Ich habe mir seit langem schon vorgenommen, meine Höhenangst zu besiegen, und mich zu trauen, eine Runde mit dem London Eye zu fahren. Dazu muss man allerdings sagen, dass ich schon auf einem Riesenrad Schweißausbrüche bekomme. Für mich war die Fahrt mit dem London Eye also eine echte Mutprobe. Aber was muss, das muss. puppinski. du musst jetzt stark sein.
Ich machte mich auf den Weg, stieg in Waterloo I was defeated, you won the war Waterloo, promise to love you for ever more.. lalalaaaa aus und lief immer Richtung London Eye. Da ich nicht mit mit einem Orientierungssinn ausgestattet bin, entfernte ich mich zwischenzeitlich vom London Eye, dann war es mal links und mal rechts von mir. Aber kurz bevor meine Füße wund wurden, war ich dann doch am Ziel.
In weiser Voraussicht habe ich meine Tickets bereits online gekauft, weil ich nicht stundenlang Schlange stehen wollte. So am Rande: Wenn ihr Tickets kauft und denkt, ihr müsst in London deshalb nicht anstehen, habt ihr euch getäuscht. In Londen steht man überall an.
Ich ging zu einem der vielen Ordner, und fragte ihn, wo ich mich jetzt mit meinem vorbezahlten Ticket anstellen soll, damit ich gleich eine Fahrt im London Eye unternehmen kann. – Pustekuchen. “Bitte gehen Sie zum Ticket-Umtauschschalter, dort bekommen Sie dann Ihre echten Karten und können sich anschließend am London Eye anstellen.”
Äh…Ticketumtauschschalter, what? – Nun gut. kann ja nicht lange dauern… Als ich den Raum betrat, wurde ich eines Besseren belehrt. Vor mir standen 300 Menschen, die Tickets tauschen wollten. Aber ein Lichtblick am Horizont: JUHU! Free Wifi in der Wartezone!
Kaum eine Stunde später war ich dann schon dran, und tauschte meine Karte um. Es war jetzt 17 Uhr, und ich durfte um 19:40 mit dem London Eye fahren. Das heißt, ich musste um 18:50 in der London Eye- Mitfahr-Schlange stehen. Um das wartende Publikum bis dahin zu bespaßen, durften wir uns einen Film anschauen.
Wir wurden in ein kleines Stehkino geführt, mit 3D Brillen ausgestattet und schon ging es mit einen Film über das London Eye im Wandel der Zeit los. Das coole an der ganzen Sache war, dass es sich um einen 4D Film handelte. Das habe ich bisher noch nicht mitgemacht, und wusste nicht was mich erwarten würde. Der Film war ein 3D Animationsfilm und ziemlich kurzweilig. Bei der 4. Dimension handelte es sich um Special Effects, undzwar….. geheim ;-) .
Im Anschluss wurden wir wieder an die unfassbar kalte frische Luft gesetzt, bis die Fahrt losging. Die Zeit kann man sich gut vertreiben, denn es gibt nebenan mäßiges Fastfood und Kaffee, im Winter gibt es eine Schlittschuhbahn. Und nebenan ist gleich eine nette Bar namens All Bar One, Außerdem kann man ganz gemütlich zum Big Ben spazieren, sich Westminster Abbey ansehen, oder 15 Minuten zum Buckingham Palace laufen.
Als es langsam an der Zeit war, mich vor dem London Eye anzustellen und mich meiner Höhenangst zu stellen, bekam ich schon ein leichtes Zittern. Tief durchatmen, die Waggons sahen schon ziemlich stabil aus, sodass ich tatsächlich nicht kniff.
Der Kartenabreißer würdigte meine extra umgetauschte Karte übrigens keines Blickes! Ich hätte sicherlich problemlos mit meiner ersten Karte fahren können, ich bin also ganz umsonst in der Umtausch-Halle angestanden, Frechheit! Die London Eye-Mitfahr-Schlange war auch noch weitaus weniger schlimm als die Ticket-Umtausch-Schlange. Insgesamt mussten wir keine 15 Minuten warten, bis wir von einem Guard in die langsam vorbeifahrende Kapsel geschubst wurden. Tür zu – Tschüß, aus, Mickymaus. Jetzt kannste schauen wie du überlebst, puppinski.!
Die anfängliche Angst mit der Kapsel in die eiskalte Themse zu stürzen wich ziemlich schnell einer absoluten Fazination. Je höher das London Eye fuhr, desto toller und atemberaubender wurde die Aussicht! Ich huschte von einem Ende der Kapsel zum anderen und sparte nicht mit “OHHH WIE SCHÖN!”, “GUCKMAL DA!” und “ACH IST DAS TOLL!” während ich pausenlos Bilder machte. Ganz schön mutig für jemanden mit Höhenangst!
In den Kapseln sind übrigens Tablet-PCs befestigt, die Informationen über die gerade sichtbaren Sehenswürdigkeiten geben. Das finde ich sehr schön, denn man erkennt doch nicht alles auf Anhieb, und bevor man planlos herumirrt, weil man eine Sehenswürdigkeit sucht, stellt man sich einfach an ein Tablet und hört der Computerstimme gut zu. Ich glaube es ist unnötig zu erwähnen, dass ich Variante 1 “Planlos herumirren” bevorzugt habe. ;-)
Ganz besonders schöne Bilder kann man vom Parliament und BigBen machen, wenn man wartet, bis man sich im Rad auf ca. 10 Uhr Position befindet.
Mein Fazit: Die Fahrt hat insgesamt ungefähr 20 Minuten gedauert, und lohnt sich meiner Meinung nach absolut, weil man einen tollen Panoramablick über diese riesengroße Stadt hat, und schöne Fotos machen kann. Das Schlangestehen ist zwar nervig, ist aber etwas, an dem man in London einfach nicht vorbeikommt. Allerdings glaube ich, dass es nur ein Mal spannend ist, einen zweiten oder dritten Besuch braucht es nicht.