R.I.P. – ich werde dich vermissen

Als ich voriges Jahr in meinem Beitrag “Der Geschirrspüler – Feind des Minimalismus” laut darüber nachdachte, ob ich mir wieder einen neuen Geschirrspüler anschaffen würde, wenn meiner kaputt geht, hätte ich nicht erwartet, dass dieser Umstand so bald eintreten würde.

Seit 21.3. ist es leider so weit, der Frühlingsbeginn brachte gleichzeitig auch einen sehr umfassenden Neubeginn in meiner Küche.

Nachdem er schon seit vielen Wochen gezickt hat, ist mein Geschirrspüler nun den Weg alles Irdischen gegangen und kaputt. Ich hatte das Leiden mit Kummerfalten auf der Stirn beobachtet und mich beinahe täglich gefragt, wie es wohl ohne ihn sein würde und ob ich damals den Mund nicht zu voll genommen habe.

so kenne ich ihn eigentlich gar nicht...

so kenne ich ihn eigentlich gar nicht…

Das Leben geht weiter

Wir haben uns tatsächlich entschieden, vorerst (man muss sich ja eine Hintertüre offen lassen) keinen neuen Geschirrspüler anzuschaffen. Und es klappt bis jetzt besser als erwartet, ein wenig Neuorganisation ist natürlich nötig.

Abgewaschen wird nur 1-2 mal pro Tag, wir sind faul, aber es ist auch ökologisch sinnvoll. Das Frühstücksgeschirr darf zu Mittag abgewaschen werden. Und wenn wir am Abend nicht viel gebraucht haben, dann wird das auch bis zum nächsten Abwasch zu Mittag stehen gelassen.

Meine Theorie bestätigt sich

Dass der Geschirrspüler der Feind des Minimalismus ist, bestätigt sich immer mehr. Es geht nämlich viel einfacher. Seitdem mit der Hand abgewaschen wird, verbrauchen wir viel weniger Geschirr.

Ja, ja, Faulheit ist auch eine gute Motivation, ich gebe es zu. Aber es ist auch gut für die Umwelt, darüber kann man nicht streiten.

Kurz darauf habe ich auch gleich einiges in der Küche aussortiert, was wir eigentlich schon länger nicht verwendet haben. Noch ein Pluspunkt mehr ohne Geschirrspüler zu leben. Ich habe jetzt wieder mehr Platz.

plastikfreie Küche

Mein Geschirrspülmittel kaufe ich offen im Bioladen, es wird in die mitgebrachte Flasche abgefüllt. Die Kosten dafür liegen unter 2,– Euro.

Danach fülle ich das Handwaschmittel in einen Spender aus Edelstahl um, damit es gut dosiert werden kann.

Plastikfreiheit beim Abwasch

Plastikfreiheit beim Abwasch

Abgewaschen wird mit selbst gemachten Spültüchern sowie gestrickten und gehäkelten Spülschwämmen. In den Kommentaren zu den Spülschwämmen habe ich einige Anleitungen verlinkt.

Für Flaschen gibt es Flaschenbürsten und fürs Grobe hilft der Edelstahlschwamm, damit wird jeder Topf wieder sauber.

Abwasch collage

Die Abtropftasse aus Plastik habe ich schon vor ganz langer Zeit entsorgt. Das abgewaschene Geschirr wird einfach auf der Ablagefläche von der Abwasch gestapelt und abtropfen gelassen.

ökologischer Aspekt

Im Internet findet man auf vielen Seite Vergleiche “Geschirrspüler – Handabwasch” und es wird immer wieder in verschiedenen Varianten erklärt, dass das Abspülen mit der Maschine ökologisch sinnvoller und auch kostengünstiger ist.

Abgesehen davon, dass die zitierten Studien von Herstellern von Geschirrspülmaschinen finanziert wurden, zweifle ich auch aus anderen Gründen das Ergebnis an.

Beim Vergleich Abwasch mit der Hand und Abwasch mit dem Geschirrspüler wurde nämlich die Produktion der Geschirrspülmaschine einfach nicht berücksichtigt. Und dieser Faktor ist meiner Meinung nach nicht unerheblich, wenn man beides miteinander vergleicht.

Auch vom Müllaufkommen her macht für mich der Umstieg total viel Sinn. Das Handwaschmittel kann ich unverpackt kaufen während Geschirrspülpulver, Tabs & Co nicht ohne Plastikverpackung auskommen.

Wasserverbrauch

In den Vergleichen wird immer wieder angeführt, dass die Geschirrspülmaschine deutlich weniger Wasser verbraucht als die Handwäsche. Abgesehen davon, dass das Vorreinigen vom Geschirr nicht in diesen Vergleich eingeflossen ist, gibt es viele Möglichkeiten, den Wasserverbrauch bei der Handwäsche deutlich zu reduzieren.

* Um das Geschirr anzuweichen verwenden wir nicht extra Wasser sondern das Wasser, das sowieso zwischendurch beim Händewaschen aus dem Hahn fließt.

* Das Einweichwasser vom Topf kann zum Vorspülen verwendet werden.

* Kein Abwasch unter fließendem Wasser.

* Wir verwenden den Weitling um das Geschirr abzuwaschen. Da passt deutlich weniger Wasser hinein als in die Abwaschtasse, das spart ebenfalls Wasser.

* Nicht alles muss sofort abgewaschen werden. Wenn man das Frühstücksgeschirr gemeinsam mit dem Mittagsgeschirr abwäscht spart das Wasser und Spülmittel.

So sieht es beim Abwasch in der Küche aus

So sieht es beim Abwasch in der Küche aus

Bei meinem letzten Abwasch habe ich die benötigte Wassermenge gemessen. Es waren rund 8 l, die ich für abwaschen und spülen insgesamt verbraucht habe. Laut Internet verbraucht der Abwasch mit der Hand rund 46 l (=2 x Waschbecken voll Wasser). Diese Menge kann ich wirklich nicht bestätigen. Die Spülmaschine benötigt rd. 15 l pro Spülgang.

weniger ist mehr

Wenn wir uns entschließen, den Geschirrspüler wirklich endgültig aufzugeben, wird Herr Widerstand diesen ausbauen und aus der dadurch entstehenden Lücke ein Regal bauen. Nachdem die Küche sehr klein ist, wird das einen guten Zuwachs an Platz bedeuten.

Das ist natürlich eine zusätzliche Motivation, auf den Geschirrspüler zu verzichten!
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