Bisher hat das Startup CleverShuttle seinen Ride-Sharing dienst, bei dem sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug teilen vor allem in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder München getestet - jetzt erfolgt ein erster Test in der Kleinstadt Lübeck. Unternehmen wie CleverShuttle, ioki oder door2door sehen großes Potential in Partnerschaften mit zukunftsorientierten Verkehrsunternehmen, die ihr Angebot um Ride-Sharing Dienste erweitern wollen.
Nur nachts und in der Innenstadt
Das Pilotprojekt in Lübeck hat mit einigen Einschränkungen zu kämpfen. In Lübeck läuft der Dienst unter dem Namen LÜMO und das Angebot soll das bestehende Fahrplanangebot erweitern. Der Dienst ist zuerst so ausgelegt, dass nur nachts Fahrten gebucht werden können und auch nur samstags, sonntags und an Feiertagen. Die Betriebszeiten sind zwischen 1:00 und 5:00 Uhr nachts. Das Betriebsgebiet ist auf Stadteile in der Innenstadt begrenzt. Für ein breiteres Angebot haben die lokalen Behörden anscheinend keine Genehmigung erteilt.
Monatskarten können angerechent werden
Der Tarif besteht aus zwei Bestandteilen. Auf der einen Seite muss der Nutzer den Preis (2.60 Euro) eines ÖPNV-Tickets nach SH-Tarif bezahlen, hinzu kommt ein Komfortzuschlag von 1 Euro pro gefahrenen Kilometer. Damit dürfte der Fahrpreis um 40 - 45 % unter den Kosten einer Taxifahrt in Lübeck liegen. Besitzer von Monatskarten oder Studententickets müssen den Sockelbetrag von 2.60 Euro nicht bezahlen. Entsprechende Angaben können in der App gemacht werden, der Fahrer kontrolliert, ob ein Ticket vorhanden ist.
Intelligenter Algorithmus erkennt Anfragen mit ähnlichen Strecken
Anders als reguläre Busse, haben die neuen LÜMO-Shuttles keine vorgegebenen Routen, sondern bringen Fahrgäste von Tür zu Tür. Fahrten werden ganz einfach per App bestellt. Ein intelligenter Algorithmus erkennt Anfragen mit ähnlichen Strecken und bündelt diese. Die IT dahinter kommt von CleverShuttle. Das Berliner Startup ist der erste genehmigte RideSharing-Fahrdienst in Deutschland und setzt die Mobilitätsplattform bereits erfolgreich in der eigenen On-Demand-RideSharing-Flotte in Berlin, Hamburg, München und Leipzig ein.
„RideSharing ist die ideale Ergänzung zum regulären Linienbetrieb im öffentlichen Nahverkehr", sagt Bruno Ginnuth, Geschäftsführer von CleverShuttle. Fraglich ist, ob es eine sinnvolle Ergänzung bei den gewählten Parametern ist: Nur nachts aktiv, wenn das Fahrtvolumen gering sein wird. Begrenztes Gebiet in einer Kleinstadt.
Bild: Stadtverkehr Lübeck GmbH (alle Rechte vorbehalten)