Gelesen von David Nathan
Dauer: 05 Stunden 45 Minuten (ungekürzt) aber auch zum halben Preis als gekürzte Version erhältlich
Verlag: Lübbe Audio
Erschienen: 08.10.2015
Genre: Horror
Meine Meinung:
Es geht um die Brüder Simon und Mark, die mit ihren Eltern von Berlin in die Brandenburgische Provinz an den Storkower See ziehen. Dort angekommen erfahren sie von einer Legende rund um den Seelenspiegel. Die Seele von jedem, der in diesen Spiegel schaut, wird komplett umgedreht. Alles Gute wird Böse und alles Böse wird gut. Die Jugendlich glauben diese Legende, die ihnen dazu noch der angeblich Pädophile und stadtbekannte Stotter Peter erzählt. Doch schon bald sollen sie selbst Bekanntschaft mit der Echtheit dieser Legende machen. Denn ihr Vater benimmt sich nach einem Unfall merkwürdig und schon bald nimmt er seine Söhne mit auf eine einsame Insel mitten im Storkower See. Hier will er sie für das Leben abhärten und ihnen Lektionen beibringen, die man auf keiner normalen Schule jemals lernen würde. Eine Schule, in der man lernt wie man Fallen stellt, Opfer jagt und Menschen tötet. Der Lehrplan ist brutal, äußerst abartig und sehr schockierend.
Sebastian Fitzek hat kurz vor dem Erscheinen seines neuen Buches Das Joshua Profil, unter dem Psydonym Max Rhode, diesen Roman veröffentlicht. Die Blutschule und der Autor Max Rhode sind Teil des Joshu Profils. Ein sehr gelungener, wenn auch sehr aufwändiger Werbegag, den sich Sebastian Fitzek da ausgedacht hat.
Die Blutschule muss man nicht unbedingt lesen um Das Joshua Profil zu lesen. Es sind zwei Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben. Ich wollte aber auf jeden Fall, bevor ich Das Joshua Profil lese, zunächst Die Blutschule lesen. Aber ich glaube im Grunde ist es egal in welcher Reihenfolge man es liest, bzw. ob man überhaupt beide Bücher liest.
Mir hat Die Blutschule, die ich mir in der Hörbuchversion habe vorlesen lassen, extrem gut gefallen. Das lag vor allem an der Atmosphäre, die der Sprecher David Nathan rüber bringt. Nathan ist die deutsche Synchronstimme von Johnny Depp (das alleine spricht meiner Meinung nach schon für das Hörbuch :-)). Es ist einfach großartig, wie schaurig David Nathan die Geschichte vorträgt und wie unheimlich die Stimmung im Raum wird und das nur auf Grund seiner Betonungen. Mich hat die gesamte Stimmung des Buches, außerdem sehr an die alten Stephen King Romane erinnert. Das mag zum einen am Sprecher liegen, der ja auch sehr viele King Bücher vertont hat, aber es waren auch andere Dinge, wie z.B., dass es um ein Ereignis in der Vergangenheit geht, von dem der Protagonist erzählt. Das ist bei King auch oft der Fall (z.B. ES, Revival, Joyland). Außerdem ist Sommer (vielleicht kommt mir das auch nur so vor, aber ist bei King nicht auch oft Sommer??) und es geht um das Böse, was nicht wirklich sichtbar ist, aber in dem Menschen selbst schlummert. Auch das ist bei King oft so (z.B. in Shining oder Cujo). Ich mag Stephen King sehr, darum haben mich diese Parallelen nicht gestört, im Gegenteil, ich fand das sehr gut.
Die Blutschule wird als Thriller verkauft, was sie aber definitiv nicht ist! Es ist ein Roman aus dem Horrorgenre, das muss man wissen, wenn man keine böse Überraschung erleben will. Ich wusste das zum Glück vorher und konnte mich darum auch gut mit den Horrorelementen arrangieren.
Das Buch beginnt erst langsam und relativ harmlos und wird dann, vor allem als der Vater sich verändert, sehr blutig und sehr brutal. Die Gewaltszenen waren für meine Ohren teilweise schon etwas zu hart, aber auch gleichzeitg sehr packend. Das Ende fand ich überraschend aber auch das hat mir gut gefallen. Es ist böse und traurig und nichts für schwache Nerven.
Fazit:
Fitzek als Horrorautor? Ja, kann er! Wer Horrorelemente in Büchern mag, dem kann ich Die Blutschule empfehlen. Es ist mit weniger als 6 Stunden ein vergleichsweise kurzes Hörbuch, aber auf Grund des Sprechers, kann ich Euch nur sagen: “Wenn ihr die Wahl zwischen Buch und Hörbuch habt, dann greift zum Hörbuch!”