Río San Juan – Teil 1

Tja, eineinhalb Wochen ist es her, dass ich das letzte mal von mir lesen ließ, heut ist es wieder soweit. Immerhin macht eine Woche Urlaub am Rio San Juan, Schauplatz der Streitigkeiten zwischen Costa Rica und Nicaragua, auch ganz schön Wind.

Río San Juan – Teil 1

Eine der wenigen Gelegenheiten Eneri schlafend zu sehen ;)

Aber erst mal alles der Reihe nach: Zu elft fuhren wir am vergangenen Montag um sieben Uhr früh aus Condega ab, Richtung Süden. Erste Station (nach drei Stunden Fahrt): Managua.

Nach Mittagessen und Warten am Bushauptbahnhof ging der nächste Bus auf Reisen, Destination San Carlos, Rio San Juan. Fahrzeit mindestens sechs Stunden. Ich hatte das Glück einen sehr angenehmen Sitzplatz zu ergattern und spürte schon nach den ersten drei Kurven ein leichtes Ziehen in den Knien. Nach etwa der Hälfte waren auch die endlich taub und vergessen, zu sehr hatte sich die Landschaft geändert und auch mein Hinterteil forderte plötzlich etwas Aufmerksamkeit.

Río San Juan – Teil 1

Vorsicht Kicheranfall!

Río San Juan – Teil 1

Jóse und Landschaft

Eneri hatte riesen Spaß, grüßte alle Kühe und Pferde am Straßenrand, kam dabei immer wieder bei der Benennung durcheinander, grüßte Bäume und Brücken und genoß sichtlich den Fahrtwind im offenen Fenster. Alle anderen versuchten ein wenig zu dösen oder gar zu schlafen und sehnten sich dem Ende entgegen.

Río San Juan – Teil 1

Straße, Bus und Schauer ...

Bei drei Viertel der Strecke gab es eine Pinkelpause, die jeder sehr gerne ausnutzte um zumindest die Füße auszustrecken und den Bus von außen zu bewundern. Abseits der Straße zeichnete sich schon länger ein Trend ab, der für mich völlig neu war: Holzhäuser. Im Norden sind alle Häuser aus Ziegel oder Lehm, Holz ist sehr teuer und beinahe niemand kann es sich leisten, selbiges als Baustoff zu verwenden. Hier, im Süden, dürfte Holz etwas weniger teuer sein, sieht man doch sehr viele Wälder, was man vom beinahe Steppenhaften Norden nicht unbedingt sagen kann.

Río San Juan – Teil 1

Auf halber Höhe und in voller Fahrt

Río San Juan – Teil 1

Landschaft und Sonne

Río San Juan – Teil 1

Die gesamte Reisebelegschaft

Schon sehr bald nach der Pause wurde die fein säuberlich (und erst seit kurzem) asphaltierte Straße immer weniger asphaltiert und immer öfter musste der Bus über Schotterpisten kurven, bei denen manchmal mehr Löcher als Straße zu sehen waren.

Aus Erzählungen weiß ich, dass die Reise nach San Carlos noch vor einem Jahr, als die Bauarbeiten zur Asphaltierung gerade erst begonnen hatten noch zehn Stunden dauerte, wenn die Maschinen ihr Werk vollendet haben, werden es wohl nur noch fünf Stunden Busfahrt sein. Ein paar Mal überquerten wir provisorische Brücken, die nur wenig breiter als der Bus waren, was dem Fahrer wenig ausmachte und die Geschwindigkeit – zum Unbehagen der Passagiere – nicht großartig verringerte.

Um etwa sieben Uhr abends kamen wir in San Carlos an. Genauer gesagt, fünf Kilometer außerhalb, weil die Straße sich in Reparation befindet und daher ein provisorischer Schleichweg als Hauptstraße dient, der nicht annähernd für Busse geeignet wäre. Also noch Taxis suchen, reinquetschen, zehn Minuten hinzuckeln, rausquetschen und Hotelzimmer beziehen.

Auf der Suche nach dem Hafen (nach El Castillo, unserem Hauptziel, kommt man nur per Boot ab San Carlos) fragten wir einige Ortsansäßige auf der Straße, aber aus irgend einem Grund hatten wir wahnsinniges Pech und erwischten nur absolute Leuchten, die nur eine vage Vorstellung hatten, wo der sein könnte. Wir erreichten ihn also auch so und mussten feststellen, dass um acht Uhr abends der Ticketschalter schon geschlossen hatte, aber ab fünf Uhr morgens wieder aufsperrt. Nach ein paar weiteren halben Aussagen von offensichtlich Ortsansäßigen zu den Ablegezeiten der Boote fanden wir einen älteren Herrn der uns die genauen Daten nennen konnte, aber wir hatten schon sehr das Gefühl, man wolle uns verarschen. Ich meine, wer weiß in einer Stadt mit 40.000 Einwohnern nicht, wo der Hafen liegt? Der außerdem nicht ganz unbedeutend ist, legen dort doch Fähren von und nach Granada und Ometepe an und ab, nicht zu schweigen vom einzigen Weg zu Dörfern und Städtchen entlang des Río San Juan …

Schlussendlich wurde dann noch ein großes Abendessen im Hotelzimmer veranstaltet und wir fielen alle, müde von der langen Reise, in unsere Betten.

Río San Juan – Teil 1

Essen fassen!

Río San Juan – Teil 1

Müde aber chillig

 

Nächster Teil … bald :)



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