Richtig packen – So arten Ihre Urlaubsvorbereitungen nicht in Stress aus

Du fliegst nach Mallorca? Hast Du es gut! Ich will auch mit! Aber wie – Du fliegst nur mit Handgepäck? Das geht doch gar nicht!

Ein Domizil hat immer Vorteile

Doch das geht! Zugegeben, ich genieße auch einige Privilegien, wenn ich der Deutschen liebste Insel besuche. Da ich dort gelebt und gearbeitet habe, verfüge ich immer noch über eine Bleibe auf der Sonneninsel. Daher kann ich auch einige Sachen dort aufbewahren. In meinem Fall ist das fast eine komplette sommerliche Garderobe. Dazu gehören T-Shirts und Schuhe, aber auch Wanderhosen und Schlafanzug. Und da ich öfter als einmal pro Jahr vorbeischaue, kann ich auch Deo und Zahnpasta in meinem Bad deponieren. Eine Waschmaschine vereinfacht mir den Aufenthalt zusätzlich. Bei dem Klima trocknet zumindest in den Sommermonaten alles ratzfatz.

Drei Wochen USA mit Handgepäck? Ich sehe gesparte Zeit und gespartes Geld!

Aber jetzt seien wir mal ehrlich: Eigentlich kann das fast jeder. Mit Handgepäck fliegen, meine ich. Oder zumindest mit einem kleineren Koffer. Ich bin nur mit Handgepäck bewaffnet sogar schon drei Wochen in die USA geflogen. Welchen Vorteil das bringt? Wenn Sie nur mit Handgepäck unterwegs sind, checken Sie im Idealfall bereits zu Hause online ein, drucken Ihre Bordkarte aus, kommen maximal eine Stunde vor Abflug am Flughafen an und gehen direkt zum Gate. Kein lästiger Check-In am Schalter, kein Bangen, ob das Gepäck ankommt, keine endlosen Wartezeiten. Heutzutage sind viele Flüge sogar deutlich billiger, wenn Sie nur Handgepäck mit sich führen. Daran erkennen Sie übrigens auch die Pendler am Flughafen: Kurz vor knapp kommen sie im forschen Schritt ans Gate und verschwinden genauso schnell wieder, nachdem der Flieger gelandet ist. Sie müssen ja nicht am Gepäckbank warten.

Flüssigkeiten minimieren oder vor Ort kaufen

Jetzt fragen Sie sich sicher: Und was ist mit den Flüssigkeiten? Das gibt doch Ärger an der Sicherheitskontrolle. Keine Sorge, da haben Sie zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, dass Sie nur Fläschchen, Tübchen und Tiegel mitnehmen, die jeweils maximal 100 ml fassen, zusammen maximal ein Liter. Das alles wandert in einen wieder verschließbaren, durchsichtigen Plastikbeutel. So haben Sie Ihren Bedarf für mindestens eine Woche gedeckt. Den Beutel legen Sie an der Sicherheitskontrolle einfach separat in ein Körbchen. Meistens werden Sie ja auch nach Flüssigkeiten gefragt und können ihn dann präsentieren. Die zweite Möglichkeit ist, dass Sie alles zu Hause lassen und am Urlaubsort gleich den nächsten Supermarkt ansteuern. Dort gibt es Zahnpasta, Deo, Rasierschaum und was man so alles braucht. Sind Sie länger als eine Woche weg, rentiert sich dieser Weg schon. Kleine Reste können Sie am Ende Ihres Urlaubs dann im Müll entsorgen. Und noch ein kleiner Tipp: Mückensprays oder Sonnencreme sind am Urlaubsort manchmal effektiver als die mitgebrachten Mittel, da sie auf das jeweilige Land abgestimmt sind.

Für Urlaub in der Sonne gilt: Seien Sie ehrlich! – Überflüssiges zu Hause lassen

Ihre nächste Frage lautet sicherlich: Und wo verstaue ich mein ganzes Gepäck? Das Handgepäck bietet doch viel zu wenig Platz. Für den Winterurlaub oder Ferien im hohen Norden Kanadas gebe ich Ihnen sogar Recht. Da geht es ohne Koffer nicht. Ansonsten kann ich Sie beruhigen: So ein Trolley hat mehr Fassungsvermögen, als man denkt. Außerdem ist Ihre Ehrlichkeit gefragt. Ehrlichkeit? Ja! Seien Sie mal ganz ehrlich zu sich selbst und überprüfen Sie, was Sie im Urlaub tatsächlich benötigen. Handtücher gibt es meist im Hotel, in der Jugendherberge kann man sie leihen. Für einen Föhn gilt das ebenfalls. Und für die Klamotten werden Sie feststellen, dass Sie am Ende doch nur Ihre Lieblingsteile angezogen haben. Zudem packen wir prinzipiell viel zu großzügig. Nutzen Sie die Zwiebeltechnik. An kühleren Tagen oder am Abend kann man auch einen Pullover über das T-Shirt ziehen. Deswegen muss dieser Pullover noch nicht in die Wäsche. Er kann noch ein zweites Mal getragen werden. Viele Urlaubsorte bieten auch Waschmöglichkeiten, sei es ein Waschraum direkt im Hotel (in den USA sehr verbreitet) oder ein Waschsalon um die Ecke. Dank Industriemaschinen ist die Wäsche innerhalb einer Stunde dann oft wieder frisch und sauber.

