Roat Not Taken ist voller düsterer Elemente: Jahr um Jahr werden die Kinder des Heimatdorfs in die Wälder geschickt um Beeren zu sammeln und gehen dabei, statt ihr Arbeitspensum gewissenhaft zu erfüllen, nutzloser Weise verloren.
Die Aufgabe des Spielers ist es nun, kurz vor Wintereinbruch die verlorenen Arbeitskräfte wieder einzusammeln. Dabei ist man selbst in die Dorfgemeinschaft integriert und es steht einem frei, sich mit den Bewohnern anzufreunden und sie über die Jahre besser kennen zu lernen und mit ihnen – bis zum Ausblick auf den Todes – alt zu werden.
Das Spielsystem versucht dabei neue Wege zu gehen: Man findet ein Roguelike-Puzzler, in dem die Levels zufallsgeneriert werden. Im Grunde handelt es sich um eine Variation klassischer Box-Schiebe-Spiele, nur dass die Boxen geworfen werden und unterschiedliche Eigenschaften haben. So ändert ein Objekt eventuell beim Werfen die Farbe, oder wechselt mit dem anvisierten Ziel den Standort. Am wichtigsten ist jedoch die Eigenschaft, dass bestimmte Objekte sich miteinander kombinieren lassen um neue Gegnstände zu formen, eine Mechanik die völlig ungeniert an Triple Town erinnert, welches ebenfalls von Spry Fox stammt.
Doch das Ganze wäre nicht ungewöhnlich und innovativ, wären da nicht auch ein paar Probleme: So merkt man den Aufgaben zu sehr an, dass sie zufallsgeneriert sind. Selten kommt es vor dass man auf pointierte Rätsel stößt, die dem Spieler das Gefühl vermitteln, einen Schritt weiter gekommen zu sein. Vielmehr stolpert man durch zufällige Anhäufungen von Objekten und konzentriert sich auf das andere Problem: Denn wer seine Puzzles behutsam löst, der muss umdenken - in Road Not Taken hat der Spieler pro Level nur begrenzt Energie zur Verfügung. Diese wird beim Tragen von Objekte aufgebraucht und wer nicht intelligent mit dieser Ressource haushaltet kommt auch nicht weit. Als Resultat ist simples Ausprobieren grundsätzlich Tabu und man hat so eigentlich rundum das Gefühl, immer irgendetwas falsch zu machen.
Wer also nicht gerade an einer Zwangsstörung leidet und an der Optimierung jedes einzelnen Schrittes Gefallen findet, an dem werden die recht komplex kalkulierten Aufgaben verloren sein. Da hilft es auch wenig, wenn die Präsentation einen gewissen Charme nicht von sich weisen kann. Am Ende sticht das Spiel weniger durch ein solides Konzept hervor, sondern vielmehr durch die Tatsache, dass es sich um ein ungewöhnliches System handelt. Wer also Lust auf was Neues hat, dem sei ein vorsichtiger Blick empfohlen.
Plattform: PC (Version getestet), PS4, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7,
Release: 05.08.2014, Link zur Homepage