RICOCHET #10. Amie Siegel. Double Negative

RICOCHET #10. Amie Siegel. Double Negative


Die zehnte Ausstellung aus der Reihe RICOCHET wird am Freitag, den 11.3. mit der Künstlerin Amie Siegel eröffnet. Die Film, Performance, Fotografie und Installation umfassende Schau inszeniert einen Dialog zwischen 2005 bis 2015 entstandenen Werken der 1974 in Chicago geborenen Künstlerin. Die Ausstellung bietet dem Publikum Gelegenheit, sich näher auf Siegels umfassendes assoziatives Schaffen einzulassen.

Indem sie Geschichten, Ethnographien und gespiegelte filmische Formen anhäuft, um auf subtile Weise verborgene kulturelle Narrative ans Licht zu bringen, erzeugt die Ausstellung sowohl innerhalb einzelner Werke als auch zwischen den verschiedenen Werken selbstreflexive Inszenierungen und erweitert so den umfassenden Montage-Gestus der Künstlerin. Das Interesse, das Siegel der jüngeren Vergangenheit, Strukturen der Zeit, Rekursion und Doppelungen sowie der gesellschaftlichen Konstruktion von Wert entgegenbringt, dient als Ausgangspunkt für die Gliederung der Ausstellung in eine Reihe von »Ritornellos« – von reflexiven Passagen aus Wiederholung und Differenz.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die aus mehreren Elementen bestehende Arbeit »Provenance« (2013), ein Film, der in umgekehrter Richtung den weltumspannenden Handel von modernen Möbeln aus der indischen Stadt Chandigarh verfolgt – einen Weg von begüterten Häusern über Versteigerung, Restaurierung und Transport zurück zu ihrem Ursprungsort, der kontroversen, von Le Corbusier geplanten Stadt. Im Jahr 2013 wurde »Provenance« bei Christie’s in London versteigert, wodurch das Werk selbst Teil des spekulativen Kreislaufs wurde, den es darstellt.

Siegels neue Arbeit »Double Negative« (2015), die im Auftrag des Museums Villa Stuck speziell für die Münchner Ausstellung entstanden ist, deutet Brüche zwischen Original und Nachbau, Artefakt und Kopie an. Zwei 16-mm-Projektoren zeigen gleichzeitig die blendend weiße Villa Savoye in Poissy außerhalb von Paris und deren Doppelgängerin, eine in Canberra, Australien, errichtete Kopie in schwarzer Farbe. Jeder der beiden Filme wurde als Negativ auf 16-mm-Film abgezogen, wodurch sich eine Umkehrung von Hell und Dunkel ergibt. Die antipodische schwarze Villa Savoye beherbergt ein ethnographisches Archiv, wo – wie Siegel in ihrem HD-Farbvideo zeigt – digitale Duplikate von Sammlungen anthropologischer Filme, Fotografien, Dias und Tonaufnahmen aufbewahrt werden. Zwischen »Provenance« und »Double Negative« rückt die Ausstellung eine Reihe von Werken in den Mittelpunkt, die auf ein kritisches Gespür für Orte wie Gegenstände schließen lässt.

Kuratorin: Yara Sonseca Mas

RICOCHET #10

Amie Siegel. Double Negative

12. März bis 5. Juni 2016

RICOCHET #10. Amie Siegel. Double Negative

RICOCHET #10. Amie Siegel. Double Negative

Ein zweisprachiger Katalog mit Beiträgen von Yara Sonseca Mas und Miguel Cirauqui sowie einem Gespräch zwischen der Künstlerin und Michael Taussig wird begleitend zur Ausstellung erscheinen.

Foto:

Amy Siegel, Double Negative, 2005

Amie Siegel, Double Negative, 2015, two synchronized 16mm films, HD colour video, Installationsansicht, Foto: Vipul Sangoi

Amie Siegel, Provenance, 2013, HD video, 40 Min., Installationsansicht, The Metropolitan Museum of Art, New York, MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien


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