AutorIn: Denis Thériault
Titel: Siebzehn Silben Ewigkeit
Band: Einzelband
Verlag: dtv premium
Genre: LiebesgeschichteISBN: 978-3-423-24743-6 Erscheinungsjahr: Okt. 2009Seitenanzahl: 154Kaufpreis: 13,90€Krümelzahl: 2 Krümel
Inhalt:
Bilodo nimmt seinen Beruf sehr ernst. Jeder kennt ihn als gewissenhaften Briefträger. Doch in Wirklichkeit öffnet ehr seit geraumer Zeit nach Dienstschluss Briefe, die für andere bestimmt sind. Zu Hause träumt er sich dann in die Welten anderer Menschen bevor er sie wieder sorgfältig verschlossen beim Empfänger einwirft. Ein Briefwechsel hat es ihm besonders angetan; der zwischen einem Mann aus seinem Zustellbezirk und der zauberhaften Ségoléne. Wie wunderschön sie ist, weiß Bilodo von den Fotos, die sie ihrem Brieffreund geschickt hat. Ihre Briefe sind ganz besonders. Sie schreibt nicht über sich und ihre Familie, über die Arbeit oder ihr Land aus dem sie kommt - Guadeloupe. Jeder einzelne ihrer Briefe enthält lediglich ein einziges Heiku - und bei jedem neuen Brief, übertrifft sie sich mit der Schönheit ihrer Worte, die Sinnlichkeit in der Bedeutung und der Intensität der Gefühle, die sie bei Bilodo auslösen, auf ein Neues. Bilodo beginnt sich in die fremde Schönheit zu verlieben. Als sich ihm die Möglichkeit bietet, den Platz ihres Brieffreundes einzunehmen, nutzt er sie. Und verändert sich zu einem ganz anderem Menschen. Einen, den zwar Ségoléne auch lieben kann, aber doch nicht die Möglichkeit hat, es zu tun.
Meine Meinung:
Für die Punktzahl, die ich dem Roman gebe, habe ich den Inhalt eigentlich schon zu schön beschrieben. Obwohl die Idee ja auch tatsächlich ganz hinreißend ist. Wer den Klappentext gelesen hat, freut sich ganz sicher auf ein paar Stunden herrliches Lesevergnügen. Aber nix da! Umgesetzt worden ist die Geschichte nämlich leider nicht einmal halb so gut. Wenn sich ein Autor der Herausforderung annimmt, Lyrik in seine eigene Geschichte einzubauen, so sollte diese auch wirklich gut sein. Ist sie hier aber leider nicht der Fall.
Regentropfen auf dem Blattfür Marienkäferdie KatastropheEntschuldigung, aber was bitte soll ich dem angewinnen?! Ja, es ist ein Heiku (wobei man bedenke, dass die Lyrik vermutlich an der Übersetzerin gescheitert ist - nun auf Framzösisch klingt ohnehin alles gleich viel dichterischer und poetischer .. aber trotzdem! Zumindest hoffen wir mal ,dass zumindestens im fanzösischen original die Silbenregel des Heikus eingehalten wurden..) aber was ist mit dem Gefühl fürsWort, mit dem Gefühl fürs Dichten, mit dem Gefühl fürs Gefühl selbst? Nichts!Zudem ist auch der Schreibstil insgesamt nicht sehr erhebend. Spannung scheint hier ein Fremdwort und passende Ausdrucksweise ist dem Schreiber wohl auch nicht so bekannt gewesen. Mitten im Versuch, die Sprache möglichst leicht und poetisch wie eine weiche Melodie klingen zu lassen, setzen sich plötzlich harte unförmige Wörter in die Zeilen, die den Lesefluss unangenehm stocken lassen und Unzufriedenheit einstimmen. Zumindest war das bei mir der Fall. Leider musste ich sehr oft neu ansetzen, einfach weil ich nicht darüber hinweg kam, wie man ein so unpassendes Wort ausgerechnet an diese Stelle setzen konnte. Denn wer will mir weiß machen, dass in die entspannte Atmosphäre eines trüben Frühlingmorgens, an dem die in der Luft wirbelnden Kirschblüten wie Schneeflocken im Wind tanzen, etwas so zerrüttendes wie Elektrophysiologie passt?! (Nur um eine Hausnummer zu nennen..)Um nun auch noch dem letzten die Hoffnung zu nehmen (nein, nur Spaß) - die Geschichte wird im weiteren Verlauf weder fließender, noch werden die Heikus ansehnlicher und schon gar nicht ist das Ende a) unvorhersehbar und b) naja .. zufriedenstellend, um es mal nett auszudrücken.
Mein Fazit:
Recht enttäuschendes Buch, ob es an meinen ach so hohen Anforderungen liegt??
~2 Krümel ~
Jimmy