Ricotta selbstgemacht

Von Sarahj
Früher hätte ich diese Aussage als reine Zeitverschwendung abgetan: Es lohnt sich, Dinge selbst herzustellen, die man eigentlich überall kaufen könnte. Eine Behauptung bzw. sogar vielmehr eine Einstellung, die sicherlich von einigen von euch (Foodbloggern) geteilt wird.  Hier meine ich das insbesondere in Bezug auf Essen, man kann die Aussage aber auch weitläufiger interpretieren.
Bei mir hat sich das Interesse am Selbermachen mit der Zeit eingeschlichen - einhergehend mit zunehmendem Interesse am Thema Kochen. Mir geht es nicht unbedingt darum, mich durch das Selbermachen von Produkten unabhängig von großen Lebensmittelproduzenten zu machen. Es ist viel mehr das Erfolgserlebnis und die Freude nach einem gelungenen Herstellungsprozess, und der Geschmack ist einfach auch immer besser, ob es nun an den nicht vorhandenen Zusatzstoffen oder an der Liebe bei der Zubereitung liegen mag.

Ein ganz schönes Beispiel für das oben beschriebene Szenario: selbstgemachter Ricotta. Rezepte gibt es ganz viele, auch auf sämtlichen Blogs. Letztendlich wird überall Vollmilch erhitzt, dann Säure (Zitronensaft) eingerührt, sodass die Milch gerinnt, und dann wird die Flüssigkeit abgegossen. In einigen Rezepten wird die Milch nicht ganz aufgekocht, sondern nur auf 80°C erhitzt. Da ich aber kein Thermometer besitze und das Ricottarezept von Dani ("Flowers on my plate") abgespeichert hatte, habe ich mich an ihre Vorgehensweise gehalten. Herausgekommen ist ein ganz unglaublich leckerer Ricotta (allerdings erst beim zweiten Versuch, ich hatte beim ersten Mal wohl zu wenig Zitronensaft genommen, und zu viel im Topf gerührt, nachdem ich diesen hinzugegeben hatte). Der Vollständigkeit halber noch die Anmerkung, dass richtiger Ricotta aus Molke hergestellt wird und nicht aus Milch, also hierbei handelt es sich korrekt ausgedrückt um "falschen Ricotta" :-).
Das gleiche Spiel wie beim Quarkblätterteig ... morgen zeige ich euch ein Rezept, wie ich den selbstgemachten Ricotta weiterverwendet habe.