AutorIn: Stacey Jay
Titel: Julia für immer
Band: Teil I ; Hardcover
Verlag: Egmont INK
Genre: Fantasy, Liebesgeschichte
ISBN: 978-3-86396-021-6
Erscheinungsjahr: Febr. 2012
Seitenanzahl: 344
Altersempehlung: ab 14 Jahren
Kaufpreis: 17,99€
Krümelanzahl: 5
Erster Satz:
Heute Nacht hätte er durch die Tür kommen können - im Schloss ist alles ruhig, selbst die Diener schlafen schon, und die Amme hätte ihn eingelassen - , doch der hat das Fenster gewählt und ist am Spalier mit den Nachblumen hochgeklettert, deren Blütenblätter an seiner Kleidung haften.
Inhalt:Seit 700 Jahren wandeln die zwei nun schon in einem Nebel zwischen Himmel und Erdreich umher. Romeo und Julia. Doch vereint, wie wir sie uns vorstellen, sind sie schon lange nicht mehr. Um Unsterblichkeit zu erlangen ermordete Romeo seine Angebetete. Seither kämpft er auf der Seite des Bösen in den Körpern anderer Menschen. Er versucht Seelenverwandte auseinander zubringen. Währendessen hat sich Julia auf die andere Seite geschlagen und geschworen, die Liebespaare auf der Welt zu vereinen. Ein schwieriges Unterfangen, bei dem nur einer gewinnen kann. Meine Meinung:
Nachdem ich bereits viele gute Äußerungen über "Julia für immer" gehört hatte, wollte ich mich von dem Roman selbst überzeugen. Bereits das Cover hatte mich von vornherein angesprochen. Ich war mir nur längere Zeit nicht sicher, ob mich auch Geschichte an sich fesseln könnte. Dank gängiger Klischees bin ich sogleich von einer liebeschnulzigen Teenagerkomödie mit viel zu unrealistischem Fantasytouch ausgegangen. Wieso, kann ich heute nicht mehr erklären. Ich weiß nur, dass ich mich noch nie so sehr getäuscht habe! Auf die Empfehlung einer anderen Bloggerin hin habe ich mir diese Liebesgeschichte dann doch zu Gemüte geführt. Ich bin froh, diesen Rat angenommen zu haben. Danke.
Die ersten Kapitel muten wie eine typische Highschool-Lovestory an: Die junge Protagonistin, die sich mit ihrem Aussehen gestraft fühlt ... eine Freundin mit Modelmaßen ... der Ruf eines Außenseiters ... und ein dunkles Geheimnis. Doch schnell wurden meine Vorurteile aus dem Weg geräumt. Mit kurzen Kapiteln bin ich ohnehin zu ködern. Hinzu kamen noch die Perspektivwechsel zu unserem Antagonisten, der die ganze Zeit mein heimlicher Held war. Ich mochte schon immer die bösen und gruseligen Charaktere lieber, die gepeinigten und leidenden ... da kam mir Romeo sehr gelegen. Eine dunkle Seele, die sich zum falschen Zeitpunkt für Ruhm statt für Freiheit entschieden hat. Nun fristet er sein Dasein als ein Wesen zwischen den Schatten. Körperlos wandelt er umher und kann nur Gestalt annehmen, wenn er einen frischen Leichnam findet. Romeo, der Charmeur der Toten. Klingt doch schaurig-schön..
Die unterschiedlichen Blickwinkel haben mir die Doppelbödigkeit der Geschichte gezeigt. Stacey Jay ist sicher keine Fantasy-Autorin, die sich das Schreiben auf die leichte Schulter nimmt. Mit Herz und Verstand hat sie pfiffige Wendungen eingebaut und so den Text stets spannend gestaltet.
