Beispielsweise Tomaten oder Gurken sind im Lebensmittelgeschäft ja das ganz Jahr erhältlich. Wieso soll man sich also noch nach der Natur richten?
Vor Kurzem habe ich von Blogg dein Buch das erste grosse Kochbuch "Landfrauenküche" der Verbraucherzentrale erhalten.
In diesem wird einem genau dieses Thema "saisonal und regional Kochen" näher gebracht und zudem sehr detailliert erklärt, auf was man dabei achten sollte. Zu Beginn fokussiert sich das Buch auf informative Angaben. Anhand der drei vorgestellten Landhöfe werden dem Verbraucher die Vorteile regionaler und saisonaler Nahrungsmittel aufgezeigt. Darüber hinaus gibt es Hinweise zur Lagerung und Haltbarkeit verschiedener Produkte. Sehr hilfreich waren für mich die Hinweise zum Einfrieren von Obst und Gemüse. Zudem hat es Informationen zur Lagerung von Lebensmitteln, ob im Kühlschrank oder ausserhalb. Ebenfalls toll ist der Saisonkalender für Obst und Gemüse.
Im Hauptteil des Buches verraten die Landfrauen ihre Lieblingsrezepte, welche nach den vier Jahreszeiten aufgeteilt sind. Sie bieten eine Fülle von Möglichkeiten. Man findet alles, von der Frühlingsvorspeise wie ein feines Kressesüppchen oder einem herbstlichen Rotkohlsalat, über Hauptgerichte mit Wintergemüse, Fisch, Fleisch, Geflügel oder Wild bis hin zu saisonalen Nachspeisen. Toll finde ich, dass es am Ende jeder Jahreszeit einen Menuvorschlag hat. Es sind alltägliche Rezepte, welche aber sehr raffiniert und einfallsreich zusammengestellt wurden. Es werden Zutaten benutzt, die ich ohne diese Tipps nie gekauft hätte, wie beispielsweise Mangold, Wirsing oder Stachelbeeren.
Etwas schade ist, dass nicht alle Gerichte bebildert wurden. Die vorhandenen Bilder sind aber sehr ansprechend. Dafür ist man mit dem Druck auf 100 % Recyclingpapier dem Thema des Buches treu geblieben. Die Bilder sind bewusst sehr schlicht gehalten. Als kleine Anekdote aus dem "Making of" wurde mir mitgeteilt, dass alle Gerichte nach dem Fototermin mit Freude aufgegessen wurden. Das somit, wie sonst üblich in der heutigen Food-Fotografie, auf Glycerin, Haarspray oder andere unverdauliche Mittel verzichtet wurde, erachte ich als vorbildlich.
Durch dieses Buch wird einem bewusst, welche Vorteile regionales und saisonales Einkaufen bietet. Mehr noch, es ist eine Quelle bodenständiger und abwechslungsreicher Rezeptideen, ohne exotisches Beigemüse.
Noch nie war ich ein Fan von Rhabarbern, auch der Kuchen meiner Mutter konnte mich nicht überzeugen. Das Rezept der Landfrauen mit Baiser hat mich aber neugierig gemacht. Nur soviel, innert kürzester Zeit habe ich diesen Kuchen schon zweimal gebacken - sooo lecker! Denn die süss-sauere Zusammensetzung hat's in sich.
Rezept für 1 Kuchen von 26cm Durchmesser:
150g Mehl75g Butter75g Zucker2 Eier1 prise Salz wenig Vanillemarkwenig Backpulver750g Rhabarber50g brauner Zucker125g Puderzucker1 TL Zitronensaft100g MandelblätchenBakcken:vorgeheitzt170°C 25 - 35 Minuten
Zubereitung:
1. Das Mehl und den Zucker in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken. Die Butter in kleine Stückchen schneiden und auf dem Zucker-Mehl-Gemisch verteilen.
2. Die Eier trennen. Die Eigelbe, eine Prise Salz, das Vanillemark und das Backpulver in die Mulde geben. Die Fettstückchen in das Mehl einarbeiten und zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teigballen in Folie einschlagen und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
3. Den gekühlten Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche gleichmässig, ca. 2cm dick ausrollen. Anschliessend den Teig in die Backform geben.
4. Rhabarber waschen, putzen und in Stücke schneiden, auf dem Boden verteilen, den Zucker gleichmässig darüberverteilen. Den Kuchen in den vorgeheitzten Ofen schieben.
5. Kurz vor Ende der Backzeit das Eiweiss sehr steif schlagen, dabei nach und nach Puderzucker und Zitronensaft hinzugeben. So lange schlagen, bis die Masse schnittfest ist.
6. Die Eiweissmasse auf den Kuchen streichen, die Mandeln darauf verteilen. Den Kuchen noch ca. 10 Minuten weiterbacken, bis der Eischneedecke goldbraun ist.
7. Den Kuchen auskühlen lassen, vorsichtig aus der Form lösen, mit Puderzucker bestäuben und anschliessend servieren.
Tipp:
Der Teig lässt sich schon einen Tag vorher zubereiten.
Bestellen kann man das Buch HIER.