Rindfleisch mit Paprika
Heute hab ich endlich mal wieder gewokt.
Ich hatte schon seit Wochen Lust dazu, doch kamen immer wieder andere Ideen in die Quere, die unbedingt gekocht werden mussten. Wie das eben so ist.
Gestern war ich einkaufen und beim Lieblingsmetzger lag ein verführerisch anzuschauendes Stück Rindfleisch in der Auslage, das ich auf jeden Fall haben wollte. Als es schließlich gekauft war, knobelte ich herum, was nun am besten damit anzufangen sei.
Tafelspitz? Neeee, heute keine Lust auf Meerrettich.
Schmorbraten? Neeeee, dafür war es schon zu spät.
Gulasch? Neeeee, danach stand mir nicht der Sinn.
Also blieb noch eines - choppen und woken.
Genau, das wars.
Noch schnell ein paar Paprika gekauft.
Austernsoße war auch leer, also schwups in den Wagen damit.
Ingwer? Normalerweise schon, aber heute nicht.
Frühlingszwiebeln - genau, die mussten auf jeden Fall dazu.
Und der der Knoblauch sah heute verführerisch aus. Ab in den Wagen damit.
Blieben noch Sesam, der schon seit Monaten ausgegangen war, Champignons und ein paar getrocknete chinesische Pilze.
Na prächtig, meine Laune sprengte alle Bande des Trübsinns, heraufbeschworen von der feuchtkalt nebligen Tristesse um mich herum.
Zutaten für zwei Personen
- 400 g Rindfleisch
- eine Schote Paprika rot
- eine Schote Paprika grün
- eine Schote frischen Peperoni
- 5-6 Knoblauchzehen
- 1 große Zwiebel
- Einen Esslöffel Sesam
- 1 Frühlingszwiebel
- 2 mittelgroße Champignons
- eine Hand voll getrocknete chinesische Pilzemischung.
- Erdnuss- oder WOK-Öl (wegen der Hitzebeständigkeit)
- Sojasoße
- Austernsoße
- 1/8 l Hühnerbouillon
- etwas Stärke
Vorbereitung
Rindfleisch in feine Scheibchen choppen.
getrocknete Pilze in lauwarmem Wasser einweichen.
Paprika in Streifen zerteilen.
Peperoni in kleine Scheiben schnippeln.
Knoblauch schälen ebenfalls in Scheiben schneiden.
Frühlingszwiebeln in kleine Röllchen hacken.
Zwiebeln schälen und in Spalten zerteilen.
Wok aufheizen und den Sesam gefühlvoll darin anrösten, bis er duftet. Zur Seite stellen.
1/2 Teelöffel Speisestärke in einem Schluck kalten Wasser auflösen.
Zubereitung
Etwas Erdnussöl in den WOK geben, richtig heiß werden lassen und das Fleisch vollkommen ungewürzt darin anbraten. Immer nur sehr kleine Mengen nehmen, sonst zieht das Fleisch Wasser und wird trocken. Auch nicht gleich anfangen zu rühren, sondern erst mal ganz still liegen lassen, bis es schon fast durchgebraten ist. Das geht ziemlich schnell, bei dem Feinschnitt. Erst dann kurz wenden und wieder raus aus dem Wok. Wenn zu früh umgerührt wird, kühlt der WOK kurz ab und das Fleisch kocht, was es nicht soll. Wir wollen schließlich gebratenes.
Ist das Rind komplett, wird es zur Seite gestellt. Kurz warten, bis der WOK wieder richtig Hitze hat, ein Tröpfchen Öl hinein und ab geht's zur zweiten Runde.
Ab jetzt wird pfannengerührt, das heißt: Das Gargut wird ständig, ohne Pause gewendet.
Als erstes die Champignons kurz anbraten, dann die abgegossenen chinesischen Pilze dazugeben und 1/2 Minute pfannenrühren.
Zwiebeln dazu und wieder 1/2 Minute pfannenrühren.
Die roten Paprika dazu und 1/2 Minute pfannenrühren.
Grüne Paprika dazu, 1/2 Minute pfannenrühren.
Peperoni und Knoblauch dazu und jetzt alles zusammen nochmal 2-3 Minuten pfannenrühren.
Das Gargut sollte wie das Fleisch nur Portionsweise dazugegeben werden, damit der Wok nicht zu weit abkühlt, was unvermeidbar ist, gibt man zu viel kalte Zutaten auf einmal hinein.
Wenn alles Gemüse heiß ist, wird das Fleisch wieder dazu gegeben und kurz untergerührt.
Nun mit Soja- und Austernsoße kräftig abschmecken.
Bouillon dazugeben, alles nochmal gut durchrühren und mit der Speisestärke binden.
Anrichten, mit Frühlingszwiebeln und Sesam dekorieren und am besten mit einer Portion Reis genießen.
Fazit
Ich finde es mächtig Spaßig, im WOK zu kochen. Man kann erst mal alles in Ruhe schnippeln und dann eine Zutat nach der anderen in den Tiegel bringen. Beim Pfannenrühren schließlich ist wunderbar zu beobachten, wie sich das Gericht Schritt für Schritt entwickelt. Ein wunderschönes Bild entsteht und nicht nur das, die unterschiedlichen Duftnoten, die sich mit jeder Ingredenzie entwickeln sind ebenfalls phantastisch. Herrlich, das macht wirklich Laune. Und dazu schmeckt's noch prima, so würzig und knackig.