Rezi: Schattenblüte - Die Verborgenen

Rezi: Schattenblüte - Die VerborgenenAutorIn: Nora Melling
Titel: Schattenblüte - Die Verborgenen
Band: Teil I
Verlag: Rowohlt Polaris
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-86252-000-8
Erscheinungsjahr: Nov. 2010
Seitenanzahl: 348
Kaufpreis: 14,99€
Krümelanzahl: 4
Inhalt:Eine große Schwärze überkommt einen, wenn man einen schwerenVerlust ertragen muss. So ergeht es Luisa, die mitansehen musste, wie ihr kleiner Bruder nicht mehr gegen den Krebs in sich ankommen konnte. Frustriert darüber beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Aber kurz vor dem emtscheidenden Moment hält sie jemand zurück. Ein Junge - blasser Haut, schattigen Augen und leblosen Gesichtszügen. Elegant bewegt er sich und zeigt Luisa seine Welt .. im Wald. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen lebt er dort - die einzige Möglichkeit für alle, ein Leben zu führen. Denn sie alle wollten bereits ihr Leben einmal wegwerfen .. in die Hand des Schicksals legen und von außen zusehen wie es zu Grunde geht. Um diesen Weg nicht zu gehen, haben sie sich für eine andere Möglichkeit entschieden .. sie gaben ihr Menschenleben und die schlimme Erinnerung für ein Sein in Tiergestalt. Als dunkle Wölfe streunen sie durch die Wälder und nehmen sich, das was sie brauchen. Nachdem Luisa hinter dieses erschreckende Geheimnis gekommen ist, mag sie sich ein Leben ohne ihren Retter - Thursen - nicht mehr vorstellen. Doch wie soll das aussehen, wenn er die Nächte im Wolfspelz verbringt und seine Zeit immer weiter abläuft? Das Verwandeln in einen Menschen fällt ihm immer schwerer. Irgendwann wird er für immer Wolf sein und Luisa alleine lassen.. Kann sie das zulassen? Oder stimmen die Legenden, die besagen, dass man einen Werwolf doch vor diesem Ende und somit auch vor dem Vergessen der Vergangenheit befreien kann? Soll sie es wagen..? Thursen zuliebe?
Meine Meinung:Ja, ich war skeptisch. Schließlich ist es mal wieder eine Werwolfgeschichte. Von "Nach dem Sommer" und Folgendem war ich zwar sehr überzeugt, doch sollte ich mich dann wirklich an eine weitere Story dieser Nachtgeschöpfe heran wagen? Die Biss-Reihe war mir nach dem Auftauchen von Jacob augenblicklich missfallen!  Nun, ich muss sagen, ich lasse mich jedoch immer gerne eines besseren belehren. Und das hat "Schattenblüte" definitiv geschafft!Die ersten Seiten der Geschichte sind recht durchschaubar. Klar muss erst einmal Fahrt in die Handlung gebracht werden und die Charaktere aneinander geführt sowie dem Leser vorgestellt werden. Relativ schnell gibt es ersten Anzeichen, dass Melling hier eine neue Idee verfolgt und es nicht eine klassische Geschichte á la "Mädchen liebt Werwolf und verwandelt sich, um bis ans Ende mit ihm glücklich leben zu können" .. Im Gegenteil: Luisa entpuppt sich als eine zwar sehr trauernde aber dennoch starke Persönlichkeit. Sie ist nicht zu 100% selbstaufopfernd, wie es bei sämtlichen anderen Schönheiten in diversen Romanen der Fall ist. Nein, sie kann durchaus auch mal nur an sich selbst denken und das hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Denn darüber hinaus vergisst sie dennoch nicht, dass es Menschen gibt - wie ihre Eltern - die sich um sie sorgen. Dass eben diese nur Rücksichtnahme von ihrer Tochter verlangen, ohne selbst Trost zu spenden, steht auf einem anderen Blatt und ist eine Seite der Geschichte, die mich sehr ernüchtert hat.Wie erwähnt hat aber auch Luisa ihr Päckchen zu tragen; das zeigt sich besonders durch ihre häufig auf das Buch verteilten Heulanfälle. Leider habe ich direkt davor "Rosendorn" gelesen und war dadurch nicht unbedingt sensibilisiert auf eine Protagonistin, die nah am Wasser gebaut ist .. sondern eher davon genervt. Besonders das Hin und Her zwischen ihr und Thursen war mir irgendwann genug, da es im Endeffekt ohnehin nur darauf hinaus lief, dass beide wieder zueinander fanden, um sich gegenseitig um den Hals zu fallen. Ja, schön kitschig, aber etwas zu viel "Geh!", "Bleib..", dann wieder "Nein" .. oder vielleicht doch? Allerdings taucht dieses Geschehen wirklich nur im Hintergrund auf und wenn man nicht darauf beachtet, stört es auch nicht sonderlich. Denn das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich auf dem Gedanken, wie Luisa an etwas aus Thrusens früherem Leben rankommt, um ihn zu retten. Was das ist, möchte ich hier nicht erzählen.Ich hätte mir gewünscht, dass etwas mehr auf die Hintergrundgeschichte zumindest über das Rudel der Wölfe preisgegeben wird, wenn schon nicht über die einzelnen Charaktere, da die ja ihre Vergangenheit vergessen haben.Dennoch finde ich es sehr angenehm, dass es eine ganz neue Idee ist, die Nora Melling hier anbringt als Beschreibung für die Wölfe und deren Leben.
Mein Fazit:Lest es und lasst euch von der nicht ganz unbeschwerten Stimmung mit in die Wälder ziehen, wo N. Melling ihre Ideen und Geheimnisse mit euch teilt. Sie bekommt für diesen Roman von mir ~ 4 Krümel ~
Jimmy

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