Risikofreie Anlagen – Der Währungskrieg geht weiter

Der Währungskrieg geht weiter

Risikofreie-Anlagen ©Dr. M. E. Waelsch

Risikofreie-Anlagen ©Dr. M. E. Waelsch

Es sind nur einige Meldungen von vielen, die auf die konzertierte Aktion von Ratingagenturen und Regierungen, vorne dran die USA. Zunächst schießt sich Standard & Poor’s mal wieder ein, kurz vor dem großen Gipfel am Freitag. Die Europäer sind immer wieder von den USA aufgefordert worden, deren Strategien bei der Bewältigung der Finanzkrise (die aus den USA kommt) zu folgen und mehr Schulden zu machen, bis die Finanzkrise beseitigt sei (vor lauter Schulden nicht mehr zu sehen ist) und die Finanzkrise heute durch eine andere Finanzkrise von morgen abgelöst wird.

Eine verschärfte Beobachtung der Ratingagentur soll es sein, für 90 Tage. Also mal wieder: Zeit ist Geld. Aber für wen? Für die Bürger der Euro-Zone? Kaum zu glauben. Denn die Europäer brauchen Zeit, um das Projekt-Europa durch die Wirren des weltweiten Spiels an den Finanzmärkten gesund durchzubringen. Es werde aber wohl Marktteilnehmer zu genüge geben, die daran interessiert sind, dass es nicht ganz gelingt und immer weiter geht, weil sie daran verdienen.

Risikofreie Anlagen wünschen sich die Investoren. Und sie riechen, dass in der Finanzkrise mehr an Zinsen zu bekommen sind. Wie? Nun, man schickt eine Ratingagentur vor, die mit einer Abstufung oder deren Androhung wie gestern die Anleihen bestimmter Staaten sturmreif schießen. Dann muss man etwas warten, bis sich die Getroffenen über die Garantien für eben diese Anleihen einig sind. Damit werden aus risikofreien Anleihen von 2% plötzlich risikofreie Anlagen mit 6% und mehr Gewinn. Und das ist das Ziel der Großinvestoren: Probleme die sie auf einem Ort der Welt verursacht haben, auf einer anderen Stelle der Welt mit mehr Gewinn auszutauschen. Verdient haben sie meistens an beiden Orten, den bei beiden wurden Garantien abgegeben. Von wem letztendlich? Von den größten Finanziers eines Staates, von den Steuerzahlern. Auf die haben es die Großinvestoren abgesehen. Steuerzahler sind risikofreie Anlage.

Da fragt man sich doch glatt, braucht ein Land wie Deutschland eigentlich Anleihen, können wir nicht alles aus eigener Tasche finanzieren? Oder noch eine interessantere Frage: Was alles können wir ohne Vergabe von Anleihen nicht finanzieren? Wahrscheinlich würde ohne Schulden über Anleihen aus einem Subventionskapitalismus und Finanzkapitalismus wieder ein normaler Kapitalismus mit freier Marktwirtschaft – bei uns sozialer Marktwirtschaft.

“Der Währungskrieg geht weiter”

…”Der Währungskrieg geht weiter”, sagte der Professor (Otte) für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms Handelsblatt Online. Nachdem Standard & Poors die amerikanische Kreditwürdigkeit im Rahmen des „entwürdigenden Spektakels“ zwischen Republikanern und Demokraten um die Anhebung der amerikanischen Schuldengrenze im US-Kongress auf AA+ gesenkt hatte, habe drei Wochen später der Chef gehen müssen. „Nun scheint Standard & Poors in vorauseilendem Gehorsam umso stärker gegen Euro-Staaten vorzugehen“, sagte Otte…” …„Das Ganze ist politisch motiviert. Es findet ein Wettlauf um den Weltwährungsstatus statt.“ Die USA benötigten den Dollar als Weltreservewährung, um über die Ausgabe weiterer Dollars ihr Außenhandelsdefizit zu finanzieren, erläuterte Otte. Der Euro habe aber in den letzten zehn Jahren von 17 auf 27 Prozent der Weltreserven zugelegt. „Durch aktive Schwächung des Euro könnten die USA ihren Weltreservestatus erhalten“, ist sich Otte sicher…” (Handelsblatt-online)

„…Der US-amerikanische Finanzminister Timothy Geithner hat heute Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in Berlin besucht. Geithner bezeichnete die Entwicklungen der vergangenen Monate als ermutigend und äußerten den Wunsch der USA, dass die Europäer in der Krisenbekämpfung Erfolg haben.Wolfgang Schäuble zeigte sich zuversichtlich, dass die Beschlüsse durch den kommende Europäische Rat für neues Vertrauen der Finanzmärkte [Glossar] in die Euro [Glossar]-Länder sorgen werden. Alle seien sich der Bedeutung des Treffens bewußt. Die Euro-Länder seien entschlossen, das Notwendige zur Bekämpfung der Krise zu unternehmen. Etwaige Vertragsänderung der EU-Verträge könnten schnell auf den Weg gebracht werden. …“ (BMF)

Auch Euro-Rettungsschirm von Herabstufung bedroht

Wissenschaftler: Ratingagentur-Urteil nicht überbewerten Die Ratingagentur Standard & Poor’s will auch die Kreditwürdigkeit des Euro-Rettungsschirms EFSF verstärkt beobachten. Das erhöht den Druck auf die EU-Staats- und Regierungsschefs, beim Gipfel am Donnerstag konkrete Maßnahmen zu verabschieden. “Es ist geradezu irrational, dass nun die Börsen wieder auf Talfahrt gehen”, meint Professor Salvatore Cantale von der Finanzuniversität IMD (International Institute for Management Development) in Lausanne. “Das Rating ist realistisch, ja, aber es handelt sich nun wirklich nicht um Neuigkeiten. Die Daten sind seit langem bekannt und die Ratingagenturen laufen doch nur den Märkten hinterher.” Cantale rechnet mit einer Beruhigung der Märkte wie auch schon nach der Androhung der Herabstufung der USA im August. Damals wurden die US-Staatsanleihen sogar billiger, d.h. die USA zahlen seit der angedrohten Herabstufung sogar weniger Zinsen für neue Schulden. Die USA haben zwar schlechtere Ausgangsdaten als die EU, eine höhere Schuldenquote zum Beispiel, aber die USA haben eine Regierung und können schnell handeln, die EU nicht. Auch das ist eine Erklärung für die angedrohte Herabstufung.” (ZDF.de)


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