medina mit ihren unendlichen Suks ist wunderschön, es gibt einiges anzusehen und zu entdecken. Nach 2 Tagen hatten wir aber auch genug und die Stadt wurde uns auch ein wenig zu „anstrengend“, viele Touristen und viel Trubel… Ein Besuch ist Marrakesch aber auf alle Fälle Wert.

2. Ouzoud Wasserfälle

Die Wasserfälle von Ouzoud waren quasi unser erster Stopp auf unserem Road Trip. Ca 200km von Marrakesch entfernt bieten die Wasserfälle  ein wahres Naturspektakel. Diese  stürzen  über 3 Becken in 30 Meter Tiefe.  Es lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch im schönen Ouzoud.

Mehr über die Wasserfälle von Ouzoud und wo wir geschlafen haben findest du hier in unserem Bericht

3. Khenifra

Eigentlich wollten wir die Strecke von Ouzoud nach Fés in einem Tag schaffen, aber auf dem Weg waren so viele schöne Sachen wie zb. Märkte, Landschaft usw. so machten wir immer wieder kurze aber auch lange Stopps…wir hatten ja keinen Stress 😉

Als es immer später wurde und uns klar wurde, dass wir es nicht mehr nach Fés schaffen würden, haben wir uns auf der Landkarte die nächste große Stadt rausgesucht. So sind wir in Khenifra gelandet.

Kenhifra ist eine kleine Stadt, irgendwo im nirgendwo. Die Stadt hat auch nicht wirklich irgendwas Touristisches zu bieten. Es gab bloß ein Hotel, in dem wir dann auch geschlafen haben. Zu erwähnen ist, dass die Menschen in Khenifra extrem freundlich waren, wir wurden auch ganz spontan auf der Straße zum Essen eingeladen.

4. Fes

Die mittelalterliche Stadt Fés ist wie ein frei Luft Museum, wunderschöne Medina und auch die das Gerberviertel (für das Fés auch berühmt ist) ist sehr schön anzuschauen.

Wir haben insgesamt 2 Tage in Fes verbracht. Übernachtet haben wir im Riad Dar Naima, was wir über Airbnb (35€ Gutschein) gebucht haben.

Das Auto haben wir am Nordtor auf einem Parkplatz geparkt. Die Riad Besitzerin hat uns am Parkplatz abgeholt und uns zum Riad gebracht.

5. Chefchaoen

Von Fés aus ging es für uns ins Rif Gebirge Richtung Chefchaoen, zur blauen Perle. Chefchaoen liegt ca 5 Stunden Fahrt von Fes entfernt. Die Straße dorthin ist in einem sehr guten Zustand, besonders auf dieser Strecke kontrolliert die Polizei sehr oft also runter vom Gas!

In Chefchaoen haben wir das Auto außerhalb der Medina in einer Seitenstraße geparkt und sind dann zu Fuß zu unserem Riad. Geschlafen haben wir im Riad JKJGJ ziemlich zentral neben dem großen Platz.

Die blaue Stadt Chefchaoen schaut irgendwie total unrealistisch aus, alles ist blau. Wie aus einem Filmset, wunderschöne Stadt mit echt besonderem Flair.

In und um Chefchaoen gibt es einiges zu sehen und zu entdecken, hier bringt man locker einige Tage wenn nicht Wochen rum.

Wir waren insgesamt 3 Tage in Chefchaoen und hätten locker gekonnt eine Woche dort verbringen, wer einmal dort war kann uns sicher gut verstehen 😉

6. ElJadida

Auf den Weg von Chefchaoen nach Marrakesch (wo wir am Vormittag unser Auto zurück haben mussten) haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp am Meer gemacht.  Wir haben uns für den Küstenort El Jadida entschiede, kleine nette Stadt am Meer mit einem Ford / Burg am Hafen.

Wir sind erst am Abend angekommen, haben uns eine Unterkunft in der Altstadt gesucht, unser Auto musste wie so oft außerhalb parken.

ElJadida ist eine nette Stadt, da wir erst am Abend angekommen sind und gleich am nächsten Tag weiter mussten haben wir nicht allzu viel von der Stadt gesehen.

Am Abend waren wir noch auf einen sehr coolen Markt und sind ein bisschen in den verwinkelten Gassen rumspaziert.

7. Marrakesch

Von ElJadida nach Marrakesch haben wir uns wieder bewusst für die Stadtstraße entschieden. Bevor wir in Marrakesch ankamen haben wir noch an einer Tankstelle Halt um das Auto grund zu reinigen. Wir haben am späten Vormittag das Auto wieder zurückgegeben.

Die Rückgabe ging total problemlos, der Autovermieter hat kurz das Auto gecheckt und uns dann das ok gegeben, dass alles in Ordnung ist.

Von der Autovermietung spazierten wir dann zu Fuß in die Medina von Marrakesch wo wir dann auch noch unsere letzte Nacht verbachten bevor es wieder zurück nach Europa ging.

Insgesamt 1395 km in 10 Tagen

Vor und Nachteile von einem Mietauto in Marokko

Nach unserem Trip waren wir sehr froh dass wir uns ein Auto gemietet haben, so kann man viel einfacher und individueller das Land erkunden. Dennoch gibt es auch zwei drei kleine Nachteile gegenüber von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nachteile:

  • Um in Marokko überhaupt ein Auto mieten zu können muss man eine ziemlich hohe Anzahlung (deposit) im vorauszahlen.
  • Man muss sich immer einen Parkplatz suchen, der meistens kostenpflichtig ist
  • Wenn man beschließt 2-3 Tage in einer Stadt zu bleiben muss man trotzdem Parkplatz und Miete für das Auto bezahlen. Hinegegn wenn man irgendwo mit dem Bus oder Zug hinfährt zahlt man nur die Fahrt

Vorteile:

  • Man hinfahren wo man will… und das ist schon ein rießen Vorteil.
  • Wenn man zu zweit oder zu dritt ist, ist es viel günstiger als alles mit dem Bus oder Zug zu fahren.
  • Man lernt das Land und die Leute viel besser kennen. Besondern in den kleinen Orten wo wir oft Halt gemacht haben wurden wir eigentlich immer sehr freundlich aufgenommen.

AfrikaMarokkoMietautoRoad TripWüste
laslo