Sehr amüsiert habe ich mich über Julias Abneigung gegenüber Shakespeare. Kein Wunder, denn laut Stacey Jay hat der gute Mann lediglich die wahre Liebestragödie von Julia und Romeo runtergeschrieben und dafür dann die Lorbeeren kassiert. Wenn man bedenkt, dass hier Romeos Gründe für den Mord ganz andere sind, als die, die wir in der beliebten Schullektüre zu lesen bekommen, erhält man schon ein ganz anderes Bild. Somit rücken die Worte "bis dass der Tod uns scheidet" in ein ganz anderes Licht. Bevor ich nun aber zu viel über die zauberhafte Welt meines neuen Traumpaares verrate, möchte ich lieber noch auf einen anderen Aspekt zu sprechen kommen. Und zwar ist das der enorme Spannungsbogen. Ich bin ansatzweise schon darauf eingegangen, denn erzeugt wird er durch knappe und rasch aufeinander folgende Kapitel und damit einhergehende Szenenwechsel. Allerdings ist der hohe Spannungsfaktor nicht nur der angewandten Theorie zu verdanken. Die Autorin weiß einfach, ihre Ideen in die Praxis des Schreibens umzusetzen. Mit einfachen Worten setzt sie einzelne Handlungen in Kontrast zu tiefemotionalen Augenblicken - das erzeugt Atmosphäre. Und wenn wir ehrlich sind, ist genau dieses kleine Wörtchen das größte Problem der Schriftstellerei. Hier trifft Können seitens der Autorin auf den Charme, der dem alten Werk "Romeo und Julia" ohnehin schon immanent ist ... und voilà - schon haben wir einen Roman voller Leben (und glaubwürdiger Toten).
Ich komme an dem zweiten Teil "Romeo für immer" definitiv nicht vorbei!
Mein Fazit:
Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Geschichte so packen könnte. Nun muss ich mich der Mainstream-Meinung anschließen und ausrufen: Ich fand diese neue Idee richtig toll und schön umgesetzt! ~ 5 Krümel ~
Vielen Dank an den Egmont INK Verlagfür die freundliche Bereitstellung dieses romantische Rezensionsexemplar!
Jimmy
Titel: Julia für immer
Band: Teil I ; Hardcover
Verlag: Egmont INK
Genre: Fantasy, Liebesgeschichte
ISBN: 978-3-86396-021-6
Erscheinungsjahr: Febr. 2012
Seitenanzahl: 344
Altersempehlung: ab 14 Jahren
Kaufpreis: 17,99€
Krümelanzahl: 5
Erster Satz:
Heute Nacht hätte er durch die Tür kommen können - im Schloss ist alles ruhig, selbst die Diener schlafen schon, und die Amme hätte ihn eingelassen - , doch der hat das Fenster gewählt und ist am Spalier mit den Nachblumen hochgeklettert, deren Blütenblätter an seiner Kleidung haften.
Inhalt:Seit 700 Jahren wandeln die zwei nun schon in einem Nebel zwischen Himmel und Erdreich umher. Romeo und Julia. Doch vereint, wie wir sie uns vorstellen, sind sie schon lange nicht mehr. Um Unsterblichkeit zu erlangen ermordete Romeo seine Angebetete. Seither kämpft er auf der Seite des Bösen in den Körpern anderer Menschen. Er versucht Seelenverwandte auseinander zubringen. Währendessen hat sich Julia auf die andere Seite geschlagen und geschworen, die Liebespaare auf der Welt zu vereinen. Ein schwieriges Unterfangen, bei dem nur einer gewinnen kann. Meine Meinung:
Nachdem ich bereits viele gute Äußerungen über "Julia für immer" gehört hatte, wollte ich mich von dem Roman selbst überzeugen. Bereits das Cover hatte mich von vornherein angesprochen. Ich war mir nur längere Zeit nicht sicher, ob mich auch Geschichte an sich fesseln könnte. Dank gängiger Klischees bin ich sogleich von einer liebeschnulzigen Teenagerkomödie mit viel zu unrealistischem Fantasytouch ausgegangen. Wieso, kann ich heute nicht mehr erklären. Ich weiß nur, dass ich mich noch nie so sehr getäuscht habe! Auf die Empfehlung einer anderen Bloggerin hin habe ich mir diese Liebesgeschichte dann doch zu Gemüte geführt. Ich bin froh, diesen Rat angenommen zu haben. Danke.
