Rhabarber Curd und Rhabarbertarte

Von Behyflora @Behyflora


Hin und her habe ich überlegt. Mir regelrecht den Kopf zerbrochen. Was mach ich nur mit dem tollen Rhabarber aus unserem Garten. Sirup? Marmelade? Eine Tarte? Ja, ja, schon. Alles super lecker und toll. Aber doch irgendwie das was jeder macht, oder? Irgendwas Neues muss her!
Die Zeit raste nur so dahin und ich hatte immernoch keine Idee. Bis mich plötzlich eine Eingebung traf. Ich hatte davon gelesen, dass man statt Lemon Curd auch Himbeer oder Maracuja Curd kochen könnte. "Das muss doch auch mit Rhabarber gehen!", dachte ich mir.
Und prompt war die Idee geboren. Ich koche Rhabarber Curd. Das funktioniert bestimmt.
  Herausgekommen bei meinem Experiment ist eine wunderbar süß-fruchtige und sahnige Rhabarbarcreme die einfach zum Niederknien ist. Sie erinnert mich so dermaßen an die Erdbeer Sahnebonbons aus meiner Kindheit, dass ich nicht mal ein Brot unter der Creme brauche. Ein einfacher Löffel und ein Glas vom Rhabarbercurd reichen für mich vollkommen aus um meine Geschmacksknospen in Verzückung zu versetzen.
Und das alles ohne Sahne und Erdbeeren. Woher kommt dann nur die Assoziation?!
Der Rhabarber Curd erinnert mich fast schon an eine fluffig luftige Mousse und schmeckt einfach nur richtig spritzig frisch. Richtig toll macht sie sich auf einem frischen Brötchen am Morgen oder auch als Zwischenschicht in Tartes oder Kuchen. Einfach nur yummy! 

Hier also das Rezept. Noch habt ihr die Möglichkeit euch einen Vorrat des Süßen Glücks anzulegen:
Ihr braucht für etwa 3 Weckgläser à 230ml
250g Rhabarber ( am besten Erdbeerrhabarber, da könnt ihr die Schale dran lassen und die Farbe wird sehr schön!)
150g Zucker
80g Butter
5 Eigelb (die Eiweiß für den Baiser für die Rhabarbertarte verwenden)
2 EL Zitronensaft
1 Prise Salz
Schneidet den Rhabarber in Stücke und lasst ihn zusammen  mit 2 EL Zucker etwas Saft ziehen. Kocht ihn danach so lange bis er vollständig zerfallen ist. Schlagt jetzt über einem heißen Wasserbad die Eigelbe zusammen mit dem restlichen Zucker und der Prise Salz auf und schlagt die Rhabarbermasse mit dem Zitronensaft nach und nach dazu bis eine dickliche Creme entsteht. Fügt nun noch die Butter hinzu und füllt das Mousse noch heiß in heiß ausgespülte Gläser. Sofort verschließen, denn dann hält sich der Curd spielend leicht etwa 1 Monat im Kühlschrank.

Aber natürlich möchte ich euch die klassischen Rhabarberrezepte nicht vorenthalten, denn ich konnte es nicht lassen und musste natürlich auch noch Sirup kochen und eine leckere Rhabarbertarte backen. Tja.. so ist das nunmal. Und der Rhabarber Curd lässt sich besonders für die Tarte super weiterverwenden!
Für die Tarte bereitet ihr den Rhabarber vor indem ihr ihn in feine Stücke hobelt und mit etwas Zucker mischt, damit er Saft ziehen kann. Für den Boden stellt ihr einen einfachen Mürbeteig her. Hier ein Rezept dafür:
240g Mehl
130g Zucker
160g kalte Butter
2 Eigelb
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
Verknetet alle Zutaten ordentlich miteinander und stellt den Teig dann für mindestens eine halbe Stunde kühl, bevor ihr ihn ausrollt. Fettet eine Tarteform aus und legt den ausgerollten Teig vorsichtig darüber und drückt ihn leicht fest. Stecht nun auf den Boden mit einer Gabel einige kleine Luftlöcher ein und befüllt den Teigboden mit getrockneten Erbsen oder Bohnen und lasst ihn bei etwa 180° Umluft für 15-20 Minuten blindbacken.
Kocht in der Zwischenzeit ein Päckchen Vanillepudding nach Packungsanweisung. Streicht auf den angebackenen Tarteboden eine ordentliche Schicht Rhabarber Curd, gießt den noch heißen Vanillepudding darüber und verteilt die vorbereiteten Rhabarberstücke darauf. Lasst die Tarte jetzt nochmal 20 Minuten im heißen Ofen backen.
Wenn ihr mögt könnt ihr nun noch eine Baiserhaube vorbereiten die ihr dann bei Oberhitze goldbraun backen lasst, oder ihr bestreicht die Tarte mit etwas Zucker- oder Rhabarbersirup.
Hm... lecker!

Der Vanillepudding und die frische süße von Rhabarber und Rhabarber Curd harmonieren einfach perfekt und lassen sämtliche Geschmacksknospen aufblühen. Eine tolle Kombination! Ich liebe diese eher unkonventionelle Art Rhabarberkuchen zu essen. Auf Rhabarberstreuselkuchen hatte ich dieses Jahr nämlich so gar keine rechte Lust. Muss ja auch nicht immer.

Was habt ihr aus euren Gartenvorräten schon so gezaubert? Wächst und gedeiht bei euch auch endlich alles? Ich kann mich ja kaum noch vor Salat aus dem eigenen Boden retten. Richtig toll und lecker ist das. Ich liebe es, wenn alles wächst und grün ist. So muss eine schöne Gartenzeit sein.
Ich muss mich übrigens mal richtig arg bei euch bedanken! Tausend Dank für all die lieben Kommentare der letzten Zeit, auch wenn es hier etwas still war. Ich bin so froh, dass ihr alle noch da seid. Aber ihr kennt das sicher selbst, es gibt Zeiten, da hat man soviel zu erledigen, dass man gar nicht recht dazu kommt überhaupt schöne Ideen zu entwickeln und da bleibt es lieber etwas stiller hier, als dass ich euch nicht sinnlosem BlaBla langweile. Danke für eure Treue und eure lieben Worte! :)