Titel: Schattenblüte - Die Wächter
Band: Teil II der Trilogie
Verlag: Rowohlt Polaris
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-86252-010-7
Erscheinungsjahr: März 2012
Seitenanzahl: 317
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Kaufpreis: 14,95€
Krümelanzahl: 4
Erster Satz:
Besser noch als der Tod ist das Leben.
Inhalt: Endlich sind Thursen und Luisa vereint, als Menschen. Doch an Silvester entdecken die beiden eine furchtbar geschändete Leiche in den Wäldern und anstatt mit seiner Liebe ihr neues Leben zu feiern, kümmert sich Thursen lieber um das Verbrechen und dessen Spuren. Immer häufiger verschwindet er so in den Wald und lässt Luisa allein zurück. Die lernt derweil den mysteriösen Elias kennen und muss bald fest stellen, dass Thursen und Elias ein dunkles Geheimnis aus vergangenen Zeiten verbindet. In ihrer Einsamkeit weiß Luisa nicht wohin. Ihre Mutter gönnt sich eine Auszeit ohne ihre Tochter und ihr Vater hat sie auch im Stich gelassen. Zu Thursen, zu Elias oder doch zurück zum alten Wolfsrudel?
Meine Meinung:Im Vergleich zu Teil I der Trilogie fängt dieses Cover einen wesentlich heller und freundlicher ein. Die dunkle Schattenblüte steht nicht mehr im Vordergrund. Und von dem blassen Mädchen darf man statt lediglich der langen Schatten unter ihren Augen nun ihre schlichte Schönheit sehen.Dieser erste Eindruck zieht sich auch durch die gesamte Geschichte des zweiten Bandes wie ein roter Faden. Denn Luisa hat dieses Mal wichtigere und ernstere Sorgen als das Trauern um ihren verstorbenen Bruder. Zuvor belastete dieses Ereignis die Heldin ja in jeder Zeile, inzwischen ist sie selbstsicherer geworden. Luisa muss nicht jede Minute mit den Tränen kämpfen und versucht auch nicht mehr jeder unangenehmen Situation zu entfliehen. Ein Hoch auf die Entwicklungsfähigkeit der jungen Dame! Aber sie ist nicht die einzige, die sich verändert hat. Thursen musste ebenso mit sich kämpfen und legte eine eher unschöne Wandlung hin, wie ich finde. Für meinen Geschmack kümmert er sich zu wenig um seine ach so große Liebe und sorgt sich viel zu sehr um das Problem "Werwolf", das gar nicht mehr sein Problem sein dürfte. Er hat mir hier im zweiten Teil leider gar nicht mehr sogut gefallen wie in der Story um "Die Verborgenen". Was zu großen Teilen auch daran liegt, dass einfach der gesamte Faktor Liebe und Romantik verlagert wurde. Hier findet man also keine klassische Fortsetzung vor, in der man mit ansehen darf, wie sich die Figuren aus der Beziehung hangeln und was das vielleicht für Probleme mit sich führt. Diese Thematik schöpfte Autorin Melling in ihrem Buch zuvor schon vollends mit diversen Streit- und anschließenden Versöhnungsszenen bereits aus. "Die Wächter" könnte man also als ein kleines Werk für sich betrachten, das durchaus die Kraft hat, für sich alleine zustehen. Und diese Fähigkeit steht dem Roman offenkundig gut. Denn die Handlung wickelt sich von Anfang an um einen neuen Protagonisten, der den geliebten Thursen in den Hintergrund zu drängen scheint. Elias tritt auf den Plan und offenbart den Lesern - in Unwissenheit von Luisa - dass es mit ihm irgendwas Mysteriöses auf sich hat. Was das Geheimnis um den neuen Unbekannten ist, wird zwar am Ende gelüftet.Prinzipiell hat mir Frau Melling hier eine bezauberndere und spannendere Geschichte serviert als ich es nach ihrem Debüt erwartet hätte. Aber vollkommen war das Lesevergnügen noch immer nicht. Dafür hat die durchgehend erwünschte Sympathie zu den Figuren gefehlt.
Mein Fazit:
Auch hier verleihe ich wieder ~ 4 Krümel ~ in der Hoffnung, dass das Finale der Trilogie noch auf einen flotten Fünfer kommt.
Jimmy