Die ersten Kapitel muten wie eine typische Highschool-Lovestory an: Die junge Protagonistin, die sich mit ihrem Aussehen gestraft fühlt ... eine Freundin mit Modelmaßen ... der Ruf eines Außenseiters ... und ein dunkles Geheimnis. Doch schnell wurden meine Vorurteile aus dem Weg geräumt. Mit kurzen Kapiteln bin ich ohnehin zu ködern. Hinzu kamen noch die Perspektivwechsel zu unserem Antagonisten, der die ganze Zeit mein heimlicher Held war. Ich mochte schon immer die bösen und gruseligen Charaktere lieber, die gepeinigten und leidenden ... da kam mir Romeo sehr gelegen. Eine dunkle Seele, die sich zum falschen Zeitpunkt für Ruhm statt für Freiheit entschieden hat. Nun fristet er sein Dasein als ein Wesen zwischen den Schatten. Körperlos wandelt er umher und kann nur Gestalt annehmen, wenn er einen frischen Leichnam findet. Romeo, der Charmeur der Toten. Klingt doch schaurig-schön..
Die unterschiedlichen Blickwinkel haben mir die Doppelbödigkeit der Geschichte gezeigt. Stacey Jay ist sicher keine Fantasy-Autorin, die sich das Schreiben auf die leichte Schulter nimmt. Mit Herz und Verstand hat sie pfiffige Wendungen eingebaut und so den Text stets spannend gestaltet.
Sehr amüsiert habe ich mich über Julias Abneigung gegenüber Shakespeare. Kein Wunder, denn laut Stacey Jay hat der gute Mann lediglich die wahre Liebestragödie von Julia und Romeo runtergeschrieben und dafür dann die Lorbeeren kassiert. Wenn man bedenkt, dass hier Romeos Gründe für den Mord ganz andere sind, als die, die wir in der beliebten Schullektüre zu lesen bekommen, erhält man schon ein ganz anderes Bild. Somit rücken die Worte "bis dass der Tod uns scheidet" in ein ganz anderes Licht. Bevor ich nun aber zu viel über die zauberhafte Welt meines neuen Traumpaares verrate, möchte ich lieber noch auf einen anderen Aspekt zu sprechen kommen. Und zwar ist das der enorme Spannungsbogen. Ich bin ansatzweise schon darauf eingegangen, denn erzeugt wird er durch knappe und rasch aufeinander folgende Kapitel und damit einhergehende Szenenwechsel. Allerdings ist der hohe Spannungsfaktor nicht nur der angewandten Theorie zu verdanken. Die Autorin weiß einfach, ihre Ideen in die Praxis des Schreibens umzusetzen. Mit einfachen Worten setzt sie einzelne Handlungen in Kontrast zu tiefemotionalen Augenblicken - das erzeugt Atmosphäre. Und wenn wir ehrlich sind, ist genau dieses kleine Wörtchen das größte Problem der Schriftstellerei. Hier trifft Können seitens der Autorin auf den Charme, der dem alten Werk "Romeo und Julia" ohnehin schon immanent ist ... und voilà - schon haben wir einen Roman voller Leben (und glaubwürdiger Toten).
Ich komme an dem zweiten Teil "Romeo für immer" definitiv nicht vorbei!
Mein Fazit:
Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Geschichte so packen könnte. Nun muss ich mich der Mainstream-Meinung anschließen und ausrufen: Ich fand diese neue Idee richtig toll und schön umgesetzt! ~ 5 Krümel ~
Vielen Dank an den Egmont INK Verlagfür die freundliche Bereitstellung dieses romantische Rezensionsexemplar!
Jimmy