[Rezi] Phil Rickman – Frucht der Sünde

... sie sind nicht wegzudenken aus Ledwardine, dem kleinen Ort im Westen Englands, in den die junge Witwe Merrily Watkins mit ihrer Tochter Jane zieht. Dort soll sie die Pfarrstelle übernehmen. Doch schnell ist es vorbei mit der ländlichen Ruhe: Bei einer nächtlichen Feier im Apfelgarten kommt es zu einem bizarren Todesfall, und ein Skandalautor will in der Kirche den Tod eines vor Jahrhunderten als Hexer verfolgten Geistlichen inszenieren. Merrily und ihre Tochter werden derweil in dem großen alten Pfarrhaus von düsteren Visionen geplagt. Und dann verschwindet ein Mädchen...
Rowohlt Verlag

Diesen Krimi habe ich erst nach mehrjärhigem drumrum Schleichens endlich gekauft.
Die Geschichte spielt in einem kleinen Dörfchen in England und es geht um eine Pfarramtsvertreterin, was für mich besonders interessant klang. Ich war mir ziemlich unsicher, ob eine Pfarrerin wirklich „Kriminalfälle" lösen kann, auch wenn ich die Serie „Pfarrer Braun" kenne und liebe!
Nachdem nun eine Userin in meinem Lieblingsforum schon den ersten Band gelesen hatte und es toll fand, ließ ich mich endlich überzeugen und besorgte es mir als Ebook.

Der Inhaltsangabe brauche ich eigentlich nicht viel hinzufügen.
Merrily hat es schwer in ihrem neuen Amt. In dem alten Pfarrhaus muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und draußen auf den Feldern ihrer Gegenwart.
Währenddessen macht ihre Teenagertochter ihre eigenen Erfahrungen mit der neuen Umgebung und erfährt nebenher einiges Interessante über die aktuellen Themen im Dorf.
Parallel fühlt sich alles irgendwie mysteriös an, nicht nur für Merrily...

Der Autor hat ein Talent, Szenen teilweise geheimnisvoll, mystisch-gruselig zu schildern, das mir fast eine Gänsehaut wuchs.
Abwechselnd wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt und das ist in diesem Falle toll. Das bedeutet hier auch, es gibt verschiedene Handlungsstränge. Denn Jane, die Tochter, hat z.B. auch ihre Sichtweise der Dinge und die sind teilweise sehr humorvoll beschrieben. Während die Sicht eines Dorfbewohners eher melancholisch ist und vor Selbstmitleid fast trieft.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt und dazwischen gibt es Gedichte eines gewissen Thomas Traherne, der auch in der Geschichte eine gewisse Rolle spielt.
Leider fängt die Seitenzahl bei jedem Kapitel wieder bei 1 an und in der ersten Hälfte des Romans tat sich so gut wie Nichts, außer dass ich sehr viel über die Dorfbewohner und ihre Gepflogenheiten kennenlernte.
Trotzdem lässt sich der Krimi richtig toll weglesen, ich konnte mich vom Autor richtig gut durch seine Geschichte führen lassen. Das find ich klasse!

Auch wenn nicht alles rumdum toll war werde ich an dieser interessanten Serie dran bleiben. Sie hat das gewisse Etwas mit einer interessanten Protagonistin!


1. Frucht der Sünde
2. Mittwinternacht
3. Die fünfte Kirche
4. Der Turm der Seelen
5. Der Himmel über dem Bösen
6. Die Nacht der Jägerin
7. Das Lächeln der Toten
8. Ein dunkler Gesang
9. Das Gespinst des Bösen
10. Sündenflut
11. Das Geheimnis des Schmerzes

Phil Rickman, geboren in Lancashire, ist ein englischer Autor und Radiomoderator. Zu seinen Werken gehören auch bemerkenswert erfolgreiche Spannungsromane, die er unter dem Pseudonym Will Kingdom verfasst. Seit Ende der neunziger Jahre schreibt er an seiner Krimireihe um Merrily Watkins, die in England seit langem Kult-Status genießt. "Erstklassige Thriller mit dem besonderen Etwas", heißt es im "Guardian", und der "Spectator" urteilt knapp: "Eine der besten Krimiserien überhaupt".
Rowohlt Verlag


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