„Clash The Truth“
(Captured Tracks)
Macht man sich die Mühe und hört sich durch das, was Dustin Payseur, Sänger der New Yorker Beach Fossils, unter dem Titel „Beach Fossils Guide to Punk“ als sein ureigenstes Wurzelwerk zusammengemixt hat, darf man schon staunen: Jede Menge alleredelsten Krawalls urbritischer Prägung, versetzt mit etwas heimatlichem Hardcore – muss der drauf sein. Der Gegensatz zum ersten und selbstbetitelten Debüt seiner Band fiel dann auch denkbar krass aus – melodischer Dreampop, butterweich, schwärmerisch. Hart ist anders. Doch dabei ist es nicht geblieben – die Beach Fossils anno 2013 gehen auf ihrem neuen Album wenn schon nicht übermütig, so doch etwas straighter zu Werke, Anleihen bei den Rakes oder auch dem surfigen Wavepop der Drums lassen den Sound nun kompakter, geradliniger erscheinen – beileibe noch kein Krach, aber die Richtung gefällt.
Die elf Stücke, unterbrochen von kurzen Instrumentals, sind allesamt recht ähnlich aufgebaut – fein gewirkter, kühler Gitarrenpop, mal mit dem Effektpedal veredelt („Burn You Down“), als Duett angelegt („In Vertigo“ mit der zauberhaften Kazu Makino von Blonde Redhead), schief angespielt wie „Taking Off“ und „Caustic Cross“ oder, einmal nur, etwas verträumt („Sleep Apnea“). Wie bei den angesprochenen Vorbildern haben auch die Beach Fossils ein gutes Gespür für die richtigen Töne zur richtigen Zeit, ihre Akkorde geraten anmutig, ohne zu süß oder gar kitschig zu klingen, der Song „Birthday“ gibt das beste Beispiel für diese nahezu perfekt austarrierten Arrangements. So ist „Clash Of Truth“ vielleicht nicht der ganz große, der revolutionäre Wurf, es beansprucht einen nicht über die Maßen, ist aber gerade richtig für den kleinen Hunger und das Wohlgefühl danach und genau deshalb so gut zu haben.
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