RitualCoaching beginnt beim beratenden Gespräch über die Rituale des Alltags, erstreckt sich über die Möglichkeiten einer Gestaltung von individuellen Ritualen bis hin zur Begleitung bei Lebensetappen (Namensgebung, Hochzeit etc.).
Vorbereitung
In der Ablaufvorbereitung wird gemeinsam mit dem/den Klienten das wesentliche Thema herausgearbeitet. Dabei ist zunächst der soziokulturelle und religiöse Hintergrund des/der Klienten zu klären. Meistens ziehen nur jene Klienten, die weniger konfessionell eingebunden sind, einen RitualCoach heran. Dennoch sind Menschen in einem bestimmten kulturellen und religiösen Kontext aufgewachsen, haben ev. Nahebezüge zu der einen oder anderen Religion bzw. können auch eine Distanz zu Religion allgemein wie auch zu einer Konfession speziell hergestellt haben.
Wesentlich ist die Information über ähnliche Rituale in anderen Kulturen und Traditionen. Günstig erweist es sich, wenn man auf altes Brauchtum aus der jeweiligen Kultur zurückgreifen kann. Man kann aber auch eine Ideensammlung zu möglichen eigenen Ritualen durchführen.
In jedem Fall sollten die Koordinaten Achten und Würdigen des Gewachsenen, sowie Natürlichkeit im Ablauf berücksichtigt werden. Vergangenes verabschieden und Neues begrüßen sind weitere Aspekte in der Konzeption. Den Wandel der Erscheinungen ermöglichen, den Potentialen Gestalt geben und sie in adäquate Formen bringen, sind die Prozessaufgaben im RitualCoaching.
Rahmenbedingungen klären
Weiters sollten vor der Durchführung die Rahmenbedingungen geklärt werden. Die örtlichen Gegebenheiten wie auch Zahl und ev. Funktionen der anwesenden Personen sollten dem RitualCoach so genau wie möglich dargestellt werden. Ein Ritual verläuft für alle Beteiligten so natürlich wie sich die Gegebenheiten harmonisch integrieren lassen. Können Personen ev. bestimmte kleinere Aufgaben im Rahmen des Rituals übernehmen? Lassen sich Funktionen in der Organisation delegieren? Welche Raumgröße und Beleuchtungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Welche materiellen Ressourcen gibt es bzw. werden benötigt? Gibt es die Möglichkeit des Hervorhebens? In welchem Zeitrahmen soll das Ritual sich gestalten lassen? Welche Jahreszeit ist dafür günstig? Gibt es spezielle Wochen- oder Feiertage in einem Kalender dafür? Diese und sicherlich noch einige andere Aspekte sollten mit den Betreffenden geklärt werden.
Anschließend sollten stimmige Symbole und Bezugssysteme gefunden werden. Der RitualCoach konzipiert das Ritual soweit als möglich. Jedoch sollte immer Raum für Unvorhergesehenes gelassen werden. Das Halten der gemeinsamen Energie durch die Ausrichtung der Aufmerksamkeit ist dann in der Durchführung entscheidend. „Sind die Münder erst einmal offen, dann lässt sich auch die Pille leicht einwerfen.“ Durch eine direkte Bezugnahme auf Dinge, die für alle Anwesenden wahrnehmbar sind, lässt sich eine Gemeinsamkeit schaffen. Eine humorvolle Darstellung hält den Geist wach. Werden einzelne Aspekte des Rituals in einer für die Anwesenden unbekannten Weise (z.B. fremde Sprache, fremdartige Kleidung oder Aufbau etc.) durchgeführt, kann die Aufmerksamkeit immer wieder zum Wesentlichen des Rituals geführt werden.
Integration
Die Anwesenden sollten im Ablauf eines Rituals einmal bis maximal dreimal eingebunden werden. Durch dieses Mitwirken wird die Gestaltung für ALLE lebendiger. Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt.
Der RitualCoach selbst sollte sich seiner Aufgabe(n) und Rolle bewusst sein. Er leitet das Ritual, jedoch steht er NICHT im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zentral geht es um die betreffenden Personen (Klienten) und/oder um die Sache. Daher sollten in der vorbereitenden Phase die Rollenklärung mit den Klienten wie auch mögliche Schwierigkeiten erörtert werden.
RitualCoach
Die Begleitung durch einen RitualCoach ermöglicht das Bewusstmachen von unbewusster Fremdsteuerung und das Erwecken des individuellen natürlichen Potentials. Ein RitualCoach hat die Entwicklungspotentiale des Klienten (Individuum bzw. Gruppe) im Blickfeld. Im Ablauf des Rituals unterstützt der RitualCoach den Klienten beim Ordnen, Lösen, Neuorientieren und Integrieren.