"Verflucht geile Sache, aber wie fotografiert man eigentlich Ketchup?"
///George
Vegetarische Barbecue-Ketchup-Schweinerei.
Last Minute Rezept: Die Rhabarber Saison endet dieses Jahr am 24. Juni, also gestern, genauso wie die Spargel Saison. Ein interessantes Mindesthaltbarkeitsdatum, welches jedes Jahr auf den Johannistag fällt und viel darüber diskutiert wird, ob ab diesem Zeitpunkt der Oxalsäuregehalt in den Pflanzen für den Genuss zu hoch wird, oder man den Pflanzen einfach Ruhe geben muss, damit man sich nächstes Jahr wieder darauf freuen kann. Wie auch immer. Wer jetzt noch Rhabarberstangen hat und sich überlegt was sie damit machen soll, hier ein Last-Minute-Tip, der von Christina stammt und der sie selbst so begeisterte, dass sie nur noch in der Lage war in Großbuchstaben zu sprechen. Rhabarber-Tomaten-Ketchup!
Zunächst: Ketchup fällt in eine Kategorie von Nahrungsaccessoires, die ich in der Regel für zu aufwändig halte selbst zu machen, deren (Zeit-)Kosten-Nutzen-Rechnung asymmetrisch hinkt, deren Herstellung eigentlich nur ab einer Menge einer kompletten Football-Manschaft Sinn macht, ich das ganze aber eigentlich gar nicht so oft esse, oder deren zu erwerbenden Produkten mich ausreichend zufrieden stellen, so dass ich es einfach gleich lasse. Ketchup eben. Und dann kommt Christina mit ihren überdrehten Majuskeln und ich werfe diese ganzen Prinzipien über Bord.
Ich habe mich nicht ganz an ihr Rezept gehalten, weil mich gleich beim Entstehungsprozess und beim ständigen Abschmecken und Probieren mehrere Visionen trafen. Die eine beinhaltete einen sprechenden Raben, hat aber wenig mit dem Ketchup zu tun. Eine andere und wesentlich ketchuporientiertere Vision war, dass das ganze irgendwie stark nach einer leckeren BBQ-Sauce ausschaute und ich nur ein paar Kleinigkeiten ändern bzw. hinzufügen müsse, um meiner eigenen Vorstellung einer guten BBQ-Sauce gerecht zu werden. (Eigene Vorstellung? Naja, vegetarisch eben. "Echte" BBQ-Sauce wird bekanntlich aus ausgewrungenen Schweinen hergestellt, aber ausgewrungenen Tofu finde selbst ich nicht gut.) Daher ist das Mengen-Verhältnis bei mir stärker zu Gunsten der Tomaten ausgefallen und anstelle von normalem oder Zitronensalz habe ich Rauchsalz verwendet. Das schreit BBQ wenn man den Deckel abnimmt. Verflucht geile Sache. Dazu noch etwas Worcestershire Sauce. Beibt nur eine Frage offen: wie fotografiert man eigentlich Ketchup? Antwort: Indem man eine kleine Sauerei in der Küche veranstaltet!
Rhabarber-Tomaten-Ketchup BBQ Style
Zutaten:
500 g Rhabarber
250g passierte Tomaten
1 Rote Zwiebel
200 ml Rotweinessig
3 Nelken
2 kleine Lorbeerblätter
1 TL Senfsaat
250 g brauner Zucker
1 Schuss Worcestershire Sauce
1 Schuss Whiskey
Rauchsalz (kräftige Prise)
1 TL Pfeffer
Rhabarber waschen, schälen und in Stücke schneiden. Zwiebeln fein hacken. Gemeinsam mit den Tomaten und dem Rotweinessig in einen Topf geben und 5 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Zucker, Salz, Pfeffer, Worcestershire Sauce und Whiskey (eigentlich nur der Coolness wegen) hinzufügen. In einem Teefilter Nelken, Lorbeer und das Senfsaat in der Sauce versenken und rund 40 Minuten einköchlen lassen. Den Teefilter entfernen und einmal ordenltich mit dem Pürirstab durch die Masse mähen. Nochmal mit Rauchsalz abschmecken und solange einköcheln lassen, bis die gewünschte Konsitenz erreicht ist. Sofort in sterilisierte Gläser oder Flaschen füllen, gut verschließen, auf den Kopf stellen und abkühlen lassen und beim nächsten Grillen wissen wo sie stehen.Rezept drucken