Alltags-Methode vs. Packliste

Ich muss immer grinsen, wenn jemand in meiner Umgebung stöhnt: „Ich muss noch packen!“. Packen ist doch etwas Schönes, es bedeutet Vorfreude auf die Reise. Bei Geschäftsreisen hatte ich mit der Zeit eine regelrechte Routine entwickelt. Diese habe ich dann auf meine Urlaubsreisen ausgedehnt. Am Tag vor meiner Abreise lege ich mir meinen Handgepäck-Trolley offen ans Bett und immer, wenn ich an diesem Tag etwas in die Hand nehme, dass ich auch auf der Reise brauche, lege ich es in den Koffer. Diese Methode deckt schon mal 95% meines Bedarfs ab. Am Abend vor der Abreise mache ich dann Ordnung. Für meine Mallorca-Trips kann es schon mal vorkommen, dass ich erst am Tag des Abflugs packe. Das klappt aber wirklich nur mit Routine. Ansonsten kann auch eine Packliste helfen, die Sie immer auf dem neuesten Stand halten. Dann müssen Sie nur noch die üblichen Verdächtigen abhaken und passen den Rest individuell nach Reiseziel an.

MUSS-Artikel immer ins Handgepäck oder über Kreuz packen

Arznei, für die Damen die Pille, Laptop und Kamera wandern bei mir prinzipiell ins Handgepäck. Dabei kreist in meinem Kopf immer die Frage: „Brauche ich das, wenn mein Koffer verloren geht?“ Ist die Antwort „Ja“, bedeutet das Handgepäck. Reisen Sie mit Partner/-in, können Sie auch über Kreuz packen. Geht ein Koffer verloren, haben Sie die ersten Tage wenigstens den anderen mit Ihren wichtigsten Utensilien. Bei der Technik bin ich allerdings empfindlich, mein Laptop und meine Kamera sind mir heilig. Daher darf ihnen nichts passieren. Im Koffer ist ihre Zukunft eher ungewiss, im Handgepäck habe ich noch Einfluss auf ihre Behandlung. Und damit ich nicht die Dimensionen meines Trolleys sprenge, habe ich mir einen kleinen 11 Zoll Laptop zugelegt. Er verfügt über die gleichen Funktionen wie seine großen Brüder, ist aber wesentlich leichter und kleiner. Zurück zu Hause kann ich meine Daten wieder auf meinen Arbeitsrechner überspielen.

Adresse und Markierung am Koffer sind unumgänglich

Dass Ihr Gepäck mal verloren geht, kann vorkommen. Es ist mir auch schon passiert, nach drei Tagen hatte ich es Gott sei Dank wieder. Daher habe ich im Handgepäck immer einen Satz Kleidung zum Wechseln. Den Rest regelt die Kreditkarte im Fall des Falles. Shoppen im Urlaub macht ja auch Spaß. Deshalb ist es aber auch wichtig, dass Sie immer Ihre Start- und Zieladresse am Koffer befestigen. Ich mache das gerne mit einem individuellen Anhänger oder mit einem bunten Band. So finde ich den Koffer später dann auch schneller auf dem Gepäckband. Oder Sie reisen gleich mit einem kunterbunten, auffälligen Exemplar.

TSA- und Vorhängeschloss für ein sicheres Gefühl

Ich sichere meinen Koffer auch immer mit einem Schloss, damit er a) nicht so leicht aufspringt und b) nicht das Interesse von Langfingern weckt. Dafür verwende ich ein TSA-Schloss. Dieses können Flughafenmitarbeiter mit einem Universalschlüssel im Verdachtsfall öffnen (bei einem gewöhnlichen Schloss wird der Koffer dann aufgebrochen), ansonsten kommt aber niemand an den Inhalt heran. Das gilt auch für mein Handgepäck. Nicht immer liegt es direkt über meinem Kopf im Staufach, daher kann ich es nicht permanent im Auge behalten. Das Schloss gibt mir zumindest ein Gefühl von Sicherheit.

Falten Sie noch oder rollen Sie schon? – Nutzen Sie die Lücken

Zum Schluss noch ein Tipp zum Packen an sich: Rollen Sie Ihre Kleidung und stopfen Sie die Lücken. Wenn man die Klamotten ganz eng rollt, passen sie wunderbar in den Trolley. Vakuumbeutel können auch helfen beim Platzsparen. Man sollte sich dann aber sicher sein, dass man bei der Rückreise die Beutel wieder verwenden kann, sonst wird es eng. Und lassen Sie für die Rückreise immer etwas Platz für Mitbringsel. Denn erstens wäre es schade, wenn Sie diese aus Platzmangel zurücklassen müssten und zweitens ist Übergepäck teuer. Da wird auch beim Handgepäck immer mal wieder stichprobenartig kontrolliert. Vergewissern Sie sich also vor dem Flug, ob Sie sechs, acht oder zehn Kilogramm Handgepäck mitnehmen dürfen. Eventuell gehört die Handtasche auch schon dazu. Jede Airline handhabt diese Limits anders.

Kleinigkeiten können Sie aber auch in den Lücken verschwinden lassen. Zum Beispiel passen Socken und Unterwäsche wunderbar in Schuhe. Gute Kleidung legen Sie am besten ganz oben auf oder hinter das Netz. Dort habe ich auch immer meine Dokumente (Kopie Pass, NIE in Spanien usw.) verstaut, damit sie nicht knicken.

Wenn Sie noch weitere Tipps zum effizienten Packen haben, können Sie diese gerne hier in den Kommentaren hinterlassen. Guten Flug und schöne Reise!

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