Da macht sich dann doch bemerkbar, dass ich nicht früher mit diesen Thema konfrontiert wurde sondern eben erst jetzt.
Doch die anderen beiden (die ersten beiden) Drittel des Buches, in dem Dawkins erklärt, was Evolution ist, wie sie funktioniert und vor allem, weshalb sie nur so ablaufen konnte, dass sie die heute sichtbaren Ergebnisse (in Form der derzeit lebenden Tiere und Pflanzen) mit sich brachte; das ist gut zu lesen.
Ganz vermeiden kann Dawkins in diesem Buch nicht, regelmäßig sehr theoretisch, ja, mathematisch zu werden. Der Uhrmacher ist auch eine Einführung in die statistische Mathematik
Typisch für Dawkins ist auch in diesem Buch, dass er komplizierte und kaum verständliche Sachverhalte in eine Sprache übersetzt, die auch mir als relativem Laien erklären kann, wie Dinge ablaufen, die auf molekularer Ebene geschehen und wie dies Auswirkungen haben kann (und ganz offensichtlich auch hat) auf solch große “Einheiten”, wie es die sichtbaren, lebenden Dinge sind.
Es ist ein Trugschluss, zu meinen, dass Dawkins einfach “nur” Darwins Evolutionstheorie erklärt. Vielmehr ist “Der blinde Uhrmacher” als eine Fortentwicklung bzw. Interpretation des Darwinismus zu verstehen (siehe auch “Das egoistische Gen”, 1976). Und als klare Abgrenzung zum Kreationismus und Lamarckismus, die leider immer noch (und aktueller denn je) notwendig ist. (Quelle: Amazon.de (wie oben)
Das Buch trägt den langen Untertitel: “Warum die Erkenntnisse der Evolutionstheorie zeigen, daß das Universum nicht durch Design entstanden ist” – und weist es nach.
“Der blinde Uhrmacher” ist ganz sicher ein Standardwerk, wenn man sich für die Darwinsche Evolutionstheorie interessiert. Auch wenn es mir manchmal schwer fällt zu unterscheiden zwischen dem, was Dawkins eigene Erkenntnis ist oder die Anderer. Wobei das bei diesem Buch deutlicher wird als im egoistischen Gen.