Titel: The Library of Unrequited Love
Band: Einzelband
Verlag: Maclehose Press (Quercus)
Genre: Realitätsroman
ISBN: 978-1-78087-051-9
Erscheinungsjahr: März 2014
Seitenanzahl: 90
Altersempfehlung: 14
Kaufpreis: 6,99 £
Krümelanzahl: 3
Hier kannst du mich kaufen.
Erster Satz:
Wake Up! What are you doing lying there?
Inhalt:
Sie bewegt sich still von einem Bücherregal zum nächsten und sortiert die Bücher ein, die von den Kunden der Bücherrei wieder zurückgebracht wurden. Dies ist das Bild, das die meisten Besucher lediglich von der unscheinbaren Frau wahrnehmen. Doch eines morgens entdeckt sie bei ihrem routinierten Rundgang einen Bibliotheksbesucher, der versehentlich in den heiligen Hallen eingeschlossen worden war. Zunächst ist sie wenig angetan von dem ungebetenen Gast, doch sie kommt ins Reden und schüttet ihm allmählich ihr kleines Herz aus.
Meine Buchgeschichte:
Auf dieses Buch hat mich Mareike, die Frau Seitengeraschel, aufmerksam gemacht. Fast schon in Vergessenheit geraten, entdeckte ich es dann bei unseren englischen Titel - und schwupps war es eingesackt. Obwohl es mich nicht so euphorisieren konnte, wie erhofft, hat es dennoch in mir eine ungeahnte Faszination für englische Literatur geweckt. Danke dafür.
Meine Meinung:
Obwohl ich bereits durch die gelesene Rezension sensibilisiert war, hatte ich dennoch eine ganz spezielle Erwartungshaltung an das Buch. Was soll man auch davon halten, wenn man eine Geschichte vor sich hat, die angeblich ein einziger Monolog sein soll. Allein die Vorstellung wollte mir noch nicht so richtig in den Kopf. Kann ein Autor es wirklich schaffen, einen einzigen Redefluss zu gestalten, ohne die vermeintlichen Zuhörer oder den Redner selbst agieren zu lassen? Ich glaube, ich wäre zu experimentierfreudig, um bei einem solchen schriftstellerischen Vorhaben, nicht doch das ein oder andere geschehen zu lassen.
Ich wagte mich also ins anderssprachige und überhaupt anders anmutende Büchlein. Optisch ist es wie bei so vielen englischen Büchern ein echter Hingucker. Das Thema Bücher mit der klischeehaft strengen Bibliothekarin entlockt dem Betrachter unwillkürlich ein flüchtiges Lächeln. Haptisch ansprechend ist es auch - die schwarzen Buchstaben auf dem Cover sowie die steife Dame sind etwas erhaben und fügen sich toll in das Gesamtbild. Das Cover zu bewerten fällt mir noch wahrlich leicht. Doch wie gehe ich an einen Roman heran, der keine Einleitung hat, in der man den Schauplatz und die handelnden Protagonisten kennen und lieben lernt? Was erzähle ich euch über den literatrischen Höhepunkt, wenn sich kein Spannungsbogen, ja gar kein Bogen finden lässt? Und welche Gefühle beschreibe ich euch beim Abschied von den Charakteren, wenn es gar kein aufösendes Ende gegeben hat? Durch die Wahl der Lektüre bin ich nicht nur an ein für mich leserlich bislang unerforschtes Feld gelangt, sondern auch rezensionstechnisch. Vor so einer Aufgabe stand ich bislang noch nicht. Und dennoch treibt mich eine unsichtbare Kraft von der Kurzgeschichte ausgehend an, mich zu erklären.
Mein Fazit:Ein faszinierendes kleines Büchlein, das mich nachhaltig beeindruckt hat! Allerdings hat mir bei diesem Roman einfach die Tiefe gefehlt und so konnte ich keine Beziehung zu der einzigen Person aufbauen, die sich mir darbot. Ich vergebe sehr optimistische ~ 3 Krümel ~
Jimmy