Das MACRO, Museum zeitgenössischer Kunst in Rom, widmet dem Werk des Konzeptkünstlers Riccardo De Marchi einen Raum, um seine Installation Riccardo De Marchi: Fori Romani zu zeigen. Die Show wird bis zum 30. Oktober geöffnet sein und will die Arbeit dieses Künstlers präsentieren, der Musik und bildende Kunst zusammenbringt, um die Konzepte seiner Werke zu verorten.
Die von Luca Massimo Barbero und Elena Forin kuratierte Ausstellung ist Teil einer Ausstellungsreihe des Museums die versucht, den Liebhabern der bildenden Kunst zeitgenössische Kunst und vor allem Konzeptkunst zu zeigen.
Die Installation Riccardo De Marchi: Fori Romani ist ein interessantes Werk, welches seine Arbeitsweise mit einer dem Design sehr nahe kommenden klaren Ästhetik weiter verfolgt. Er verbindet hier Ironie mit Transzendentalem, die sich in Texten, Perforationen und Zeichen ausdrücken, welche in spielerischer Erzählung artikuliert werden. Gemeinsam mit der Installation werden weitere seiner Werke präsentiert, wie die Plattencover welche er auf die Oberfläche des Museums anbringt und die sich in Flächen für Perforationen verwandeln, die er als Ergänzung zu seinem Martian –Text erarbeitet.
Ricardo De Marchi wurde 1964 in Udine, Italien geboren. Der Maler wird seit 1987 in wichtigen Museen in Europa und Nordamerika gezeigt. In seinen konzeptuellen Arbeiten behandelt er die Dekonstruktion der Signifikanten, die eine Repräsentation des Unbewussten mit sich bringt innerhalb derer die Kommunikation zwischen Betrachter und Künstler auf individuelle Interpretationen reduziert wird.
De Marchi bedient sich bei seiner Arbeit des Dekonstruktivismus von Jacques Derrida. Die Dekonstruktion ist das Denken welches kritisiert, analysiert und die Worte und ihre Konzepte untersucht. Derrida geht von dem deutschen Begriff Destruktion aus, den Martin Heidegger in dem Buch Sein und Zeit verwendet und benutzt, indem er den Ansatz der Metaphysik verfolgt und im Bereich der Linguistik anwendet.
Bei der Dekonstruktion wird das Werk nicht als unabhängiges Repräsentationsobjekt untersucht, sondern als Resultat von Prozessen, die mit anderen visuellen Praktiken und multiplen Diskursen in Verbindung stehen. So schafft er es, Hierarchien, Inkonsistenzen und Ungleichheiten, die mit Glaubenssystemen in Verbindung stehen, evident zu machen.
So beschäftigt sich die Dekonstruktion mit den Verlagerungen die innerhalb der klassischen Konzeptionen der Museen existieren und mit dem Umgang mit Raum als Resultat einer Verwendung von neuen Flächen, die eine Karte von konzeptuellen Beziehungen entwerfen, welche den Ort oder das Territorium, von dem aus der Schaffensprozess beobachtet wird, mitgestalten.
So besetzen die Künstler heute Räume die für andere Aktivitäten vorgesehen sind oder sie verändern bei einer Museumsausstellung die Außenwände desselben, um sie so zu einem Teil der Ausstellung werden zu lassen. Auch gibt es urbane Interventionen bei denen das Museum aufhört, für den Künstler einen Wert darzustellen als Ort der Kunst.
Für mehr Information http://www.macro.roma.museum/mostre_ed_eventi/mostre/riccardo_de_marchi_fori_romani